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... Marliese Arold über Delfine zum zweiten und All-Age-Bücher

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... über Delfine zum zweiten und All-Age-Bücher

Marliese Arold wurde 1958 in Erlenbach am Main geboren. Sie wollte schon als Kind Schriftstellerin werden. Sie studierte von 1977-1980 Bibliothekswesen in Stuttgart, mit Schwerpunkt Kinderliteratur.

1983 erschienen ihre ersten Bücher, die Zeitreise-Serie "ZM-Streng geheim", in der es um Professor Ambrosius, drei Kinder und eine Zeitmaschine ging. Die Reihe gab es ungefähr 10 Jahre lang, und sie umfasste insgesamt 29 Bände.


Inzwischen sind ca. 180 Kinder- und Jugendbücher von M. Arold erschienen. Dabei wurde sie in 20 Sprachen übersetzt. Marliese Arold ist verheiratet und hat zwei inzwischen erwachsene Kinder.

Zauberspiegel: Frau Arold, Sie haben ja bisher eher für Kinder und Jugendliche geschrieben. Mit dem Buch "Die Delfine von Atlantis" gehen Sie stärker in den Bereich der "All-Age-Bücher". In einer Mail zwischen uns nannten Sie diesen Begriff. Ist es ein Trend (zumindest in der Fantasy-Szene), Bücher für die unterschiedlichen Altersgruppen zu schreiben?
Marliese Arold: Ja, es ist durchaus ein Trend. Seit "Harry Potter" haben die Erwachsenen entdeckt, dass es sich lohnt, Kinder- und Jugendbücher zu lesen. Außerdem erscheinen in den letzten Jahren im Kinder- und Jugendbuchbereich immer dickere "Wälzer". Das war früher undenkbar. Wenn ein Buch mehr als 200 Seiten hatte, sagte der Verlag: "Geht nicht." - Meine "Delfine von Atlantis" ist eher ein Kinderbuch als ein "All-Age-Buch", wird aber aufgrund des Umfangs auch gerne von Erwachsenen und Fantasy-Liebhabern gelesen, und viele haben ihren Spaß daran.

Zauberspiegel: Was ist Ihrer Meinung nach der Unterschied beim Schreiben eines Buches für Kinder/Jugendliche und Erwachsene?
Marliese Arold: Es gibt etliche Leute, die denken, Kinderbücher seien "Kinderkram" - und einige meiner KollegInnen sind auch schon gefragt worden, wann sie endlich einmal ein "richtiges" Buch schreiben. Mir wurde die Frage zum Glück noch nie gestellt, ich wüsste nicht, was ich den Fragesteller geantwortet hätte. - Ich glaube, sowohl für das Schreiben von Kinderbüchern als auch von Erwachsenenbüchern gilt: So gut wie möglich, so spannend wie möglich, immer das Beste geben. - Einen Unterschied gibt es hauptsächlich in der Thematik. Und natürlich muss man beispielsweise für Sechsjährige anders schreiben, kürzere Sätze, keine Fremdwörter. Die Geschichte muss aber trotzdem in sich stimmig sein!

Zauberspiegel: Ich habe gelesen, dass Sie mit 12 Jahren ihren ersten Kriminalroman geschrieben haben. Was ist aus ihm geworden? Gibt es ihn noch?
Marliese Arold: Ja, den gibt es tatsächlich noch. Ich hatte ihn an eine Freundin verliehen, und deren Mutter räumte mein Manuskript mit anderen Sachen auf den Dachboden, wo er zwei Jahrzehnte "schlummerte". Irgendwann ist er dann wieder aufgetaucht - da war ich bereits Mitte Dreißig und hatte schon zahlreiche Bücher veröffentlicht. Es war sehr lustig, meinen alten Text wieder zu lesen! Für eine Veröffentlichung wäre er jedoch nie in Frage gekommen.

