Around The Corner - Neon Genesis Evangelion - Der Angriff der Engel
Neon Genesis Evangelion -Der Angriff der Engel
Die Geheimnorganisation NERV unter der Leitung von Gendo Ikari, beaufsichtigt durch SEELE, soll nun mit den Evangelions, kurz EVA, die Welt vor der Vernichtung, dem "Third Impact" bewahren.
In dieses Szenario wird Shinji Ikari geworfen, ein 14-jähriger verschlossener Junge, der von seinem Vater nach Neo-Tokyo-3 ins NERV Hauptquartier beordert wurde um eben einen dieser EVA, EVA-01, zu steuern.
Der letzte Kampf um die Menschheit beginnt.
Was sich auf den ersten Blick vielleicht wie ein drittklassiges Sci-Fi Szenario liest ist ein Epos über die menschliche Psyche, Religion, Theologie und der wahren Natur des Menschen, über Freundschaft und Feindschaft, über Beziehungen und Kommunikation miteinander, auch über Sexualität und die Einsamkeit, in der man sich selbst einfangen kann und es auch oft genug tut.
Und die allgegenwärtige Frage: Darf der Mensch Gott spielen?
Der Zuschauer verfolgt das Leben des Shinji Ikari und wie er versucht mit der neuen Welt um sich herum klar zu kommen. Er ist ein scheuer Mensch, der sich von der Welt im Stich gelassen fühlt, und am liebsten Weglaufen würde, was er auch mehrmals tut. Dennoch, kehrt er immer wieder in den EVA zurück und kämpft, denn am Ende will er nur eins: Die Anerkennung seines Vaters.
Er muss die Kämpfe zwar nicht alleine bestreiten, doch mit den anderen Piloten, der noch stilleren Ayanami Rei und der extrovertierten Asuka Soryou Langley verbindet ihn nicht viel. Auch wenn er versucht Rei näher zu kommen, die in einem sehr sonderbaren Verhältnis zu seinem Vater zu stehen scheint.
Eine Art von Verbündete findet er in Misato Katsuragi, einer NERV Agentin, die sich um die Piloten kümmert und Shinji und später Asuka bei sich wohnen lässt. Und doch, auch dieses Verhältnis verläuft in Bahnen, die seltsamer nicht sein könnten.
Neon Genesis Evangelion, erdacht von Hideaki Anno und GAINAX, begann seinen Siegeszug bereits 1995 in Japan, mit der Veröffentlichung des Manga und des Anime. Die Serie wurde 1996 abgeschlossen, der Manga noch nicht.
Die unglaubliche Popularität, die sich in einer unglaublichen Fülle von Merchandise äußerte, erklärt sich aus vielen Punkten:
Die ersten Folgen der Serie waren recht leicht konzipiert, man fühlte sich den 14-jährigen Helden verbunden, die die Welt retten sollten. Erst etwas später zog die Serie in ihrer Düsternis an und der Zuschauer wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht und was es am Ende mit allen Dingen auf sich hat.
Neon Genesis Evangelion, oder auch kurz Eva, wie es von Fans genannt wird, ist ein einziges riesiges Komplott. Jeder, aber auch wirklich jeder, verfolgt seine eigene Agenda und agiert aus persönlichen motivierten Zielen heraus, die meist auf vergangenen Traumata basieren. Diese Traumata hier preis zu geben würde zu viel über die späteren Aktionen der Charaktere verraten, jedoch tun sich in diesen die Abgründe der menschlichen Seele auf.
Dies ist auch das wesentliche Konzept der Serie: Die Erfahrung der Seele der Menschen. Deren Tiefe gilt es in Eva auszuloten. Aufgeladen mit einer unglaublichen Fülle an Symboliken aus dem Christentum und der Kabbala, nicht umsonst heißen die Roboter Evangelion und gliedert sich die zentrale Computereinheit in Melchior, Balthasar und Casper. Und dies ist wirklich nur ein Bruchteil dessen was verarbeitet wurde. Weiterhin finden sich auch Anleihen aus zahlreichen anderen Werken der Science Fiction. Dies macht das Verstehen der Serie vor allem in späterem Episoden leider nicht besonders einfach, in manchen Momenten erschlägt sie den Zuschauer gerade und am Ende bleibt er nur verwirrter zurück als er am Anfang war.
