...Christian Montillon & Klaus N. Frick über das Ende (nicht das Scheitern) von Perry Rhodan Action
... Christian Montillon & Klaus N. Frick ...
... über das Ende (nicht das Scheitern) von Perry Rhodan Action
... über das Ende (nicht das Scheitern) von Perry Rhodan Action
: Ich möchte mit einer Gegenfrage kontern (die ich tatsächlich nicht beantworten kann): Verträgt der Markt eine weitere, kontinuierliche Heftromanserie? Oder etwas positiver formuliert: Ist die Zeit momentan reif dafür?
Mit Inhalten will ich gar nicht groß argumentieren sicher hätte man manches vielleicht (noch?) besser machen können. Vielleicht war es anfangs zu viel Action. Oder später zu wenig. Oder überhaupt.
Andererseits will ich eins nicht verhehlen: Ist "Scheitern" das richtige Wort? Wir wollten 12 Romane auf den Markt bringen und es sind 36 geworden.
Du siehst, man kann sich dem Thema von vielen Seiten nähern. (Ich fühl' mich wie ein Politiker...)
: Dem Begriff "scheitern" möchte ich auch massiv widersprechen. Angesichts der Tatsache, dass Heftromane seit über zwanzig Jahre für tot erklärt werden, finde ich 36 Hefte ganz ordentlich,
: Das war super. Eine tolle Erfahrung. Gute Zusammenarbeit.
: Dem kann ich mich nur anschließen. PRA war viel Arbeit, aber sie war lohnenswert.
: Die Rückkehr in die "gute alte Zeit", gekoppelt mit dem modernen Schreibstil und dem, was heute möglich ist, auch inhaltlich in Punkto Action.
: Ein neues Team muss sich erst einmal einspielen und um von mir selbst zu sprechen: ich musste mich in die Rolle als Expokrat einfinden.
Klaus Frick: Es waren natürlich nicht alle Romane super; das war allerdings auch kaum anders zu erwarten.
: Ein PERRY RHODAN-Exposé abzugeben. Inhaltlich: Das Wanderer-Backup auszuarbeiten und seine Folgen auf die Figur und das Leben des Saquola.
: Mein persönliches Highlight waren die Romane der neuen Kollegen.
: Loki hat nicht so funktioniert, wie er hätte funktionieren sollen. Dennoch, vorsichtig formuliert: Dass es einen Hype gab, einen Roman gleich zu verdammen, nur weil in einer Zeile sein Name auftaucht, fand ich aber ... übertrieben. Man wird das alles in zehn Jahren ganz anders beurteilen, glaube ich. Wie, das weiß ich auch nicht ...
: Ich glaube nicht, dass die zweite Staffel wegen Lok-Aurazin schlecht war. Der "normale" Leser ohne Anschluss an Fan-Diskussionen hat sich über diese Figur garantiert nicht so aufgeregt. Die zweite Staffel hatte mit den denkenden Monden eine komplexe Struktur, dazu ein undurchsichtiger Bürgerkrieg auf einem fernen Planeten ich glaube, das waren Themenkomplexe, die nicht jedem Fan gefielen.
: Ja. (Wortgewaltig, gell?)
: Die beste Staffel war die dritte, ganz klar.
: Es war ja kein neues Konzept für den Rhodan-Kosmos (siehe die ATLAN-Heftserie(n)). Und ja, es ist inhaltlich tragfähig und aus vielen Gründen »praktisch«. Andererseits ist es auch schwierig es gilt, mehrere Spannungsbögen zu beachten.
Vielleicht kann Klaus mehr dazu sagen, er hat da sicher besseren verlagsinternen Durchblick.
: Zwölf Hefte halte ich für praktisch; das sind drei Monate und hinterher kann man drei Taschenbücher daraus machen. Seit wir den Traversan-Zyklus bei ATLAN gemacht haben, hat sich dieses Rechenbeispiel mehrfach bewährt.
: Na klar gibt es diese Pläne. Über Details möchte ich aber erst dann reden, wenn es konkreter ist. Du weißt schon: ungelegte Eier und so.
: Ich widerspreche dem "nicht bewährt" erneut ... aber das hatten wir ja eingangs. Ob die Konzeption in einem anderen Format funktioniert, wäre etwas, das man ausprobieren müsste. Vielleicht tun wir das eines Tages. (Hausintern habe ich die Kostenstelle für PERRY RHODAN-Action auf jeden Fall auch fürs Jahr 2010 weiter laufen lassen.)
: Na klar gibt es weitere Projekte, an die wir denken. Es hapert nicht an Ideen, sondern eher an der neudeutsch gesagt Manpower, alles so umzusetzen, wie wir's gern hätten. Ein PERRY RHODAN-Manga gehört im Augenblick noch nicht dazu. Und woran ich gar nicht glaube, das sind Romane mit dieser Dramaturgie ich glaube, das sind ganz unterschiedliche Leser mit noch unterschiedlicheren Erwartungen.
: Ich spreche mich keine Sekunde lang gegen einen Manga-Comic aus. Aber mal ernsthaft: Wer soll diesen Comic zeichnen und texten, welcher Verlag in Deutschland soll ihn publizieren? Das ist eine Idee, die man umsetzen kann, aber nicht muss und angesichts des derzeit schrumpfenden Manga-Marktes halte ich das für keine wirtschaftlich sinnvolle Idee. Denk doch bitte auch mal an die hohen Marketing-Kosten, die anfallen würden, und dergleichen.
