Anmaßend? - Das Beste in zeitgenössischer fantastischer Kunst ...
Anmaßend?
Das Beste in zeitgenössischer fantastischer Kunst ...
Das Beste in zeitgenössischer fantastischer Kunst ...
Wie immer beginnt Spectrum mit dem Year in Review, wo Arnie Fenner das Jahr 2009 Revue passieren lässt, Artbook-Neuerscheinungen präsentiert, auf Ausstellungen und Events aufmerksam macht und einige interessante Begebenheiten kommentiert, wie etwa den Einbruch von Frank Frazettas Sohn Frank Jr. in Franks Museum in East Stroudsburg. Der üble Junior von Frank hatte Franks Abwesenheit genutzt, um mit 2 Kumpanen in einem Bagger durch die Museumstüren zu brettern und 90 Frazetta-Gemälde zu klauen unglaublich (was für eine Brut hat da Frank nur in die Welt gesetzt an dieser Stelle sei erwähnt, dass Frank Frazetta 2010 an einem Schlaganfall gestorben ist und die Welt einen der ganz Großen Künstler phantastischer Themen verloren hat).
Auch wurde (wie in jedem Jahr) wieder der GRAND MASTER AWARD für das künstlerische Lebenswerk verliehen. Dieses Mal ging er an Al Williamson, einen der legendären Comiczeichner von EC, der sicherlich in der EC-Ära der 50er seine Blütezeit hatte und dessen eleganter Zeichenstil einen Vergleich mit Foster oder Hogarth nicht scheuen brauchte (erstaunlich ist, dass Williamson schon der sechste Preisträger mit Comic-Wurzeln ist Kaluta, Frazetta, Moebius, Corben und Jeff Jones sind die anderen).
Die Werke in Spectrum sind in verschiedenen Kategorien eingeteilt, beginnend mit ADVERTISING, gefolgt von BOOKS, COMICS, CONCEPTART, DIMENSIONAL, EDITORIAL, INSTITUTIONAL und UNPUBLISHED.
In allen Kategorien werden Gold-und Silver-Awards an herausragende Werke verliehen, die diesen in der Regel auch gerecht werden.
Im eher kleinen Bereich ADVERTISING fielen mir die Stücke von Andrew Bawidamann, Xiaochen Fu und Michael Whelan auf. Bawidamann hat einen sehr plakativen Stil mit satten elementaren Farben, der gleich ins Auge geht und einen sehr hohen Wiedererkennungswert besitzt, seine drallen, sexy Mädels setzt er gekonnt und mit einem großen Gespür für Design in Szene. Xiaochen Fu ist mit einer sehr atmosphärischen, breitformatigen Illustration vertreten (The Boat oft he Twin Goddesses), einem von Drachen ähnlichen Wesen gezogenen Boot, das von blauhäutigen Wesen bevölkert ist. Die digitale Umsetzung hat einen netten Wasserfarben-Charakter und würde sich als echtes Gemälde hervorragend machen. Über Michael Whelan braucht man (glaube ich) keinen großen Worte verlieren, der Altmeister ist meinem aufwändigen Horror-SF-Gemälde vertreten, das in gewohnt souveräner Manier ausgeführt ist (seine kommerziellen Arbeiten sind mir immer noch lieber als seine FineArts-Gemälde.
In der Kathegorie BOOKS findet man wie gewohnt eine Vielzahl an herrlichen Covern. Den Gold-und Silver-Award räumten zwei Illustratoren ab, die für Ihre Märchen-haften Bilder berühmt sind: Omar Rayyan (Gold) und Scott Gustafson (Silver), wobei mir persönlich Gustafsons A Confabulation Dragons besser gefällt, als Rayyans zwar atmosphärische, aber dennoch simple bemantelte Maus auf Baum. Gustafsons Detailtreue ist grandios und seine Liebe zur Materie durchatmet all seine Bilder.
