EUROPA-Hörspiele seit 50 Jahren - Die Macher: Heikedine Körting
Die Macher:
Heikedine Körting
"Die kleine Seejungfrau" und "Die Schneekönigin" nach Hans Christian Andersen. Beurmann erteilt ihr daraufhin den Auftrag weitere Hörspiele eigenverantwortlich umzusetzen. Ihre erste hauptverantwortliche Umsetzung eines Hörspiels ist "Das Gespensterschiff" (1973), wo sie als komplett als Produzentin auftrat.
Ihre erste Erfolgsserie war "Hui Buh" mit dem großartigen Hans Clarin und kurze Zeit später "Die Hexe Schrumpeldei". Körting produzierte ab Ende der 70er Jahre die Serie "Die drei ???" nach "The three Investigators" von Robert ARthur. Ihr fielen kurz zuvor die Bücher in die Hände. Zwei Jahre verhandelte sie mit den Rechteinhabern. 1979 erschienen die ersten Folgen. Körting fand nach eigenen Worten diese Serie sehr geeignet für das Hörspiel. Diese Serie war der Anstoss zu einem grandiosen Erfolg und bescherte dem Plattenlabel schnell die Vormachtstellung auf dem Hörspielmarkt. Es folgten Serien wie "Hanni und Nanni", "Fünf Freunde" und "Triexi Belden". Allesamt vertont nach Jugendbüchern (u.a. aus dem damaligen Schneider-Verlag).
1981 kaufte Körting die Rechte für eine weitere Detektivserie ein. TKKG nach Stefan Wolf (Rolf Kalmuczak) sollte zum zweiten Erfolgsgaranten neben den "drei ???" werden.
Inzwischen sind 175 Hörspielfolgen der "Drei ???" erschienen. (Stand Mai 2015) und 191 Folgen von TKKG erhältlich (ebenfalls Stand Mai 2015). Als Erfolgsrezept ihrer Hörspiele nannte Körting ein Gemisch aus verschiedenen Zutaten. Die bekannten Schauspieler (Hans Clarin, Horst Frank, Hans Paetsch, Judy Winter u.a.) als Sprecher einzusetzen sei ebenso wichtig wie die Geräusche in den Hörspielen. In früherer Zeit ging Körting selbst mit dem Tonbandgerät auf Reisen und fing Vogelgezwitscher, Autobahngeräusche und Wind und Regen ein. Inzwischen verfügt sie über ein beneidenswertes Reservoir an Geräuschen in Ton, die sie katalogisiert hat und immer wieder für ihre Hörspiele einsetzt. Ihr Ziel war es stets Geschichten zu erzählen, die mehr bieten als eine blosse Erzählung oder Lesung und möglichst nah am Film waren.
Für ihr Schaffen wurde die als Märchenkönigin betitelte Körting mehrfach ausgezeichnet:
Ab 1983 machte sie durch sogenannte "Hörspiele für Erwachsene" erneut Furore. So produzierte sie zusammen mit ihrem Hausautor Hans-Georg Franciskowsky, der auch für "Die drei ???" und "TKKG" schrieb, Serien wie "Edgar Wallace", "Perry Rhodan". Später dann mit dem Autorentrio "Charly Graul" die Gruselklassiker "Larry Brent", "Macabros". Schnell kehrte sie aber wieder zum Jugend- und Kinderprogramm zurück. So entstanden in den frühen und späten 80er Jahren noch Serien wie "Masters of the Universe" nach den Spielfiguren van Matel, die Neon-Gruselserie, die nicht explizit für Erwachsene ausgewiesen war sowie die Serien "Funkfüschse" und "Pizza-Bande". 1990 wagte sie zusammen mit ihrem neuen Hausautor André Minninger erneut einen Ausflug ins Horrorgenre und produzierte 6 Folgen nach der Filmreihe "Nightmare on Elm-Street". Der Horrostoff hatte jugendliche Helden und war deswegen in der Hörspielumsetzung eigentlich bedenkenlos. Dennoch brüskirten sich einige Eltern, so das die Serie recht bald wieder vom Markt verschwand. Danach wagte sich Körting nicht mehr ins Erwachsenen-Genre. Erst 1999 legte EUROPA (inzwischen gehörend zu Sony BMG) alte Klassiker wie "Larry Brent" und "Perry Rhodan" neu auf. Es erschienen sogar nochmal neue Folgen der Serie "Larry Brent". Diesmal waren nicht aufgebrachte Eltern Schuld am Scheitern, sondern die kläglichen Verkaufszahlen.
Körting lebt zusammen mit ihrem Gatten Dr. Andreas Beurmann auf Gut Hasselburg in Schlesweig Holstein, dessen Kulisse in den 80er Jahren für die Serie "Das Erbe der Guldenburgs" (ZDF) genutzt wurde.
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