Ein Roman mit Manga-Dramaturgie ist allerdings gar nicht sinnvoll; ich wüsste nicht, dass sich so etwas hierzulande schon durchgesetzt hätte. Romane und Comics sind verschiedene Zielgruppen.
: Ich kenne "Broken Sky" von Chris Wooding nicht, kann von daher nichts dazu sagen. Unter einem PR-Roman mit Manga-Dramaturgie kann ich mir nichts konkretes vorstellen; ich sehe auch nicht, dass sich das in nächster Zeit durchsetzen wird. Im übrigen glaube ich nicht, dass es sinnvoll wäre, hinter jedem Trend herzuspringen. Dann hätten wir vor sechs oder acht Jahren auch Romane um Zauberlehrlinge im Perryvesum haben müssen. Und dann hätten wir auch in diesem Jahr oder schon 2008 glutvoll-schwärmerische Liebesszenen mit jugendlichen Vertrieben publizieren müssen ...
: Da halte ich mich an die Wortgewalt des Kollegen Montillon: Ja.
: Es war eine tolle Arbeit, und ich habe in dieser Zeit viel gelernt, bin auch noch viel tiefer in das Verständnis einer Storylinie eingedrungen. Ich verstehe nun besser als vorher, warum man manche Sachen so macht, wie man sie macht. Alleine deshalb war es wertvoll. Und ja, ich werde in und außerhalb des Perryversums auch hin und wieder Exposés verfassen. Mache ich z.B. gerade im Moment.
: Natürlich gab es Ideen und solche Dinge, aber kein ausgearbeitetes Konzept. Insofern sag ich nix, denn Ideen sterben nie, werden verwandelt und anderswo eingesetzt ...
: Siehe oben: ja. Aber ich nutz es momentan auch, um die gewonnene Freizeit als Freizeit zu nutzen (toller Satz, was?).
Kommentare
Wie wär's z.B. mit einer Mini, sich ausschließlich mit dem Mutantenkorps beschäftigt, und die die Ereignisse um die Second-Genesis-Krise näher beleuchtet oder in ihr mündet. Das kam mir in der Heftserie als Rückblick arg zu kurz...
Zu Perry Rhodan-Manga. BITTE NICHT!
Gabs nicht mal den Versuch einen Manga in Heftromanform zu starten?
Ein oder zwei Ausgaben, bis man eingesehen hat, das Manga in Deutschland nur über die visuelle Schiene funktioniert. Und als Comic könnte man es zwar versuchen, aber den typischen Rhodanfan dafür zu begeistern ist meiner Meinung nach schwierig.
forum.perryrhodan.net/index.php?s=&showtopic=17641&view=findpost&p=594640
Da geht es allerdings anders zu als bei PR.
Dirk Schulz und Robert Feldhoff haben ebenfalls einen Comic in Arbeit, aber irgendwie hört man in letzter Zeit nicht mehr viel davon.
forum.perryrhodan.net/index.php?s=&showtopic=13697&view=findpost&p=338393
Comics sind aber schon seit Jahrzehnten immer ein Teil des Perryversums gewesen. Und haben da auch einen Platz!
Die Dramaturgie kann anders sein, muss es nicht. Interessant ist halt, dass man sich bisweilen von westlichen Klischees und eingefahrenen Schienen abhebt, indem die Plots unerwatete Wendungen nehmen oder auch Hauptcharaktere nicht unkaputtbar sind. Oft ist die Handlung auch deutlich vielschichtiger als "westliche" Plots. Ich finde diese Erzählweise oft sehr erfrischend.
Ob das was für Perry wäre? Gute Frage, die ich so auch nicht beantworten kann. Meiner Ansicht ist aber: Wenn irgendwann mal eine Zeichentrick-Variante von PR geplant werden sollte, dann können japanische Studios das mit Sicherheit in Sachen Technik und Technikdarstellung am Besten realisieren - mit Abstand. Allerdings müsste man denen heftigst auf die Finger schauen, damit die Handlung werktreu bleiben würde.
Für eine neue 12. Staffel könnt ich mir was Mutanten angeht auch vorstellen mit Takvorian und so weiter. Es muß ja nicht immer die alte Garde der Mutanten sein. In früheren PR-Zeiten sollten die Sachen aber schon spielen, ich liebe halt die Nostalgie !
Lt. eigenen Aussagen aus der PR-Redaktion ist die PR-Leserschaft im Schwerpunkt in der Altersklasse ab 40 anzusiedeln. Eine Buchreihe in einem Jugendbuchverlag (Carlsen fällt mir als erstes Beispiel ein) mit der Dramaturgie eines Manga mit einigen jungen Mutanten, die etwa um 1980 eingefroren wurden um in Jahr 1300 NGZ von ES aus dem Kälteschlaf geholt werden und ihre Bestimmung (mit all den Verwicklungen, die Holzi netterweise umschrieb) könnte interessant werden um dem PR-Kosmos neue, junge Leser erschließen.
Auch halte ich das Interesse an Mangas nicht für einen Boom, der allzu schnell vorrübergeht, sondern durchaus für etwas was sich etabliert.
Wer liest die Lustigen Taschenbücher von Micky Maus? Die Kinder von heute oder die, die vor 20 - 30 Jahren Kinder waren?
Und werden wir je erfahren, ob Basteis Sternenfaust von der gleichen Generation gelesen wird wie Perry Rhodan oder von ihren Kindern bzw. Enkeln?