Zauberspiegel: Heute sieht man - seit Eragon sehr deutlich - den "Jungautoren", der mit 13, 14, 15, 16 Jahren bereits seinen Debutroman veröffentlicht. Zu früheren Zeiten erschienen Geschichten von Jugendlichen in diesem Alter in der Regel in der Schülerzeitung, den Sonntagsseiten der Regionalzeitung oder Fanmagazinen. Wie kommt es Ihrer Ansicht nach zu dieser Veränderung?
Marliese Arold: Es gibt heute den Trend, nicht nur das Buch, sondern auch den Schriftsteller zu vermarkten - also ein "ganzheitliches" Produkt zu kreieren. Viele Jugendliche lesen Fantasy, schreiben vielleicht auch heimlich selbst und identifizieren sich daher gerne mit einem sehr jungen Schriftsteller, der das geschafft hat, wovon sie noch träumen. 
Es ist schon eine Leistung, mit 15 oder 16 Jahren einen 600 Seiten starken Roman vorzulegen. Ob die Geschichte tatsächlich schon so ausgereift ist oder ob der Lektor im Verlag noch tüchtig daran gearbeitet hat, sieht man dem Buch hinterher nicht an.

Zauberspiegel: Warum lesen so viele Erwachsene Fantasy?
Marliese Arold: Ich denke, sie lesen diese Bücher, um aus der Alltagswelt zu flüchten und etwas zu erleben, das mit ihrer Wirklichkeit kaum etwas zu tun hat. Eine Geschichte, in der Helden sich beweisen müssen, Abenteuer bestehen und siegreich nach Hause zurückkehren. Fantasybücher sind Märchen für Erwachsene. Die ursprünglichen Märchen waren ja auch für Erwachsene gedacht, nicht für Kinder. Menschen aller Zeiten und in jeder Kultur hören (und lesen) gerne Geschichten von echten Helden. Das Gilgamesch-Epos oder die Odysee von Homer haben durchaus Fantasy-Elemente. Auch die früheren Ritterromane. Wahrscheinlich befriedigt diese Art von Literatur einfach bestimmte Grundbedürfnisse.

Zauberspiegel: Einige Fragen zu den "Delfinen": Woher stammt die Anregung / Grundidee zu dem Buch? Es erinnert an die griechische Mythologie, das haben Sie durch die Person des Zaidon ja bereits angelegt, aber auch andere Mythen von Meerjungfrauen etc klingen an.
Marliese Arold: Die Grundidee war, dass ich einen Fantasyroman schreiben wollte, in der Delfine vorkommen und eine tragende Rolle spielen. Außerdem fand ich die Idee reizvoll, einen Fantasyroman unter Wasser spielen zu lassen. Nun hat es eine Weile gedauert, bis ich meine Idee realisiert habe - und in dieser Zeit kamen etliche "Unterwasser"-Bücher auf den Markt . Poseidon - Zaidon - die Namensähnlichkeit ist kein Zufall. Natürlich habe ich mich von alten Mythen anregen lassen, besonders von der Sage von Atlantis.

Zauberspiegel: Die Informationen zu Fischen, Delfinen etc, die in dem Buch auftauchen, lassen vermuten, dass Sie eine Menge Zeit und Anstrengung in die Recherche investiert haben. Wie haben Sie für das Buch recherchiert?
Marliese Arold: Ich habe etliche DVD-Dokus zum Thema Wasser/Meere angesehen, etliche Bücher gelesen, im Internet gesucht . Es war zwar zeitaufwändig, aber auch sehr spannend!

Zauberspiegel: Sie haben angedeutet, dass es einen zweiten Band zu den Delfinen von Atlantis geben wird. Wann wird das Buch voraussichtlich erscheinen? Und - dürfen Sie das bereits verraten? -  werden sich Mario und Sheila wiedersehen?
Marliese Arold: Wenn alles klappt, wird das Buch im Frühjahr 2009 erscheinen. Und Mario und Sheila werden sich wiedersehen . Mehr verrate ich aber noch nicht!

 

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