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Die Düsen-Dünser - »V.I.P.-Schaukel« - Volume 1

V.I.P.-SchaukelDie Düsen-Dünser
»V.I.P.-Schaukel« - Volume 1

Bereits 1968 war die österreichische Journalistin Margret Dünser (1926-1980) für ihre Society-Magazine „London aktuell“, „Rom aktuell“ und „Paris aktuell“ mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet worden. 1970 rief sie dann im ZDF ein legendäres Format ins Leben, das pro Sendung zwischen 20 und 30 Millionen Zuschauer vor den Fernseher bannte und bis heute einen sagenhaften Ruhm genießt: „V.I.P.-Schaukel“.

V.I.P.-Schaukel« - Volume 1Die ersten neun Folgen dieses weiteren Society-Magazins, die in den Jahren 1971 und 1972 erstausgestrahlt wurden, hat Pidax nun in der Reihe „Doku-Highlights“ auf drei DVDs veröffentlicht. Ein grandioser Coup, denn die „V.I.P.-Schaukel“ ist wahrlich ein Pionier der Fernsehunterhaltung, ein spannendes Zeitdokument und ein beeindruckendes Stelldichein der internationalen Prominenz jener Tage. Margret Dünser ist für die einzelnen, jeweils rund einstündigen Sendungen immer kreuz und quer über den Erdball gejettet, was ihr damals den Spitznamen „Düsen-Dünser“ einbrachte, und das, obwohl die Dame mit der üppigen roten Föhnfrisur erwiesenermaßen unter Flugangst litt. Jede einzelne Episode entführt den Zuschauer in die Metropolen des internationalen Jet-Set-Lebens, von Paris und Rom über Los Angeles und New York bis nach London und St. Tropez. An all diesen Orten trifft die Dünser auf die High Society, auf Mitglieder des Adels, der Politik, des Films und der Entertainmentbranche. Die Sendung wirkt dabei auf weite Strecken tatsächlich wie eine zum Leben erwachte Illustrierte, in der man oder frau erfahren kann, was gerade im Trend liegt.

V.I.P.-Schaukel« - Volume 1Zur Auflockerung gibt es in jeder Sendung Musikeinlagen, die an illustren Orten aufgenommen wurden und wie eine Vorform der erst später in Mode gekommenen Musikvideos wirken. Stars wie Daliah Lavi, Juliette Gréco, Elsa Martinelli oder Melina Mercouri geben hier ihre neuesten Songs zum Besten. Auch für die Modetrends der Saison hat die Dünser stets ein paar Sendeminuten reserviert, und so sieht man Models in schreiend bunten und von Formen und Farben übersäten Kostümen die Champs-Élysées herunterschlendern oder vorm Eiffelturm posieren. Das Kernstück einer jeden „V.I.P.-Schaukel“ waren und sind jedoch die Interviews, die Margret Dünser mit Prominenten geführt hat. Gelegentlich trifft sie diese am Set einer neuen Film- oder Fernsehproduktion, häufiger noch besucht sie diese in den eigenen vier Wänden, was das Gespräch auch noch zu einer Homestory macht. Denn stolz können die Interviewten dabei ihre Habseligkeiten präsentieren, seien es das goldene Klavier von Zsa Zsa Gabor oder die Rosenzüchtungen im Garten von Lilli Palmer.

V.I.P.-Schaukel« - Volume 1Zu den zahlreichen weiteren Interviewpartnern in „Volume 1“ gehören auch Peter Sellers, Gina Lollobrigida, Charles Bronson, John Wayne, David Niven, Hildegard Knef, Dustin Hoffman, Jane Fonda, Sir Rex Harrison oder Anthony Perkins, der bis dato Interviews strikt verweigert hatte. Erstaunlich auch, mit wem die Dünser dabei gelegentlich sogar auf Deutsch sprechen konnte – nicht nur mit Carlos Thompson und Zsa Zsa Gabor, sondern auch mit Rose Kennedy (John F. Kennedys Mutter), Anna Moffo und sogar Kirk Douglas! Dass die Sendung ein Kind ihrer Zeit ist, lässt sich an Mode und Frisuren natürlich sofort erkennen. Aber auch mittlerweile verpönte Themen wie der spanische Stierkampf oder die Tigerdressur im Zirkus fielen damals noch durchs Raster der politischen Korrektheit. Margret Dünsers ironisch-freche Kommentare aus dem Off und ihre unverblümte Art, auch mal ungewöhnliche Fragen zu stellen, machen diese historische Wiederentdeckung auch heute noch zu einem spannenden und kurzweiligen Vergnügen. Die ersten neun Episoden (Gesamtlänge 493 Minuten) sind auf drei DVDs im Amaray-Case erschienen. Bild (im Vollbildformat 1,33:1) und Ton (Deutsch in Dolby Digital 2.0, die internationalen Stars werden per Voice-Over auf Deutsch nachsynchronisiert) sind dem Alter entsprechend in Ordnung, gelegentliche Bildaussetzer sind nicht weiter der Rede wert, auch wenn auf diese bereits auf dem Cover hingewiesen wird.

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