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Der etwas andere Erlebnisbericht - Markus Heitz - eine Lesung in Bern

FotoDer etwas andere Erlebnisbericht
Markus Heitz - eine Lesung in der Buchhandlung Stauffacher, Bern (CH) und wie man von Dublin dahin kommt...

Kleines Quiz: Was haben Markus Heitz und Irland gemeinsam? Am besten einfach weiterlesen und herausfinden... Ich flog ja extra aus Irland ein, um an der Lesung von Markus Heitz teil zu nehmen.

Klingt jedenfalls gut, nicht? Ist aber nicht ganz sooo der Wahrheit entsprechend. Beginnen wir doch am besten da, wo’s angefangen hat, nämlich am Anfang.

Stand: drei Wochen vor der Lesung. Horst von Allwörden, anerkannter Redaktör des Zauberspiegels, meldete sich bei der Schweizerfraktion per E-Mail - was nur gerade drei Personen sind, wie ich mit blankem Entsetzen feststellen musste! - dass Markus Heitz in der Schweiz drei Lesungen halte. Wenn es irgendwie ginge sollten wir - also jemand von uns! - mindestens eine davon besuchen und anschließend etwas darüber bringen.

Zu dem Zeitpunkt sahen meine Ferienpläne so aus, dass sich diese Termine überschnitten. Bedauerlicherweise meldete ich meine Abwesenheit an die Zentrale. Von Jwan Reber kam per Mail ein CC mit Fragen und der Bitte um genauere Angaben, das an Horst selber ging. Ich für meinen Teil hatte die Sache abgeschlossen. Gelegentlich schweiften die Gedanken zu diesem zukünftigen Ereignis. Einesteils auch weil ich mir eingestehen musste, dass der Name irgendwie vertraut klang, aber keine Glocken im Gehirn zum bimmeln brachten. Markus Heitz? Markus Heitz? Irgendwie schon mal gehört. Aber wahrscheinlich nix wichtiges, wenn er mir partout nicht einfallen wollte ...

Mein Weg von der Arbeit führt an der jener bezeichnenden Buchhandlung vorbei, und eines Abends blieb ich an einem der Schaufenster hängen, das Werbung für die kommenden Lesungen aushing. Unter Anderem auch DER Markus Heitz!

Das Schaufenster Ah, DAS ist also der Markus Heitz, als ich das Bild und die Auslage sah! - DER Markus Heitz! - Ich nannte ihn im Stillen „den Autoren, der keine dünnen Bücher schreiben kann“, aber nicht weitersagen, gell. Das ist auch der Grund was mich bislang davon abgehalten hatte mich an einem seiner Werke zu versuchen. Ich habe nämlich eine Abneigung gegen dicke Bücher! Nicht immer gehabt, aber im Laufe des lesenden Lebens angeeignet. Meine Meinung zu dem Thema lautet: Wer nicht imstande ist sein Ding auf zwei- bis dreihundert Seiten zu erzählen, hat es in meinen Augen nicht verdient, gelesen zu werden. Eine Tatsache, die für mich viele aktuelle Autoren auf allen Bestsellerlisten der Welt beschreibt. - Ein Umstand, den ich mit Oliver Fröhlich auch schon besprochen habe, und wir auf das Thema bezogen, nicht dieselbe Meinung teilen. Doch das nur so am Rande.

Diese Abneigung von Wälzern, die sich nur mit einem Waffenschein beschaffen lassen sollten, da man damit jemanden erschlagen kann, hat sich so über Jahre bei mir eingenistet. Stephen King war namentlich daran beteiligt, mir die Lust an dicken Büchern zu nehmen, da seine Werke über die Jahre hinweg immer dicker wurden. Leider auch schlechter, aber das ist meine Meinung und ich drifte ab.

