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2. Kongreß der Phantasie in Passau - 11. – 15.05.1988

Dan Shocker's Fantastik Club - Eine Fanzine - Chronik2. Kongreß der Phantasie in Passau
11. – 15.05.1988

Im Club-Letter 52 der "Dan Shocker's Fan-News aus Marlos" erschien auf den Seiten 38 - 42 ein Bericht über den zweiten Kongreß der Phantasie in Passau, der vom 11. bis 15. Mai 1988 in Passau stattfand.

Hier hab Ihr das Vergnügen meinen Bericht nochmals lesen zu können

Dan Shockers Fantastik Club - Eine Fanzine ChronikBevor ich richtig anfange, noch einige Vorbemerkungen: Ich schildere den Kongreß aus meiner Sicht, und da ich mich mehr in der Gaststätte aufgehalten habe als im Vortrags­saal, kann ich nur wenige über die Vorträge und deren Thematik berichten. Wer es genau wissen will, kann sich ja mit Waldemar Kumming und Harald Märtens in Verbindung setzen, denn die beiden haben alle Vorträge auf Tonband (Waldemar) und Video (Harald) aufgenom­men. Außerdem wird es ein Nachlesefanzine über den Kongreß geben. Näheres darüber (auch die Adressen von Waldemar und Harald) erfahrt ihr vom EDFC, Postfach 13 71, 8390 Passau.

Nach einem angenehmen Wienaufenthalt hatte ich mir vorgenommen, den '2. Kongreß der Phantasie' in Passau zu besuchen. Eigentlich wollte ich erst am Donnerstag ankommen, aber noch in Wien warf ich meine Planung über den Haufen und tauchte - nach einer Nach­frage in meinem Hotel - ein Tag früher auf. So gegen 18.00 Uhr kam ich am Mittwoch in Passau an. Mit einem Taxi fuhr ich dann ins Hotel. Nach dem Frischmachen, ging es wieder per Taxi in Richtung 'Haus der Jugend', wo der Kongreß stattfand. Nachdem ich in der Anmeldung Gustav Gaisbauers Frau Roswitha kennengelernt hatte, suchte ich erstmal die Räume auf, wo es Speise und Trank gab. Zu meiner Freude sah ich auch gleich ein be­kanntes Gesicht. Mario Simon - ein Marlos-Bürger aus Wien - war mit einem befreundeten Ehepaar nach Passau gekommen. Christian und Sabine Roubal waren wie Mario zum ersten Mal auf einem Treffen und so waren wir bald in einer angenehmen Unterhaltung vertieft. Nach etwa einer halben Stunde 'störte' uns Gustav Gaisbauer und bat sämtliche Anwesenden in den Vortragssaal zur offiziellen Begrüßung. Dort wurden wir vier und noch etwa 50 andere Con-Besucher von Dieter Steinseifer, Gustav Gaisbauer und dem 2. Bürgermeister von Pas­sau begrüßt. Als wenig später darauf ein Vortrag über germanische Sagen und Mythen in Richard Wagners 'Ring der Nibelungen' beginnen sollte, machte ich mich zusammen mit Ma­rio, Chris und Bini fort aus dem Saal. Denn ein Freund der klassischen Musik bin ich eben gerade nicht und außerdem fand ich es fairer gleich zu gehen als erst nach 10 Minu­ten und damit den Vortragenden zu stören. Mit den dreien suchte ich dann ein nahgelege­nes Gasthaus auf, denn nach dem Geschmack der Wiener schmeckte das Bier im 'Haus der Ju­gend' nicht besonders und zu meinen Entsetzen gab es auch keine Coca Cola zu trinken und die Limonade war auch nicht gerade überragend, also gierten wir vier nach einem vernünf­tigen Getränk. Wir blieben dort etwa eine Stunde und dann machten wir uns auf den Rück­weg. Angekommen besetzten wir wieder ein Tisch und klönen weiter. So gegen 1.3ü Uhr ver­abschiedete ich mich, denn ich war sehr früh aufgestanden und merkte nun doch, das ich langsam müde wurde.