Praktisch alle Cover in der Abteilung BOOKS sind exquisit ausgeführt, wobei ich natürlich wiederum meine Favoriten habe: Gregory Manchess Ölgemäle (ein Mammuth auf den Hinterbeinen, der sich vor einem archaischen Krieger auftürmt) begeistern mich immer wieder. Sein lockerer Umgang mit der Farbe ist ideal für Wildlife-Szenen (und auch seine Conan-Illustrationen für die dritte Ausgabe von Book Palace Books sind grandios).
Sehr ausdrucksstark sind David Palumbos Zombiehorde (The Living Dead 2), Charles Vess unverwechselbare Zaubergestalten in Watercolor (Instructions), Michael Komarcks technisch hervorragendes Porträt eines Minotaurus (Players Handbook 3), Jon Fosters zwei ganzseitige Cover (Bridge of Birds/Sea of the Dead), der wieder einmal beweist, dass digitale Farbgebung nicht steril wirken muss, Dan Dos Santos wieder einmal entzückende tätowierte Schönheit (Silver Borne), Melanie Delons exquisite Frauenporträts gerahmt in fantastischem Ambiente (Elixir Book2: Disturbed/Whispers), William Stouts wie stets sehr schöne detaillierte drei Ink&Watercolor-Arbeiten (Oberon/New Dinosaur Discoveries A-Z/Pearls before Brine) und Jean-Sebastien Rossbachs Backcover von Spectrum (Belisama), der einen auffalllend ähnlichen Stil wie Raymond Swanland aufweist.
Natürlich ist auch wieder der geniale Cartoonist (?) Peter de Seve vertreten, dessen Bilder zwischen Komik und zarter Melancholie schwanken.
Schade nur, dass manche Werke lediglich in einem sehr kleinen Format abgedruckt werden, ich hätte mir einige Teile als ganzseitiges Bild gewünscht (Aleksi Briclots Merlin: Red&White hier hätte man allerdings eine Doppelseite gebraucht, da dies das Format bedingt / Michael Kalutas Mirror Kingdoms / Ben Templesmith Dracula 1).
Anzumerken ist, dass Don Maitz scheinbar nur noch Piratenmotive zu malen scheint schade, auch wenn er diese mit großer Hingabe zelebriert hätte ich mir von ihm mal wieder etwas Fantasy gewünscht und Frank Cho seinen voyeristischen Dschungelschönheiten treu bleibt (Tara Green).
Auch die Kategorie COMICS hat wieder eine bunte Vielfalt zu bieten. Herausragend hierbei sind E.M. Gists verstörendes Blutsauger-Bild (All in the Family), Ben Caldwells Briefmarkengroße Comic-Panels von Wonder Woman, Art Adams Pen&Ink-Zeichnung Alien Courtship (wie immer mit einer seeehr großbusigen Heldin), wieder ein typisches Frank-Cho-Cover für Dynamite (Jungle Girl 2) und ein außergewöhnlich stimmiges Conan-Cover von Justin Sweet. Die Gold-und Silver Awards gingen an Steven Tabbutt und Eric Orchard mit sehr ungewöhnlichen und zurückhaltenden Arbeiten (für den amerikanischen Comic-Markt, wohlgemerkt).
In der Kategorie CONCEPT ART finde ich die die Arbeiten von Kekai Kotaki umwerfend. Seine gedrungenen, voluminösen Gestalten haben einen durchaus furchteinflössenden Charakter, dem man sich schwer entziehen kann.
Auch in dieser Kategorie ist wiederum Aleksi Briclot mit einem wunderbaren Bild aus seiner Merlin-Reihe vertreten.
Im Bereich DIMENSIONAL (also Statuen, Büsten, Skulpturen) wechselt sich viel Skuriles mit Eingängigem ab. Der Gold-Award ging hierbei an Mark Newman (Eel Walker) für sein wandelndes Mädel mit Aal an der Leine (!?), und den Silver Award heimste Jack Mathews für ein kecke Catwoman-Statue ein (basierend auf ein Adam-Hughes-Cover). Einen zusätzlichen Silver Award erhielt Virginie Ropars für eine ungeheuer detaillierte Statue, die eine weißgewandete, düster blickende Schöne abbildet. Relativ Gewöhnungsbedürftiges präsentieren die Skulpturen von David Meng, Bruce D. Mitchell, Alena Wooten und einigen weiteren Nichtgenannten.