Ganze Essays in Magazinen und Internetseiten haben sich in der Vergangenheit mit der Symbolik von Eva beschäftigt und versucht ihren eigene Entschlüsselung zu finden.
Was wiederum zu ihrer Popularität beitrug. Denn jeder will natürlich wissen, von was da eigentlich die Rede ist bzw. will selbst mitreden.
Doch lange Zeit ist es um die Serie, die vor allem das Roboter-Design revolutioniert hatte, still geworden. Von Gerüchten um eine Real-Verfilmung einmal abgesehen.
Nun, nach über 10 Jahren, kehrt das Machwerk zurück.
Neon Genesis Evangelion - Der Angriff der Engel [Reloaded]
Jedoch hat man sich nicht für ein Sequel entschieden. Der Leser, der weiß, wie die Geschichte verläuft, wird wissen warum. Sondern, man wählt einen anderen Weg, den der kompletten Neuauflage. Hier geht es jedoch nicht nur darum, das bisherige Material nur digital zu überarbeiten und der nun doch etwas angestaubten Animation einen neues Antlitz zu verleihen, nein, es geht um die Erzählung einer anderen Geschichte.
In 4 Kinofilmen werden die Ereignisse um Shinji Ikari und NERV in einem neuen Licht gezeigt. Neben der Einführung von neuen Charakteren, der offensichtlichen Straffung der Handlung und anscheinend einem neuen Ende (nur zwei Filme sind bisher veröffentlicht), liegen viele Unterschiede weitaus subtiler im Detail.
So spielte Shinji auf seinem Player nur die Titel 25 und 26, immer und immer wieder; und hier, auf einmal springt es auf 27. In der Welt von Eva kommt dies eines paradigmatic shift gleich.
Doch was bewegt jemanden dazu, eine alte, abgeschlossene Serie zu überarbeiten, zu erweitern, zu kürzen, kurz um an ihr einen Rundumschlag auszuführen. Neben den offensichtlichen Gründen, wie Geld, nach denen jeder sofort schreit, liegt der Entschluss wahrscheinlich in eben jener Vergangenheit.
Das Ende der Serien bestritten damals die langerwarteten Episoden 25 und 26. Doch die Fans waren teilweise sehr enttäuscht. Die Episoden waren nicht das was sie erwartet hatten. Sie waren nicht schlecht, und doch anders. Experimentell.
Doch weil Fans gerne und lautstark jammern, entschließt man sich 1997 eine neue Version der letzten beiden Episoden rauszubringen: Den Kinofilm: The End of Evangelion. Und doch auch hier, fehlt etwas, die Serie scheint nicht wirklich zu einem Ende zu kommen, sondern wird eher gezwungen an einem Punkt ein Ende in der Erzählung zu finden.
Der Entschluss die ganze Sache noch einmal aufzuziehen erscheint offensichtlich.
Das Beste dabei?
Die Idee geht auf. Evangelion kehrt zu neuen Höhenflügen zurück um der Welt endgültig das Armaggeddon zu bringen.
Am Ende noch eine kleine Randnotiz: Das Ending Theme der Serie, also der Abschlußsong der spielt während die Credits laufen, zeichnet sich durch unglaubliche 14 Versionen des Klassikers "Fly me to the moon" (geschrieben 1954 von Bart Howard) aus. Das Opening Theme heißt übrigends: "Zankoku na Tenshi no Te-ze", was übersetzt heißt: "Die These des grausamen Engel".
Beide Lieder so wie ein viel Zahl von anderen Musikstücken spielen ebenfalls eine Rolle in der Symbolik.