Am nächsten Tag - Donnerstag, so gegen 10.00 Uhr - tauchte ich wieder aus, und wer lief mir in der Eingangshalle über den Weg? Natürlich Rolf Michael. Nach dem üblichen Begrüßen ließ er sich von G.G. ein Quartier beschaffen. In dem Zimmer wo die 'Schweine' schliefen, war noch ein Bett frei und so landete Rolf bei Günther Thomasch, Bernd Haban, Ralph Grabowski und Franz Grahammer. Durch Rolf lernte ich den Haufen kennen und schät­zen. Warum? Dazu später mehr. Wenig später tauchte auch Mario und Anhang auf und ich stellte die drei Rolf vor. Zusammen suchten wir die Gaststätte auf. Zur meiner Freude hatte Rolf bei seinem Reiseproviant eine volle Flasche Coke gehabt und ich war gerettet. Noch angenehmer war ich Überrascht, daß die Besatzung der Gaststätte in der Zwischenzeit Coca Cola geordert hatte und so wurde Rolfs Flasche zur eisernen Reserve eingeteilt. An die­ser Stelle möchte ich mich bei dem Gaststätten-Team für die freundliche Bedienung für Besorgung der Speisen und Getränke bedanken. So gegen 13.00 Uhr tauchte dann Volkmar We­beck auf, der aus München gekommen war und wenig später wurde die Marlos-Runde noch ver­stärkt, denn Stefan Bernreiter kam mit seiner Arbeitskollegin Sandra. Als es Zeit für Rolf Michaels Vortrag wurde und wir in der Eingangshalle warteten, tauchte dann auch noch Norbert Schreiner mit einem Freund auf. Norbert machte gerade in der Gegend Urlaub und hatte sich die Zeit genommen,  sich auch Rolfs Vortrag anzuhören. W. K. Giesa, der eigentlich auch im Programm angekündigt war, ließ sich wegen einer Familienfeier ent­schuldigen. Mir hat Rolfs Vortrag über die Entstehung einer Phantasiewelt hervorragend gefallen, und zwar aus dem Grund, weil er ihn aus dem Stehgreif gehalten hat und so et­was gefällt mir persönlich viele besser, als wenn der Vortragende sich stur an sein schriftliches Konzept hält. Nach dem Vortrag verabschiedet sich Norbert Schreiner samt Begleitung wieder und wir machten es uns wieder in der Gaststätte bequem. Man könnte fast sagen, daß wir eine kleine Marlostafel gebildet haben, denn die Hauptthematik war selbstverständlich Dan Shocker und seine Serien. Aber auch Rolf 'Straße der Götter'-Thematik kam nicht zu kurz, denn immerhin konnte er uns davon berichten, das er schon fleißig am dritten Taschenbuch (Arbeitstitel "Götterkrieg") schrieb, das im Frühjahr 89 erscheinen soll. So gegen 21.00 Uhr verabschiedete sich dann Volkmar Webeck, nicht ohne eine Verabredung zum Halloween-Fest auf Burg Frankenstein Ende Oktober auszumachen. Ge­gen 22.00 Uhr hieß es dann auch Abschiednehmen von Stefan und Sandra und unsere Runde löste sich auf, als Mario, Chris und Bini zu Bett begaben. Rolf und ich gesellten uns dann zur der Runde des Follow-Volkes von Korossos. Mit Bernd Haban - einem in Fandom be­kannten Zeichner - fing eine interessante Klönerei über die Dämonenkiller-Serie an, denn Bernd ist auch schon wie ich seit Beginn der 1. Auflage Fan der Serie und so hatten sich zwei Gleichgesinnte gefunden. Mit der Zeit wurde die Runde immer größer und man kam auch mit anderen Leuten ins Gespräch. So lernte ich z. B. Susi Graxi, die Tochter von Lore Straßl, kennen und man stellte gemeinsam fest, daß Wassermänner sehr viele Ähnlichkeiten haben, denkt man einmal an die Bequemlichkeit in Bezug auf Termine, d. h. ohne Termin­druck kann und will man nicht arbeiten. Es war eine sehr angenehme Unterhaltung und so gegen zwei Uhr fand ich es an der Zeit mich auf den Weg ins Hotel zu machen.

