... Thomas Ostwald über Rolf Torring, alte Auflagen und neue Fortsetzungen
... Thomas Ostwald ...
... über Rolf Torring, alte Auflagen und neue Fortsetzungen
: Rolf Torring und Hans Warren sind zwei ehemalige Flieger, die nach dem Ende des 1. Weltkrieges aus Abenteuerlust aufbrechen und für Hagenbeck als Tierfänger die Welt bereisen. Hans Warren hatte vor Kriegsausbruch Zoologie studiert. Die beiden kannten sich schon als Heranwachsende. Beide sind sportlich, hervorragende Schützen und sprechen Holländisch, fließend Englisch und Französisch und beherrschen Malayisch. Spanisch und Portugiesisch können sie sich verständigen, im Verlauf ihrer weltweiten Reisen erlernen sie weitere Sprachen und können sich z.B. auch auf Hindustianisch, der Verkehrssprache der Angloinder, verständigen. Die Serie erlebte in der VK- wie in der NK-Zeit Auflagen von mehr als 100.000 Exemplaren zu Spitzenzeiten.
: Durch die Herausgabe meiner Zeitschrift „Magazin für Abenteuer-, Reise- und Unterhaltungsliteratur“ lernte ich viele Sammler kennen. Bald gab es auch Beiträge in der Zeitschrift von Sammlern und Kennern des Genres zum Thema Heftromane, es kam zum Kontakt mit Rolf-Torring-Sammlern und letztlich direkt mit dem Verlagshaus-Nachfolgern in Bad Pyrmont. Es entstand der Gedanke, eine kleine Sammleredition mit den nicht mehr erschienenen Bänden 446 (angekündigt) bis zur Nr. 500 fortzuführen. Anlass dazu war auch der von Peter Wanjek verfasste Bericht „Rolf Torring’s Abenteuer. Eine deutsche Abenteuer-Heftreihe wird zur Legende“, den ich zuerst im Verlag A. Graff in Braunschweig, dann in einer Nachauflage im eigenen Verlag, Edition Corsar, herausgegeben habe. Die Sammler Wanjek und Küster hatten in der NK-Zeit im Verlagshaus aufgefundene Originalmanuskripte mit den Nummern 501-506 herausgeben dürfen. So begann ich mit der Fortführung der Handlung und der angekündigten Ausgabe 446, „Ein schreckliches Erlebnis“ und machte dazu gleichzeitig rückwärts von der Serie Nachdrucke der VK-Ausgabe ab 445. Peter Wanjek steuerte zwei Manuskripte für die Serie bei: Nr. 453 „Eine wunderbare Entdeckung“ und Nr. 489, „Der Kampf der Augen“. Danach stockte es aus mir nicht näher bekannten Gründen, ich wartete vergeblich auf weitere Manuskripte, und gab schließlich mit der Nr. 457, „Das gestohlene Manuskript“ die Fortsetzung auf. Beruflich war ich zu sehr eingespannt, um diesem Hobby mehr Zeit zu widmen.
: Darüber habe ich mich nie austauschen können, ich hatte den Markt nicht mehr beobachtet und mich beruflich verändert – es gab neben einem „runden“ Arbeitstag einfach nicht mehr die Zeit und Energie für weitere Torring-Arbeiten. Ich kenne nur einen einzigen Zelenka-Text und habe danach auf weitere Bände verzichtet.
: Die von mir verlegten Torrings sind von mir selbst und – siehe oben – zwei von Peter Wanjek. Zwei weitere sind gerade fertig geworden und werden im Februar als Hefte ausgeliefert werden: Band 458, „Gefangene der Piraten“ und 459 „Durst“. Außerdem wird es den Band 506, „Chinesische Unterwelt“ geben.
: Das ist wohl leider tatsächlich so, es gibt nur noch wenige verbliebene Sammler, die Fortführung der Serie ist auf ein sehr übersichtlichen Kreis geschrumpft, wir reden von Auflagen um die 50 Exemplare maximal.
: Das ist nicht gesichert, da alle Unterlagen des Verlagshauses – bis auf wenige Ausnahmen – im Krieg vernichtet wurden. Wir dürfen vermuten, dass es die angekündigte Nr. 446 gegeben hat – wieso dann mit 501-506 Manuskripte mit Nummern versehen waren, kann nur geraten werden.
: Ich hatte mit dem Neuen Verlagshaus einen eigenen Vertrag geschlossen, der mir die Fortsetzung und die Nachdrucke erlaubte.
: Die 489 war ein Vorgriff im gedachten Reise- und Handlungsverlauf der Helden, die Peter Wanjek und ich grob festgelegt hatten. Er wollte gern das Thema aufbereiten und so kam es zu diesem „Vorgriff“ in der numerischen und logischen Folge.
: Da bin ich eher bescheiden und zurückhaltend. Von einer Renaissance sind wir weit entfernt, ich bin inzwischen auch bei Facebook und merke die eher verhaltene Aufnahme. Aber möglicherweise erreicht man doch den einen oder anderen Leser, der sich für die Abenteuer begeistern kann. Neben der Neuauflage „meiner“ neuen Torring-Serie in Taschenbüchern – immer drei Hefte sind in einem Taschenbuch zusammengefasst, lieferbar sind jetzt 3 Bände – wird es auch für die Sammler Neuausgaben in Heftform in der Art der Vorkriegs-Serie geben. Ich möchte mich nicht festlegen, es wird immer nur ein Hobbybereich für mich bleiben und soll Spaß machen. Wenn dann die Kosten für die Drucke wieder hereinkommen, bin ich zufrieden. Und natürlich: Wenn es den Lesern gefällt und sie den beiden Weltreisenden weiterhin folgen wollen. Im Moment bin ich vor Abschluss des Bandes 460. Sollten die Neuausgaben nicht genügend Abnehmer finden, wird es irgendwann keine Fortsetzung mehr geben – ich bin da aber optimistisch eingestellt!
Die Abenteurer Rolf Torring und Hans Warren sind auch heute, im Zeitalter des Massentourismus, eine Entdeckung wert. Mal sehen, ob das sich wieder herumspricht – von mir aus auch gern in jeder gewünschten Form bis zum eBook.
Kommentare
Als Sammler und immer noch Leser dieser Abenteuer kann ich die neuen Abenteuer von Hans Holm (Thomas Ostwald) wirklich empfehlen. Lehreich, abwechslungsreich und trotz aller Spannung frei von jeglicher Gewalt-Action. Obwohl zwischen den Weltkriegen spielend keineswegs altmodisch.
Ich freue mich, dass diese Serie weiter geht. Im Moment lese ich das Heft 459 "Das tote Herz".
Darum meine Bitte: Bringt den Torring wieder! Digital!,
wie Pongo zu dem Team Torring/Warren kam. Heft 34 war meine Hoffnung -aber leider vergebens.
Können Sie mir helfen? Kann man es in irgend einem
Heft nachlesen oder war er von Anfang an dabei?
Würde mich über Antwort sehr freuen. M.f.G. V.Thu.
Alles sehr spannend, freue mich auf die Fortsetzungen