Wem gilt es nun die Serie zu empfehlen? Eigentlich jedem, der mit Animationsserien etwas anfangen kann, und sich schon immer gefragt hat: Können die Japaner auch was anderes als nur sinnlose Kämpfe? Jaha! Können sie! Viel Spaß beim Ausflug in die menschliche abgrundtiefe Psyche. Und wer dadurch auf den Geschmack der Finsternis des Menschen gekommen ist, dem sei die Manga-Serie "Monster" von Naoki Urasawa empfohlen (in 18 Bänden vollständig bei Egmont Manga & Anime erschienen).
Neon Genesis Evangelion
Der letzte Kampf um die Menschheit beginnt.
Was sich auf den ersten Blick vielleicht wie ein drittklassiges Sci-Fi Szenario liest ist ein Epos über die menschliche Psyche, Religion, Theologie und der wahren Natur des Menschen, über Freundschaft und Feindschaft, über Beziehungen und Kommunikation miteinander, auch über Sexualität und die Einsamkeit, in der man sich selbst einfangen kann und es auch oft genug tut.
Und die allgegenwärtige Frage: Darf der Mensch Gott spielen?
Der Zuschauer verfolgt das Leben des Shinji Ikari und wie er versucht mit der neuen Welt um sich herum klar zu kommen. Er ist ein scheuer Mensch, der sich von der Welt im Stich gelassen fühlt, und am liebsten Weglaufen würde, was er auch mehrmals tut. Dennoch, kehrt er immer wieder in den EVA zurück und kämpft, denn am Ende will er nur eins: Die Anerkennung seines Vaters. Er muss die Kämpfe zwar nicht alleine bestreiten, doch mit den anderen Piloten, der noch stilleren Ayanami Rei und der extrovertierten Asuka Soryou Langley verbindet ihn nicht viel. Auch wenn er versucht Rei näher zu kommen, die in einem sehr sonderbaren Verhältnis zu seinem Vater zu stehen scheint.
Eine Art von Verbündete findet er in Misato Katsuragi, einer NERV Agentin, die sich um die Piloten kümmert und Shinji und später Asuka bei sich wohnen lässt. Und doch, auch dieses Verhältnis verläuft in Bahnen, die seltsamer nicht sein könnten.Neon Genesis Evangelion, erdacht von Hideaki Anno und GAINAX, begann seinen Siegeszug bereits 1995 in Japan, mit der Veröffentlichung des Manga und des Anime. Die Serie wurde 1996 abgeschlossen, der Manga noch nicht.Die unglaubliche Popularität, die sich in einer unglaublichen Fülle von Merchandise äußerte, erklärt sich aus vielen Punkten:
Die ersten Folgen der Serie waren recht leicht konzipiert, man fühlte sich den 14-jährigen Helden verbunden, die die Welt retten sollten. Erst etwas später zog die Serie in ihrer Düsternis an und der Zuschauer wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht und was es am Ende mit allen Dingen auf sich hat.
Neon Genesis Evangelion, oder auch kurz Eva, wie es von Fans genannt wird, ist ein einziges riesiges Komplott. Jeder, aber auch wirklich jeder, verfolgt seine eigene Agenda und agiert aus persönlichen motivierten Zielen heraus, die meist auf vergangenen Traumata basieren. Diese Traumata hier preis zu geben würde zu viel über die späteren Aktionen der Charaktere verraten, jedoch tun sich in diesen die Abgründe der menschlichen Seele auf.
Dies ist auch das wesentliche Konzept der Serie: Die Erfahrung der Seele der Menschen. Deren Tiefe gilt es in Eva auszuloten. Aufgeladen mit einer unglaublichen Fülle an Symboliken aus dem Christentum und der Kabbala, nicht umsonst heißen die Roboter Evangelion und gliedert sich die zentrale Computereinheit in Melchior, Balthasar und Casper. Und dies ist wirklich nur ein Bruchteil dessen was verarbeitet wurde. Weiterhin finden sich auch Anleihen aus zahlreichen anderen Werken der Science Fiction. Dies macht das Verstehen der Serie vor allem in späterem Episoden leider nicht besonders einfach, in manchen Momenten erschlägt sie den Zuschauer gerade und am Ende bleibt er nur verwirrter zurück als er am Anfang war.Ganze Essays in Magazinen und Internetseiten haben sich in der Vergangenheit mit der Symbolik von Eva beschäftigt und versucht ihren eigene Entschlüsselung zu finden. Was wiederum zu ihrer Popularität beitrug. Denn jeder will natürlich wissen, von was da eigentlich die Rede ist bzw. will selbst mitreden.
