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Grillwürstchen, Fußball und Hörspiele - Die Hörspiel-Arena macht Station in Köln

Die Hörspielaena on TourGrillwürstchen, Fußball und Hörspiele
Die Hörspiel-Arena macht Station in Köln

Köln habe ich zuletzt vor über 24 Jahren das letzte Mal besucht. Damals zur Karnevalszeit. Doch die Erinnerung daran ist verwaschen. Umso besser also, jetzt wieder Gelegenheit zu bekommen, in die Stadt am Rhein zu fahren, um die Erinnerungen aufzufrischen. Ich freute mich auf ein hoffentlich schönes Wochenende im Kreise von Gleichgesinnten. Denn die HÖRSPIEL-ARENA auf Tour rief die Fans nach Köln. Das Ziel: der Kulturbunker in Mühlheim.


2Die Anreise war recht ermüdend - um 5 Uhr raus. Doch nicht unfreiwillig. Immerhin musste ich nicht zum Dienst. Aber ich merkte das frühe Aufstehen doch. Es macht mir immer mehr zu schaffen. Entsprechend schläfrig war ich während der Fahrt. Schnell die Klamotten in meine Unterkunft gebracht und dann auf zum Kulturbunker. Es war schon nach 12 Uhr. Ich traf gleich am Eingang den Chef des Ganzen: Michael Girbes. Ein freundliches Hallo und schon war ich im Geschehen.

Im Getümmel?

Nicht immer. Mal waren viele Gäste in den Ausstellungsräumen der Label, mal herrschte dort Leere. Dann zog es viele zu den Events im Obergeschoss, oder zur Kaffeepause nach unten ins Bistro.

Ich zog es die meiste Zeit vor, in den Ausstellungsräumen zu bleiben. Hier traf man doch die meisten Leute und die Gelegenheit zum Plausch war günstig. Die Events sind nicht so mein Ding. Außerdem wäre ich dort aufgrund meiner Müdigkeit schnell eingeschlafen. Am Stand von R&B plauderte ich mit Simeon und einigen Standgästen, später dann am Highscore-Stand mit Sebastian Pobot und Patrick Holtheuer. Auch Dreamland war vertreten. Die Großen nicht zu vergessen: EUROPA und Folgenreich.

1Auf der Dachterrasse kam ich gerade recht zu einer Autogrammstunde mit Jason Dark und Dietmar Wunder. Wunder spricht den neuen John Sinclair in den Classics. Ein Foto mit den beiden war Pflicht. Dann zog es Dark und Mr. Bond (so stellte Dark den Sprecher seinem Enkel vor) wieder heimwärts. Und Wunder, wem wunderts, hielt es ebenfalls nicht mehr an dem Ort. Sein Zug warte nicht, hieß es. Bei Gottschalk sagten die großen Stars immer: "Ich muss zum Flieger". Stars sind eben teuer, und kommen nicht zum Vergnügen - grins.

Immer wieder wurden Live-Hörspiele dargeboten. Ich habe immer wieder mal kurz reingeschaut, keines hat mich so richtig begeistert. Im Erdgeschoss gab es einen Raum für Kinder. Nett gemacht.

Am Abend wurde gegrillt. Es gab Würstchen und Steaks satt. Und das ohne Geld. Wer mochte, der konnte etwas spenden - für die Hörspielgemeinschaft. An den Tischen wurde während des Essens rege geplaudert.

Worüber?

Über Hörspiele natürlich. Im Anschluss blieb ein harter Kern von 30 Leuten (in etwa) übrig, die sich das Fußballspiel Deutschland-Portugal ansahen. Auf Großleinwand - per Beamer in HD. Glänzend.

Nach diesem Gemeinschaftserlebnis musste ich aber endlich in meine Unterkunft. 15 Minuten U-Bahn-Fahrt lagen vor mir. Geht ja. Und dann rein ins Bett. So gegen Mitternacht. Am nächsten Morgen waschen und anziehen und dann frühstücken mit meiner Gastgeberfamilie, die sich nicht lumpen ließen. Am Tisch haben wir uns über Hörspiele, Fußball und Blaumeisen unterhalten. Blaumeisen? Ja, es flog ein Exemplar davon um unseren Frühstückstisch. Die Gastgeberfamilie hatte eine dieser Sorte adoptiert. Nach dem Ei, es war weich gekocht wie gewünscht, machte ich mich wieder auf zum Kulturbunker. Diesmal mit Gepäck. Ich hatte einen Termin.

3Schon am Samstag habe ich mich mit Ekkehard Belle verabredet. Ich kannte ihn bisher nur aus dem Fernsehen. 70er- und 80er-Jahre. Da war er noch jünger. Er machte auch Hörspiele. Ich musste ihn einfach haben. Zum Interview versteht sich. Seit Monaten war ich schon an ihm dran. Jetzt war er hier in Köln, auch im Kulturbunker, am Stand von Anime-House. Das war die Gelegenheit. Und Belle ließ sich nicht lange bitten. Ein freundlicher, offener und witziger Typ. Das Interview spricht für sich. Er nahm kein Blatt vor dem Mund und plauderte aus dem Nähkästchen. Ich hatte ja schon viele Sprecher, Schauspieler befragt. Aber so offen und ehrlich wie Belle waren sie selten.

Ich verabschiedete mich in Köln, als der Bunker schon sehr leer war und Simeon seine wenigen Larry Brent-Hörspiele zum Auto brachte. Die meisten hatte er nämlich verkauft. Oder Simeon? Ich wünschte ihm eine gute Reise, er mir auch. Das war das Letzte, was ich vom Kulturbunker sah und hörte. Mir hat es sehr gefallen hier.

2013 geht die Hörspielarena wieder auf Tour. In München macht sie Station. Es wird ein rotierendes System geben, sagte Michael Girbes. 2013 München, dann Hamburg, dann Frankfurt, dann Stuttgart und letztlich erneut München. Oder etwas anders in der Reihenfolge. Feste Lokalität soll auf jeden Fall Leipzig bleiben. Immer im Frühjahr zur Buchmesse.

Leipzig - wir kommen.

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