Am Freitagmorgen - nach dem Kauf einer Notreserve Coke - wollte ich feststellen wie man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum 'Haus der Jugend' kam. Zu meinem Entsetzen durfte ich drei verschiedene Busse benutzen, und zwischen der Ankunft des eines und der Abfahrt des anderen lag jeweils eine halbe Stunde Wartezeit. Nachdem ich endlich ange­kommen war, war der Busweg für mich gestorben. Auf dem Weg zum Gebäude traf ich auf Her­mann Urbanek - einem Bekannten aus Wien -, der sich gerade auf dem Weg zum Restaurant befand und mich fragte ob ich mitkommen wollte. Ich lehnte ab, denn ich hatte gerade erst gefrühstückt und landet - wo? - natürlich wieder in der Gaststätte und unterhielt mich mit verschiedenen Con-Besuchern. Am Abend hörte ich mir ein Vortrag über Rollenspiele und deren Auswirkungen von Ralf Zimmermann an. Der Vertrag kam sehr gut an den Anwesenden an. Anschließend wurde wieder die berühmtberüchtigte Tischrunde von dem Volk der Korossosern gebildet und so 2.30 wurde ich dann höflich von Gustav verabschiedet, denn der 'Arme' durfte wieder um 7.00 Uhr aufstehen und wollte wenigstens noch etwas Schlaf bekommen.

Da für Samstagvormittag die EDFC-Mitgliederversammlung angesagt war, schaute ich mir die Stadt Passau ein wenig an. Anschließend - so gegen 13.00 Uhr - tauchte ich dann wieder im 'Haus der Jugend' auf. Susi hatte die Anmeldung von Roswitha Gaisbauer über­nommen, und durfte so etwas Produktives tun. Nachdem ihr Dienst zu Ende war, landeten wir wieder in der Gaststätte. Dort machte ich dann die Bekanntschaft von Mark und Chris Perry. Er ist ein amerikanischer SF-Autor und hat z. B. dort an der 'Diebeswelt' mitgeschrieben, während sie eine gute Zeichnerin ist und aus Deutschland kommt. Es gab dann eine angenehme Unterhaltung in Englisch und wenn mir wirklich ein Wort nicht einfallen wollte, dann gab es ja zum Glück die Dolmetscherin Chris. Man erfuhr so einiges über neue Projekte und ich konnte von Chris ein Foto mit einer ihrer Zeichnungen (s. nächste Seite) erhalten, die wie viele andere Zeichnungen in einem Nebenraum ausgestellt wurde. Die Ausstellung war am Donnerstag eröffnet wurden, und man konnte zum überwiegenden Teil farbige Bilder von bekannten Künstlern wie Schweizer, de Ville, Luthion, Berthold, Haban, Perry u. a. sehen. Die Idee so etwas zu veranstalten, hat mir gut gefallen. So konnte ich z. B. ein Titelbild für einen nicht mehr erschienenen DK-Roman betrachten. Im Laufe des Tages war nochmals Stefan Bernreiter - diesmal aber mit einem Freund - nach Passau gekommen und die zwei ließen sich zwischendurch auch mal an unserem Tisch sehen. Zwischenzeitlich hatte sich noch ein Mädchen an unserem Tisch Platz genommen. Nach kur­zem Beschnuppern Kam man ins Gespräch und als Gustav verkündigte, im ersten Stock sitze Michael Ende, schauten wir mal hoch und ich ließ mir für eine Bekannte ein Autogramm auf eine Postkarte geben. Anschließend ging ich mit Maggi an die frische Luft, denn sie hat­te Migräne bekommen und hoffte, daß sie bei frischer Luft verschieden würde. Ich ver­spürte einen sanften Hunger und wir wollten in dem nahe gelegenen Terrassenrestaurant etwas essen gehen, doch zu unserem Pech tagte doch ein Kanervalverein, so blieb uns nur der Gasthof 'Andorf' mit seinen kleinen Speisen als Ersatz. Während wir uns im Gasthof­garten angenehmen unterhielten, wurde im 'Haus der Jugend' der Fantasy-Preis des EDFC für das Jahr 1987 an Michael Ende und für das Jahr 1988 an Fredric Hetmann alias Hans Christian Kirsch verliehen. Gegen 23.00 Uhr tauchten wir wieder im 'Haus der Jugend' auf und machten uns wieder an einem Tisch breit. Dazu gesellte sich schnell Hermann Urbanek und Susi Graxi. Gegen 24.00 zog sich Maggi in das Auto ihres Freundes Reiner zurück, die Migräne hatte wieder eingesetzt. Zwischenzeitlich waren dann auch noch Günther, Bernd und Ralph an unserem Tisch gelandet. Dazu gesellten sich im Laufe der Zeit auch noch Pony, Biber und andere. Da es der letzte gemeinsame Abend - besser gesagt Nacht - war wurde dem Bier und anderen Getränken - mehr als einem gut tut - zugesprochen. So gegen drei Uhr, als mir die Coke überhaupt nicht mehr schmeckte, verzog ich mich.