Doch lange Zeit ist es um die Serie, die vor allem das Roboter-Design revolutioniert hatte, still geworden. Von Gerüchten um eine Real-Verfilmung einmal abgesehen.
Nun, nach über 10 Jahren, kehrt das Machwerk zurück.
Neon Genesis Evangelion - Der Angriff der Engel [Reloaded]
Jedoch hat man sich nicht für ein Sequel entschieden. Der Leser, der weiß, wie die Geschichte verläuft, wird wissen warum. Sondern, man wählt einen anderen Weg, den der kompletten Neuauflage. Hier geht es jedoch nicht nur darum, das bisherige Material nur digital zu überarbeiten und der nun doch etwas angestaubten Animation einen neues Antlitz zu verleihen, nein, es geht um die Erzählung einer anderen Geschichte.
In 4 Kinofilmen werden die Ereignisse um Shinji Ikari und NERV in einem neuen Licht gezeigt. Neben der Einführung von neuen Charakteren, der offensichtlichen Straffung der Handlung und anscheinend einem neuen Ende (nur zwei Filme sind bisher veröffentlicht), liegen viele Unterschiede weitaus subtiler im Detail. So spielte Shinji auf seinem Player nur die Titel 25 und 26, immer und immer wieder; und hier, auf einmal springt es auf 27. In der Welt von Eva kommt dies eines paradigmatic shift gleich.
Doch was bewegt jemanden dazu, eine alte, abgeschlossene Serie zu überarbeiten, zu erweitern, zu kürzen, kurz um an ihr einen Rundumschlag auszuführen. Neben den offensichtlichen Gründen, wie Geld, nach denen jeder sofort schreit, liegt der Entschluss wahrscheinlich in eben jener Vergangenheit.
Das Ende der Serien bestritten damals die langerwarteten Episoden 25 und 26. Doch die Fans waren teilweise sehr enttäuscht. Die Episoden waren nicht das was sie erwartet hatten. Sie waren nicht schlecht, und doch anders. Experimentell. Doch weil Fans gerne und lautstark jammern, entschließt man sich 1997 eine neue Version der letzten beiden Episoden rauszubringen: Den Kinofilm: The End of Evangelion. Und doch auch hier, fehlt etwas, die Serie scheint nicht wirklich zu einem Ende zu kommen, sondern wird eher gezwungen an einem Punkt ein Ende in der Erzählung zu finden.
Der Entschluss die ganze Sache noch einmal aufzuziehen erscheint offensichtlich.
Das Beste dabei?
Die Idee geht auf. Evangelion kehrt zu neuen Höhenflügen zurück um der Welt endgültig das Armaggeddon zu bringen.
Am Ende noch eine kleine Randnotiz: Das Ending Theme der Serie, also der Abschlußsong der spielt während die Credits laufen, zeichnet sich durch unglaubliche 14 Versionen des Klassikers "Fly me to the moon" (geschrieben 1954 von Bart Howard) aus. Das Opening Theme heißt übrigends: "Zankoku na Tenshi no Te-ze", was übersetzt heißt: "Die These des grausamen Engel".Beide Lieder so wie ein viel Zahl von anderen Musikstücken spielen ebenfalls eine Rolle in der Symbolik.
Wem gilt es nun die Serie zu empfehlen? Eigentlich jedem, der mit Animationsserien etwas anfangen kann, und sich schon immer gefragt hat: Können die Japaner auch was anderes als nur sinnlose Kämpfe? Jaha! Können sie! Viel Spaß beim Ausflug in die menschliche abgrundtiefe Psyche. Und wer dadurch auf den Geschmack der Finsternis des Menschen gekommen ist, dem sei die Manga-Serie "Monster" von Naoki Urasawa empfohlen (in 18 Bänden vollständig bei Egmont Manga & Anime erschienen).
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