Zurück zum Thema. Stand: zwei Wochen vor der Lesung. Die Ferien waren mittlerweile gebucht und so gestaffelt, dass ich in meinen vierzehn Tagen sowohl Dublin wie auch Wien sehen würde, mit einen kleinen Boxenstopp dazwischen, um wieder Wäsche, Kraft und auch die Geldbörse zu füllen. Und dieser Boxenstopp betraf - oh Zufall - genau den 8. und 9. Juni 2009! Mittlerweile hatte sich bei mir eine gewisse Neugierde breit gemacht. Dazu kam noch, dass ich mich schwach zu entsinnen vermochte, schon mehr über Markus Heitz auf der Zauberspiegel-Site gelesen zu haben, und in erster Linie positives.

Okay, sagte ich mir, ich bin dabei. Ging in den Buchladen und kaufte mir für den Anlass ein Ticket.

Meine Überlegungen waren zuvor in folgenden Bahnen verlaufen: Der Rückflug aus Irland würde zirka um drei Uhr in Genf ankommen. Mit Zoll und Rückreiseverkehr wäre ich um acht Uhr Abends sicherlich in Bern.

(Man beachte das „würde“ und „wäre“)

Stand: eine Woche vor der Lesung. Meine Ferien waren auf eine Woche zusammengeschrumpft. Die Bezeichnung „Ferien“ nun auch nicht mehr passend, hatte ich nun eine Ansammlung freier Tage. - Wie und warum ist eine Geschichte für sich und gehört nicht hier hin.

Item, Dublin kam, Dublin ging ... nicht, oder mit anderen Worten: ich kam nicht aus Dublin raus! Bereits mit Verspätung wurden wir am Abflugtag in den Flieger gelassen ... Um Zwölf hätten wir bereits in der Luft sein sollen. Es war aber bereits 12.25 Uhr.

Für den Neugierigen, womit ich denn geflogen wäre? Natürlich mit „Aer Lingus“! George Clooney würde jetzt sagen „What else?!“ Mein Taxifahrer meinte grinsend, es sei die beste Airline der Welt. Ich machte einen auf George Clooney. Echt kuhl kam ich mir vor!

Waren dann schliesslich alle Gäste im Flugzeug, ging erst Mal eine ganze Weile nichts. Hatte der Pilot verschlafen? - Konnte doch mal vorkommen, oder. Schliesslich meldete sich eine der Stewardessen, ups, entschuldigung, Airhostessen, dass es Verzögerungen gebe, weil am rechten Flügel ein Problem aufgetaucht sei, das die Aufmerksamkeit eines Experten verlange. Sie bitte um Verständnis.

Warten. Umherschauen. Etwas lesen. Warten.

Eine weitere Durchsage wies darauf hin, dass das Problem ausserhalb der Toleranzgrenze sei. Man bat uns den Vogel wieder zu verlassen. - Zuerst war ich etwas ungehalten, musste aber eingestehen, dass mir so wohler war, als wenn die Schwierigkeit etwa unterwegs aufgetreten wäre! Airbus der Air France lässt grüssen, sag ich da nur.

Und weil es gleich so schön ins Konzept passte, gab es natürlich kein Reserveflugzeug. Es wurde über eine erneute Durchsage darauf hingewiesen, dass zuerst eines organisiert werden musste. Und wieder das mit dem Verständnis, von dem einfach ausgegangen wird, dass man das als Reisender hat.

Immerhin gab es einen Gutschein, womit man sich die Zeit am Flughafen etwas gemütlicher gestalten konnte. Ich tat dies, indem ich mir ein Pint Guiness an der Bar genehmigte. Nicht wirklich das erste bei meinem Besuch in Irland, mit Sicherheit mein letztes. Jedenfalls vorläufig. Ich habe ja wieder im Sinn nach Irland zu reisen! - Das nur so am Rande.

Als es zum zweiten Boarding kam, war es schon 14.20 Uhr. Sassen aber dann alle, ging es rassig weiter. Keine Viertelstunde später waren wir bereits in der Luft. Pfeilschnell sag ich da nur. Pfeilschnell. Die beste Airline der Welt gab Gas! Aer Lingus! Was sonst?