Mein persönlicher Favorit ist eine riesige Brunnen-Statue (Midsummer Play) von Charles Vess und David Spence aus Bronze.
In der Kategorie EDITORIAL wird man vieler feiner Arbeiten fündig. Die Gold-und Silver-Awards von Chris Buzelli und Sam Weber sind sicher verdient. Wobei mir Sam Webers Werk (The Crow Procedure) erheblich mehr zusagt.
James Gurneys klassischer Stil (Titanoboa) überzeugt genauso wie Antonio Javier Caparos digitales Werk (The Shicter) oder Larry MacDougalls wie immer in sehr zart gehaltenen Wasserfarben idyllische Szenarien (Fossil).
Sehr eindrucksvoll wiederum ein grandioses Ölporträt der Beauty and the Beast vom schon erwähnten Scott Gustafson, wie auch eine grandiose Schlachtszene von Matt Stewart mit einem gigantischen Bären, Elfen und Zwergen (Battle under the Mountain) und ein leider zu klein abgedrucktes Bild von Daarken (Warhammer Invasion).
Aufgefallen ist mir, dass gleich 3 Bilder in diesem Band dasselbe Thema behandeln: Illustration einer E.R. Burroughs Mars-Szene (Frank Cho, Gregory Manchess und Julie Bell/Boris Vallejo seltsamer Zufall?! Wobei mir Manchess Bild aufgrund seines Malstils und der ungewöhnlichen Perspektive am Besten gefällt)
Stilistisch findet man eine ungeheure Bandbreite: vom sehr puristischen und verschwommen digitalen Stil eines Dave Laub (File found Mermaid) über einen üppigen traditionellen Öl-Stil von Glen Orbik (Emerald Beauties) zum ungeheuer detailreichen Wasserfarben/Gouache-Teil (Cluricaun) von Jean-Baptiste Monge.
In diesen grandiosen Reigen reihen sich weitere fabelhafte Bilder von Raoul Vitale (Mountain Gargoyle), Armand Baltazar (Vader in the Sacrificial Pool oft he Sith Witch), Steve Argyle (Gull Draz), Donato Giancola (The Mechanic) und vielen weiteren Künstlern ein.
Im abschließenden Bereich UNPUBLISHED kann man sehr Experimentelles (Annie Wu A Sheriff in Little Wichita) neben digital Perfektem (Stan Watts Nocturne), Gewöhnungsbedürftem (Jon Wayshak - Piggie Piggie), Grundsolidem (Todd Lockwood In the Shadow) und Witzigem (Augie Pagan Flirting with Mayhem eine nette Parodie auf Frazettas bekanntem Gemälde zu Dark Kingdom).
Die Gold-(Eric Fortune Beyond the Past) und Silver-Awards (Donato Giancola Shamans Loss und Heather Theurer Game of Chase für einen wunderschönen Drachen im Flug) gehen sicher in Ordnung, ich persönlich hätte wohl noch eine exzellente Meerjungfrau in herrlichen Farben von Raoul Vitale und eine Kampfelfe von Winona Nelson dafür in Betracht gezogen (aber Geschmäcker sind ja herrlicherweise verschieden).
Abschließend wäre zu sagen, dass ich beileibe nicht alle tollen Künstler, die in diesem 288 Seiten starken Band vertreten sind, auflisten und preisen konnte. Spectrum ist (und wirds wohl auch noch die nächsten Jahre bleiben) wahrhaft die beste jährliche Werkschau an Künstlern und deren Werken im Umfeld der Phantastik und freue mich schon auf den nächsten Band (der wahrscheinlich wieder im Dezember erscheinen wird).
