Mit Klängen Emotionen wecken - »Score – Eine Geschichte der Filmmusik« - Collector's Edition
Mit Klängen Emotionen wecken
»Score – Eine Geschichte der Filmmusik« - Collector's Edition
Im Laufe der Jahrzehnte hat sich aus den Stummfilmpianisten ein eigenes Berufsfeld entwickelt, bei dem hunderte Menschen für die Produktion des Scores eines aktuellen Kinofilms beschäftigt sind. Vom Komponisten über den Dirigenten und Arrangeur, von einem oftmals um die achtzig Personen umfassenden Orchester bis hin zu den Tontechnikern reicht die Palette der Menschen, die am Soundtrack eines Films arbeiten. Der Nachwuchsregisseur Matt Schrader hat sich in seiner Kinodokumentation „Score – Eine Geschichte der Filmmusik“ bemüht, die Entwicklungen in diesem Gebiet anschaulich Revue passieren zu lassen. Sein Hauptaugenmerk legt er dabei auf die aktuelle Filmscore-Szene, die er mit Interviews mit Dutzenden von Filmmusikkomponisten plastisch erfahrbar zu machen versteht.
Aber wie es sich für eine Historie gehört, widmet sich Schrader auch den Anfängen des Metiers, rekonstruiert vor der Kamera das Zeitalter der Stummfilmprojektionen und zitiert wichtige Erneuerer unter den Komponisten wie Bernard Herrmann, Ennio Morricone und Jerry Goldsmith. Sie alle haben durch Innovationen in ihren Kompositionen dazu beigetragen, dass sich die Filmmusik zu einer der spannendsten und vielfältigsten Musikrichtungen entwickelte, die ihren Einfluss auch in andere Bereiche ausdehnte. Ausgiebig beleuchtet der Filmemacher schließlich die Karriere von John Williams, der als Haus- und Hofkomponist von Steven Spielberg dessen sensationelle Kassenerfolge von „Der weiße Hai“ über „E.T. – Der Außerirdische“ bis hin zu „Schindlers Liste“ und „Jurassic Park“ nachhaltig prägte. Darüber hinaus hat Williams auch für die „Star Wars“-Filme Melodien komponiert, die als All-Time-Favorites die Jahrzehnte überdauern werden. Unter Matt Schraders Interviewpartnern finden sich mit Marco Beltrami, Alexandre Desplat, Rachel Portman, Howard Shore, Danny Elfman, Hans Zimmer, Trent Reznor und Atticus Ross einige der momentan erfolgreichsten Vertreter ihrer Branche. Sie alle sprechen von prägenden Einflüssen, individuellen Ideen und Ansätzen und führen uns in ihren Arbeitsalltag ein, der von skurrilen Instrumenten geprägt ist, oftmals aber auch unter einem enormen Zeitdruck stattfindet, weil die Erscheinungstermine der großen Blockbuster schon Monate im Voraus feststehen, das Filmmaterial allerdings erst auf den letzten Drücker fertig wird.
Es ist nicht einfach, in anderthalb Stunden ein so komplexes Thema abzuarbeiten, Historie und Bestandsaufnahme gleichermaßen zu sein, hinter die Kulissen zu blicken und Filmausschnitte zu präsentieren, die die Theorie anschaulich untermalen. Mitunter muss „Score – Eine Geschichte der Filmmusik“ dabei deswegen an der Oberfläche bleiben. Aber die Vielzahl der zu Wort kommenden Komponisten, die Einblicke in den Kreativprozess (beispielsweise bei Heitor Pereiras Score zu „Minions“) und die angedeuteten technischen Hintergründe beim Sounddesign (z.B. in den legendären Abbey Road Studios) entwerfen insgesamt ein höchst informatives und kurzweiliges Porträt über Entstehung, Entwicklung und Zukunft der Filmmusik. Die exklusive Sammleredition des Films beinhaltet sowohl die BluRay als auch die DVD in einem Schuber. Bild (Widescreen-Format 1,85:1) und Ton (Deutsch oder Englisch mit deutschen Untertiteln im DTS HD Master Audio 5.1 bzw. auf der DVD in Dolby Digital 5.1) sind nicht zu beanstanden und bieten exzellente technische Qualität. Als Extras gibt es vier geschnittene Szenen (insgesamt 19 Minuten) sowie den untertitelten Kinotrailer des Films.