Sag ich doch.

Die verlorene Zeit aufzuholen war natürlich ein Ding der Unmöglichkeit. So kam der Flug genau die Zeit später in Genf an, um die wir gestartet waren, nämlich um fast drei Stunden. Mit anderen Worten: Mein vorab ausgedachter Zeitplan kam mächtig ins Schleudern! Wenigstens war die Reise soweit ereignislos verlaufen und lieferte keinen Grund für die morgige Schlagzeile.

Kurz nach sechs ging der Zug von Genf aus in Richtung Bern. Die Zeit reichte gut aus, um vom Flughafen in den Bahnhof rüber zu wechseln.

Meine Überlegungen unterwegs im Zug verliefen folgendermaßen: Zürich und Genf waren zirka gleich weit von der Bundeshauptstadt entfernt. Somit wusste ich nun bereits, wie lange meine Reise dauern sollte, brauchte ich doch von Zürich aus für die Strecke eine gute Stunde. Ergo, meine Ankunft in Bern wäre etwas nach sieben Uhr. Von diesem Gedanken beflügelt, klemmte ich mich wieder hinter mein Buch. Irgendwann später flog der Blick über den Buchrand und ich musste feststellen, dass die Reise um einiges langsamer vonstatten ging, als angenommen, erwartet und ausgerechnet. Die Zugstrecke Zürich-Bern wird dagegen wie eine Autobahn befahren! Hügel sind von Tunnels durchbohrt, damit die Geschwindigkeit erhalten bleibt. Da zischen die Züge hin und her, dass es eine Freude ist, dem zuzuschauen. Und man auch mal ankommt.

Nicht so von Genf aus! Da wird jeder Wurzelstock umfahren. Erst recht jeder Weinberg und der dazu gehörende Hügel. Schande! Schande! So würde die Zeit nie reichen.

Aufkeimende Panik konnte ich runter schlucken. Ein Telefonat mit Jwan - my brother from another mother - brachte Beruhigung. Gemäss Ankunftszeit käme der Zug 19.48 Uhr in Bern an. - Ein ehemaliger Bundesrat äußerte sich gelegentlich mit dem Ausruf „Freude herrscht!“ und mir war zumute, als müsse ich da mit einstimmen. Mir war wieder etwas wohler. Da reichte es fast noch für einen Espresso, meinte ich übermütig.

Die Freude war nur von kurzer Dauer! Den Zug, den ich in Genf schon nicht mehr erwischt hatte, käme zu der Zeit an, die er mir zuvor mitgeteilt hatte, erklärte Jwan ein paar Minuten später. Meiner erst 19.55 Uhr.

Sch ...ade! Der Kaffee IM Zugbistro konnte also ohne weiteres größer ausfallen ... Oder gleich mehrere.

Wir nahmen das relativ locker zur Kenntnis, auch wenn es trotzdem wurmte. Aber was wollten wir uns da künstlich aufregen? Es war nun mal so. Ändern konnten wir es nicht.

Jwan meinte, dass er schon mal in die Buchhandlung reingehen würde und an der Abendkasse melden, es käme noch jemand nach. Ob er mir einen Stuhl reservieren solle?

Ich verneinte. Das sei nicht nötig. Wenn die Lesung bereits lief war ich dann froh, wenn ich mich irgendwo in aller Stille auf einen Stuhl schleichen konnte.

Dann ging es plötzlich wieder Schlag auf Schlag: Ankunft in Bern, Hechtsprung auf den Bahnsteg und im gestreckten Galopp zur Buchhandlung Stauffacher. Dabei immer darauf achtend, dass mein Koffer nicht zu sehr aus der Kurve flog und etwa noch jemanden von den Beinen warf. Als ob ich dafür noch Zeit gehabt hätte ...