P.S. Natürlich ist die digitale Machart speziell im Bereich der fantastischen Illustration weiter auf dem Vormarsch, aber die Werke in Spectrum beweisen, dass sich auch die traditionellen Macharten (Öl, Acryl, Tusche, Bleistift, Kreide etc.) Ihre Nische (wenn die Qualität stimmt) erhalten werden.
Daten zum Buch
Auch wurde (wie in jedem Jahr) wieder der GRAND MASTER AWARD für das künstlerische Lebenswerk verliehen. Dieses Mal ging er an Al Williamson, einen der legendären Comiczeichner von EC, der sicherlich in der EC-Ära der 50er seine Blütezeit hatte und dessen eleganter Zeichenstil einen Vergleich mit Foster oder Hogarth nicht scheuen brauchte (erstaunlich ist, dass Williamson schon der sechste Preisträger mit Comic-Wurzeln ist Kaluta, Frazetta, Moebius, Corben und Jeff Jones sind die anderen).
Die Werke in Spectrum sind in verschiedenen Kategorien eingeteilt, beginnend mit ADVERTISING, gefolgt von BOOKS, COMICS, CONCEPTART, DIMENSIONAL, EDITORIAL, INSTITUTIONAL und UNPUBLISHED.
In allen Kategorien werden Gold-und Silver-Awards an herausragende Werke verliehen, die diesen in der Regel auch gerecht werden.
Im eher kleinen Bereich ADVERTISING fielen mir die Stücke von Andrew Bawidamann, Xiaochen Fu und Michael Whelan auf. Bawidamann hat einen sehr plakativen Stil mit satten elementaren Farben, der gleich ins Auge geht und einen sehr hohen Wiedererkennungswert besitzt, seine drallen, sexy Mädels setzt er gekonnt und mit einem großen Gespür für Design in Szene. Xiaochen Fu ist mit einer sehr atmosphärischen, breitformatigen Illustration vertreten (The Boat oft he Twin Goddesses), einem von Drachen ähnlichen Wesen gezogenen Boot, das von blauhäutigen Wesen bevölkert ist. Die digitale Umsetzung hat einen netten Wasserfarben-Charakter und würde sich als echtes Gemälde hervorragend machen. Über Michael Whelan braucht man (glaube ich) keinen großen Worte verlieren, der Altmeister ist meinem aufwändigen Horror-SF-Gemälde vertreten, das in gewohnt souveräner Manier ausgeführt ist (seine kommerziellen Arbeiten sind mir immer noch lieber als seine FineArts-Gemälde.
In der Kathegorie BOOKS findet man wie gewohnt eine Vielzahl an herrlichen Covern. Den Gold-und Silver-Award räumten zwei Illustratoren ab, die für Ihre Märchen-haften Bilder berühmt sind: Omar Rayyan (Gold) und Scott Gustafson (Silver), wobei mir persönlich Gustafsons A Confabulation Dragons besser gefällt, als Rayyans zwar atmosphärische, aber dennoch simple bemantelte Maus auf Baum. Gustafsons Detailtreue ist grandios und seine Liebe zur Materie durchatmet all seine Bilder.
Praktisch alle Cover in der Abteilung BOOKS sind exquisit ausgeführt, wobei ich natürlich wiederum meine Favoriten habe: Gregory Manchess Ölgemäle (ein Mammuth auf den Hinterbeinen, der sich vor einem archaischen Krieger auftürmt) begeistern mich immer wieder. Sein lockerer Umgang mit der Farbe ist ideal für Wildlife-Szenen (und auch seine Conan-Illustrationen für die dritte Ausgabe von Book Palace Books sind grandios).