Am Sonntagmorgen - so gegen 9.00 Uhr - wurde ich durch den Krach einer Putzfrau un­sanft geweckt. Ich packte meine Sachen zusammen und fuhr nach dem Frühstück zum Bahnhof, wo ich mein Gepäck verstaute. Dann ging es weiter mit dem Taxi in Richtung 'Haus der Ju­gend'. Als ich den Vortragssaal betrat, hatte Michael Görden mit seinem Vortrag über Fantasy-Autoren in Deutschland schon begonnen. Danach gab es dann noch eine Abschieds­versammlung, wo jeder seine Meinung über das Treffen sagen konnte. Zum meinen Glück kam ich als erster dran, dann Mario und Co. Nachdem etwa 10 Leute ihre Meinung gesagt hat­ten, gab es eine Diskussion über die Fehler und Schwächen des Kongresses. Anschließend gab es dann die üblichen Verabschiedungsgespräche mit den noch Anwesenden. Zusammen mit Reiner und Maggi - die beiden brachten mich freundlicherweise zum Bahnhof - machte ich mich dann fort. Es dürfte so etwa 14.30 gewesen sein. Wir haben dann noch im Bahnhofsrestaurant eine Kleinigkeit gesessen und dann durfte ich mich auch schon spurten, denn sonst wäre der Zug in Richtung Frankfurt ohne mich gefahren.

Als Abschluß möchte ich noch sa­gen, daß mir das Treffen hervorra­gend gefallen hat, denn erstens konnte ich nach Herzenslust mit anderen klönen und zweitens war die ganze Atmosphäre für mich als Außenstehender sehr freundlich, denn die meisten der ca. 150 Anwe­senden waren Follow-Leute (sprich EDFC-Mitglieder) und trotzdem machten sie keinen Unterschied ob Mit­glied oder nicht. Drittens fand ich es hervorragend, daß man nicht gezwungen wurde, an sämtlichen Vorträgen teilzunehmen, auch wenn GG manchmal ein böses Gesicht machte, wenn er merkte, daß von verschie­denen Leuten die Gaststätte mehr als der Vortragsraum geliebt wurde. Alles in allem kann ich nur jedem empfehlen, mal so ein großes Treffen - sprich Kongreß - zu be­suchen. Ich für mein Teil werde 1992 - wenn der 3. Kongreß stattfindet - wieder dabei sein.

Kommentare  

#1 matthias 2022-02-06 16:48
Da wäre ich gerne dabei gewesen, aber die Mauer ...

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