Der Hinweis auf den Eingang Sich in einem Buchladen nach den Öffnungszeiten aufzuhalten, musste schon ein spezielles Gefühl sein, ging mir durch den Kopf, als ich das Geschäft durch einen Seiteneingang betrat. Leider konnte ich mich der Besinnung überhaupt nicht hingeben, da die Stadtkirche mit ihrem Gebimmel laut verkündete, dass es bereits nach acht war. Also hin zur Kasse und nix trödeln, Mann!

„Sind Sie der Herr Wü...?“

„Ja, der bin ich.“

In einem anderen Land hätte dies die Überprüfung der Identität nach sich gezogen, die sicher mehrere Stunden in Anspruch genommen hätte. Und nicht mal das Vorweisen eines Ausweises hätte dieses ganze Karussell noch stoppen können. Mein Termin wäre auf jeden Fall abgesoffen gewesen!

Nicht so hier. Da herrschte noch Vertrauen. Da glaubte man einem Menschen noch, wenn man sich für den ausgab, der man war. Das waren noch Werte! Punkt, praktisch, quadratisch, gut!

Markus Heitz - Die Legenden der Albae - Gerechter Zorn Mir wurde sogar das Ticket zurück erstattet, weil ich mit Jwan für den Zauberspiegel angetreten war. Anschliessend wurde mir das Telefonbuch von Deutschland in die Hand gedrückt, das sich beim näheren Hinsehen als der Schmöcker von Markus Heitz entpuppte: „Die Legenden der Albae - Gerechter Zorn“. Ich verkniff mir die Bemerkung, ob der Waffenschein gleich mit dabei sei.

Ein Rezensionsexemplar von Piper. Hut ab, meine Damen und Herren. Auf diesem Weg erst Mal ein herzliches Dankeschön.

An der Stelle, an der normale Leute ihre Jacken abgaben, liess ich meinen Koffer zurück. Ob ich verreise, wurde ich gefragt. Nene, ich komme gerade aus Irland zurück, und schon war das Gespräch eröffnet!

Wie es denn gewesen sein? Wie das Wetter war? Wie es mir gefallen habe?

Das war wie einfädeln bei einer Nähmaschine, die lief!

Sie sei für vierzehn Tage in Irland gewesen und habe nie Regen gesehen.

Du warst das also, ging mir durch den Kopf, hatte ich diese Mär (Irland ohne Regen? Vergiss es! Das war wie Garfield ohne Lasagne!) doch schon von anderen Leuten gehört, die von meinen Ferienplänen erfahren hatten, hielt den Gedanken aber für mich. Man kannte da immer jemanden aus dem Bekanntenkreis, der Freund eines Freundes, Grossmutters Nichte und deren Urenkelin. Irgend so was in der Richtung. Doch wie bereits erwähnt, blieb ich stumm. Schliesslich wollte ich nicht noch Öl ins Feuer gießen. Kann sein, dass ich gelächelt habe, damit mein Rückzug nicht so ungehobelt rüber kam, aber die Zeit brannte mir unter den Nägeln. Die Fingerkuppen begannen schon zu rauchen!

Ich hastete die Rolltreppe hoch ... Ja, die Buchhandlung Stauffacher ist gross. Leute können sich da verlaufen. Vor allem, wenn man(n) sie durch einen der x-beliebigen Eingänge betritt, sie aber durch einen der vielen Ausgänge verlässt. Ist mir selber nie passiert, auch nie während den Umbauphasen, wenn sich die Angestellten einen Spass daraus machten, alles neu zu mischen (so kam es mir jedenfalls vor) und jeden Tag die Beschilderung änderten. Ein ehemaliger Schulkamerad erzählte mir im Vertrauen, dass er da schon öfter mal die Orientierung verloren habe. Deshalb sage ich jetzt nichts mehr und lasse es einfach mal im Raum hängen, gell, Beat.