Sehr ausdrucksstark sind David Palumbos Zombiehorde (The Living Dead 2), Charles Vess unverwechselbare Zaubergestalten in Watercolor (Instructions), Michael Komarcks technisch hervorragendes Porträt eines Minotaurus (Players Handbook 3), Jon Fosters zwei ganzseitige Cover (Bridge of Birds/Sea of the Dead), der wieder einmal beweist, dass digitale Farbgebung nicht steril wirken muss, Dan Dos Santos wieder einmal entzückende tätowierte Schönheit (Silver Borne), Melanie Delons exquisite Frauenporträts gerahmt in fantastischem Ambiente (Elixir Book2: Disturbed/Whispers), William Stouts wie stets sehr schöne detaillierte drei Ink&Watercolor-Arbeiten (Oberon/New Dinosaur Discoveries A-Z/Pearls before Brine) und Jean-Sebastien Rossbachs Backcover von Spectrum (Belisama), der einen auffalllend ähnlichen Stil wie Raymond Swanland aufweist.
Natürlich ist auch wieder der geniale Cartoonist (?) Peter de Seve vertreten, dessen Bilder zwischen Komik und zarter Melancholie schwanken.
Schade nur, dass manche Werke lediglich in einem sehr kleinen Format abgedruckt werden, ich hätte mir einige Teile als ganzseitiges Bild gewünscht (Aleksi Briclots Merlin: Red&White hier hätte man allerdings eine Doppelseite gebraucht, da dies das Format bedingt / Michael Kalutas Mirror Kingdoms / Ben Templesmith Dracula 1).
Anzumerken ist, dass Don Maitz scheinbar nur noch Piratenmotive zu malen scheint schade, auch wenn er diese mit großer Hingabe zelebriert hätte ich mir von ihm mal wieder etwas Fantasy gewünscht und Frank Cho seinen voyeristischen Dschungelschönheiten treu bleibt (Tara Green).
Auch die Kategorie COMICS hat wieder eine bunte Vielfalt zu bieten. Herausragend hierbei sind E.M. Gists verstörendes Blutsauger-Bild (All in the Family), Ben Caldwells Briefmarkengroße Comic-Panels von Wonder Woman, Art Adams Pen&Ink-Zeichnung Alien Courtship (wie immer mit einer seeehr großbusigen Heldin), wieder ein typisches Frank-Cho-Cover für Dynamite (Jungle Girl 2) und ein außergewöhnlich stimmiges Conan-Cover von Justin Sweet. Die Gold-und Silver Awards gingen an Steven Tabbutt und Eric Orchard mit sehr ungewöhnlichen und zurückhaltenden Arbeiten (für den amerikanischen Comic-Markt, wohlgemerkt).
In der Kategorie CONCEPT ART finde ich die die Arbeiten von Kekai Kotaki umwerfend. Seine gedrungenen, voluminösen Gestalten haben einen durchaus furchteinflössenden Charakter, dem man sich schwer entziehen kann.
Auch in dieser Kategorie ist wiederum Aleksi Briclot mit einem wunderbaren Bild aus seiner Merlin-Reihe vertreten.
Im Bereich DIMENSIONAL (also Statuen, Büsten, Skulpturen) wechselt sich viel Skuriles mit Eingängigem ab. Der Gold-Award ging hierbei an Mark Newman (Eel Walker) für sein wandelndes Mädel mit Aal an der Leine (!?), und den Silver Award heimste Jack Mathews für ein kecke Catwoman-Statue ein (basierend auf ein Adam-Hughes-Cover). Einen zusätzlichen Silver Award erhielt Virginie Ropars für eine ungeheuer detaillierte Statue, die eine weißgewandete, düster blickende Schöne abbildet. Relativ Gewöhnungsbedürftiges präsentieren die Skulpturen von David Meng, Bruce D. Mitchell, Alena Wooten und einigen weiteren Nichtgenannten.
Mein persönlicher Favorit ist eine riesige Brunnen-Statue (Midsummer Play) von Charles Vess und David Spence aus Bronze.
In der Kategorie EDITORIAL wird man vieler feiner Arbeiten fündig. Die Gold-und Silver-Awards von Chris Buzelli und Sam Weber sind sicher verdient. Wobei mir Sam Webers Werk (The Crow Procedure) erheblich mehr zusagt.
James Gurneys klassischer Stil (Titanoboa) überzeugt genauso wie Antonio Javier Caparos digitales Werk (The Shicter) oder Larry MacDougalls wie immer in sehr zart gehaltenen Wasserfarben idyllische Szenarien (Fossil).
Sehr eindrucksvoll wiederum ein grandioses Ölporträt der Beauty and the Beast vom schon erwähnten Scott Gustafson, wie auch eine grandiose Schlachtszene von Matt Stewart mit einem gigantischen Bären, Elfen und Zwergen (Battle under the Mountain) und ein leider zu klein abgedrucktes Bild von Daarken (Warhammer Invasion).
Aufgefallen ist mir, dass gleich 3 Bilder in diesem Band dasselbe Thema behandeln: Illustration einer E.R. Burroughs Mars-Szene (Frank Cho, Gregory Manchess und Julie Bell/Boris Vallejo seltsamer Zufall?! Wobei mir Manchess Bild aufgrund seines Malstils und der ungewöhnlichen Perspektive am Besten gefällt)
Stilistisch findet man eine ungeheure Bandbreite: vom sehr puristischen und verschwommen digitalen Stil eines Dave Laub (File found Mermaid) über einen üppigen traditionellen Öl-Stil von Glen Orbik (Emerald Beauties) zum ungeheuer detailreichen Wasserfarben/Gouache-Teil (Cluricaun) von Jean-Baptiste Monge.
In diesen grandiosen Reigen reihen sich weitere fabelhafte Bilder von Raoul Vitale (Mountain Gargoyle), Armand Baltazar (Vader in the Sacrificial Pool oft he Sith Witch), Steve Argyle (Gull Draz), Donato Giancola (The Mechanic) und vielen weiteren Künstlern ein.
Im abschließenden Bereich UNPUBLISHED kann man sehr Experimentelles (Annie Wu A Sheriff in Little Wichita) neben digital Perfektem (Stan Watts Nocturne), Gewöhnungsbedürftem (Jon Wayshak - Piggie Piggie), Grundsolidem (Todd Lockwood In the Shadow) und Witzigem (Augie Pagan Flirting with Mayhem eine nette Parodie auf Frazettas bekanntem Gemälde zu Dark Kingdom).
Die Gold-(Eric Fortune Beyond the Past) und Silver-Awards (Donato Giancola Shamans Loss und Heather Theurer Game of Chase für einen wunderschönen Drachen im Flug) gehen sicher in Ordnung, ich persönlich hätte wohl noch eine exzellente Meerjungfrau in herrlichen Farben von Raoul Vitale und eine Kampfelfe von Winona Nelson dafür in Betracht gezogen (aber Geschmäcker sind ja herrlicherweise verschieden).
Abschließend wäre zu sagen, dass ich beileibe nicht alle tollen Künstler, die in diesem 288 Seiten starken Band vertreten sind, auflisten und preisen konnte. Spectrum ist (und wirds wohl auch noch die nächsten Jahre bleiben) wahrhaft die beste jährliche Werkschau an Künstlern und deren Werken im Umfeld der Phantastik und freue mich schon auf den nächsten Band (der wahrscheinlich wieder im Dezember erscheinen wird).
P.S. Natürlich ist die digitale Machart speziell im Bereich der fantastischen Illustration weiter auf dem Vormarsch, aber die Werke in Spectrum beweisen, dass sich auch die traditionellen Macharten (Öl, Acryl, Tusche, Bleistift, Kreide etc.) Ihre Nische (wenn die Qualität stimmt) erhalten werden.
Daten zum Buch
Kommentare
Ich mag die Spectrum- Bände auch sehr. Einziger Nachteil: Viele Bilder sind oft zu klein. Manchmal denke ich, weniger wäre hier mehr.
Kommen vielleicht noch weitere Artikel zum Thema? Vielleicht sogar Künstler- Porträts?
Mich würde es freuen.
Im Visier für demnächst habe ich ein Porträt Frank Frazettas, und in etwas fernerer Zukunft eines über Richard Corben, ich hoffe das interessiert.
habe Dir (und Harantor) gerade eine PrivatMail via Zauberspiegel-Mail-System zugeschickt.
Gruss Frank