Am Ende der Rolltreppe hielten sich Leute auf, vertieft in Gespräche. Es hatte noch nicht begonnen! Innerlicher Jubel brach aus. Dann war ich durch einen türlosen Eingang. Hundert Augenpaare blickten bei meinem Eintreten in meine Richtung! Sofort erstarben alle Gespräche. Da war NICHTS mit rein schleichen, wenn man von vorne kam und direkt auf Höhe des Rednerpultes den Saal betrat. Zum Glück sah ich sofort Jwan, der in der ersten Reihe sass, mit einem leeren Stuhl neben sich. Den nahm ich doch dankend in Besitz.

Wir hatten gerade noch Zeit uns zu begrüßen, als die Lesung eingeläutet wurde. Eine Mitarbeiterin des Stauffacher-Teams hiess die Anwesenden willkommen und erzählte gekonnt und wortgewandt aus dem Schaffen von Markus Heitz. Die Rede gefiel so gut, dass der Gast des Abends verlauten ließ, dass er sich nur noch so anpreisen würde. Damit war der Tenor des Abends bereits gesetzt worden und es breitete sich lockere Stimmung aus. Die anwesenden Leute verhielten sich trotzdem konzentriert und lauschten gespannt den Ausführungen und Erzählungen des Autors. Ein Umstand, der mich beeindruckte, geht es doch in Kinos sehr viel unruhiger zu und her.

Markus Heitz plaudert in "seinem" Wohnzimmer Auf mich machte es den Eindruck, als habe Markus Heitz die Zuhörer durch seine Plaudereien mit in sein Wohnzimmer genommen und zum verweilen eingeladen. Er verströmte Ruhe und las mit der sympathischen Stimme eines Hörspielerzählers aus seinem neusten Buch vor. Die Passagen fielen weniger durch Spannung auf, als vielmehr durch ihre erzählerische Dichte und die packende Wortwahl. Ehrlich gesagt war ich fasziniert von der Qualität und dem Eindruck der Worte, die sie bei mir hinterliessen. Um es malerisch auszurücken: Sie nahmen mich an der Hand und forderten zum eintauchen auf. Ich war bereit die Einladung anzunehmen, wie schon vor mir tausende von Leuten, die bereits Markus Heitz’ Bücher verschlangen. - Ich hätte ihm stundenlang so zuhören können, auch wenn ich schon sehr lange unterwegs war. Die Müdigkeit war auf einmal verschwunden.

Mit einem spitzbübischen Grinsen auf den Lippen, beendete Markus Heitz jedes Mal die Trailer seines Buches mit den kultischen Worten: „Aus dramaturgischen Gründen ...“.

Vier Passagen aus einem 585 Seiten dicken Buch vermochten mich gespannt auf das „restliche“ Werk zu machen. Was ich an diesem Abend zu hören bekam, waren nur vier Streiflichter, die Bilder in mir hervorriefen, die zu ergründen ich mir in den nächsten Tagen vorgenommen habe. Schliesslich gehe ich auch ins Kino, wenn mir der Trailer gefällt! Bei Markus Heitz’ Buch muss ich einfach etwas mehr Zeit investieren.

Abgerundet wurde der Abend mit einem tieferen Einblick in die eigene Persönlichkeit, und der Erkenntnis, dass wir alle doch irgendwie Vampire sind. - Haben wir das nicht schon längst gewusst oder doch zumindest vermutet?

Jedenfalls teilt uns das der Volksglaube aus dem Mittelalter mit, den Markus Heitz in einem früheren Buch zusammentrug. Da wird selbst der ehrenhafteste Mensch zu einer Kreatur der Nacht gestempelt. Weil es die Kirche damals so wollte! Sosehr die Einblicke aus der heutigen Sicht zum Schmunzeln verführten, war es doch einmal bitterer Ernst gewesen ...

Und irgendwie auch erstaunlich, dass Markus Heitz ein so dünnes Buch geschrieben hat! Nur so nebenbei erwähnt ...

Nach dem fröhlichen Zusammensein folgte das feuchte: der Apero. Zum erstaunen vom Autoren sogar mit Alkohol! - Wie heißt es so schön: Kein Alkohol ist auch keine Lösung! An dieser Stelle war es ein dezentes Baigemüse, das den gelungenen Abend noch stärker an einen gemütlichen Besuch vor dem Kaminfeuer erinnerte. Wer besonders leise war, der vermochte sogar das Prasseln der Holzscheite zu hören ...

Bei Fragen aus dem Publikum sass Markus Heitz an einem kleinen Tisch, nippte gelegentlich an seinem gekühlten Weisswein und signierte Bücher, während er seinen Fans Rede und Antwort stand. Der Autor gab ruhige und wohlüberlegte Antworten. Keine war ihm zu simpel, dass sie nicht beantwortet gehörte. Es wäre ihm auch nie anzusehen gewesen, dass er diese oder jene Frage schon zum hundertsten Mal gehört hatte. Souverän wie ein König liess er seine Bittsteller daherkommen und gab auch übers Schreiben Auskunft.

Markus Heitz hält Hof Es gab Fans, die mit verklärten Augen ihre Sammlung unter den Armen hatten und wortlos die gebrauchten Bücher auf den Tisch stellten. Zu mehr waren sie nicht fähig! Doch Profi, wie Markus Heitz nun mal einer war, griff er gekonnt zum Stift und verewigte sich, wobei das eine oder andere auflockernde Wort selbst den Schüchternsten aus der Reserve locken konnte. Andere stellten sich immer wieder in die Warteschlange und fragten dieses oder jenes. Entschuldigten sich jedes Mal erneut, weil ihnen erneut etwas eingefallen war, das sie ihn schon lange mal fragen wollten.

Es wurde ein köstlicher Abend. Ich hatte mich gut unterhalten. Fand unter Umständen einen neuen Zugang zu einem Genre (Fantasy, das mir in Buchform so ziemlich am Arsch vorbei gegangen war) oder doch immerhin zu einem weiteren Autoren, den ich bislang vernachlässigt hatte, der sich in mehr als nur einer Haut wohl fühlte, in der er zu schreiben vermochte, d.h. Grusel, Fantasy und bald auch noch SF. Ich bin auf jeden Fall gespannt in welche Welten er mich auf seinen Reisen mitnimmt. Was mir da noch so alles begegnen wird. Und was ich von ihm lernen werde.

Markus Heitz hat etwas zu sagen, mit seinen mittlerweile 21 Büchern (das 22. ist für den Herbst angekündigt). Hören wir ihm also zu ...

... und ich werde innerhalb der nächsten paar Jahre meine Rezension von Die Legenden der Albae - Gerechter Zorn  nachliefern! Bis dann.

Mit freundlichen Grüssen

PS: Ich bin noch eine Antwort schuldig. Markus Heitz ist Besitzer eines irischen Pubs. Das zu hören hat mir den jungen Autoren gleich noch einmal sympathischer erscheinen lassen, als er das durch sein Auftreten eh schon war! Das habe ich vor meiner Dublinreise gar nicht gewusst. Doch gut getroffen habe ich es auf jeden Fall prächtig.

Ich hoffe die etwas längere Einleitung hat Spass gemacht.

Wünsche viele schöne Stunden beim Lesen und noch mehr gute Bücher!

________
1 Jwan Reber - Hüter Cover-Zeichner par Exellance, sowie Freund auf privater Basis
2 Oliver Fröhlich - Hüter Mitautor und seit Anfang 2009 auch Zamorra-Autor
3 Stephen King - muss ich den hier wirklich noch vorstellen?!
4 George Clooney - bekannter Schauspieler, der einem mittlerweile eher durch seine Werbespots geläufig ist, als durch Filme
5 siehe dazu Jwan Rebers Erlebnisbericht „Meine erste Lesung“
6 Lach- und Sachbuch „Vampire, Vampire“

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