... Alisha Bionda über das Herausgeben und die Knochenkirche
... Alisha Bionda ...
... über das Herausgeben und die Knochenkirche
: Ich habe meine erste Anthologie 2001 beim vbt herausgegeben: KEIN BISSCHEN TOTE HOSE – Frechte Texte. Es kam dazu, weil es mich einfach reizte einmal eine Anthologie herauszugeben. Daraus entwickelte sich eine wahre “Liebe” zu dieser in Deuschland leider sehr stiefmütterlich behandelten Literaturgattung. Immer wieder wenn ich sage: Jetzt ist erst einmal Schluss, ich mache mal einige Jahre eine Antho-Pause, ereilen mich mindestens “97 Ideen”, wie ich immer sage. Und es geht weiter. Anthologien und Alisha Bionda können wohl nicht ohne einander.
: Hehehe, das sind gleich mehrere Fragen. Erst einmal gebe ich die 20 Reihen ja nicht mehr alle heraus. Einige sind beendet, andere betreibe ich nur sehr “sporadisch”. Was mich daran reizt?
Mich reizt es viele Themen aber auch unterschiedliche Projektarten umzusetzen und mit unterschiedlichen Autoren, Künstlern und Verlagen zusammenzuarbeiten. Und ich habe mir auf die Fahne geschrieben, weil wir im deutschsprachigen Raum so viele tolle Autoren haben, nur diese herauszugeben, nicht wie es schon so lange “Mode” ist, Übersetzungen anzubieten. Das finde ich nicht unbedingt “très chic” und auch da versuche ich ein wenig entgegenzusteuern und deutsche Autoren zu unterstützen. In meinem bescheidenen Rahmen.
: Das kann ich prägnant beantworten: SO GUT WIE ÜBERHAUPT NICHT.
Das sieht man bei der Erwähnung von Anthologien. Da wird meist nur die Arbeit der Autoren gewürdigt bzw. darauf eingegangen, weder die Herausgeberin, die die Idee hatte, alles zusammengetragen und zu einem schönen Ganzen zusammengefasst und lektoriert hat, das Projekt auch noch nach Erscheinen betreut etc pp, noch der Grafiker (denn meine Projekte sind ja grundsätzlich alle mit Innengrafiken) finden in der Regel auch nur Erwähnung, geschweige denn irgendeine Würdigung. Es gibt nur wenige Rezensenten, wie Du oder z.b. Carsten Kuhr, die das anders händeln, worüber ich mich freue. Es ist nicht so, dass ich eine Medaille erhalten möchte, aber ich finde es doch eine Frage des Respektes auch vor meiner Arbeit, wenigstens Erwähnung zu finden.
: Ich war die erste Herausgeberin, die nur Anthologien mit Innengrafiken brachte. Später dann auch bei meinen Reihen, alle Titel, sprich auch die Romane. Ich finde einfach das beides stimmen muss. Sowohl der Inhalt = Text, wie auch die Aufmachung. Das ist einfach eine Frage des Qualitätsanspruchs, den ich an mich stelle. Und auch da möchte ich so weit es möglich ist den Massenproduktionen entgegenwirken.
Bei den eBooks sehe ich das nicht anders. Da wo ICH es mitbestimmen kann – wie z.B. beim Arunya-Verlag (dort haben alle eBooks Innengrafiken) – beinhalten auch meine eBooks schöne Grafiken. Ein eBook muss doch optisch nicht hässlicher sein, als ein Print, nur weil ich es digital lese.
hier), was da bisher erschienen ist: Alles was für mich gute oder “andere” Phantastik ist. Und die Genres, die Phantastik beinhalten. Wichtig war mir hier auch wieder die Mischung. Ich habe sowohl Newcomer wie Laura Flöter herausgegeben, wie auch die Beststellerautorin Barbara Büchner, oder Kurzgeschichtenbände aus der mittlerweile drei Jahrzehnte bestehenden Dark Fantasy-Serie GEISTERDRACHE von Marc-Alastor E.-E. Ich versuche in meinen Reihen grundsätzlich Bandbreite, Vielfalt und Projekte auch mal mit Ecken und Kanten zu vereinen. : Das kann man sich im Grunde selbst beantworten, wenn man sich die Reihe anschaut (z.b.
: Die Abwechslung, viele Autoren zu einer Einheit zusammenzufassen, und auch den Lesern die Gelegenheit zu bieten ihnen noch unbekannte Autoren kennenzulernen.
: Hehe, das verrät schon mein Vorwort. Florian Hilleberg, mit dem mich eine mittlerweile lange Freundschaft verbindet, kommt mich so ein- bis zweimal im Jahr auf der Insel besuchen. Und zeigte mir bei einem der Besuche seine Fotos von der Knochenkirche, der er einen Besuch abgestattet hatte. Sofort hatte ich einen Flash für diese Anthologie. Ich MUSSTE das einfach literarisch umsetzen.
: Ich war nicht persönlich dort, habe halt, nachdem mir Florian die Fotos gezeigt und von seinem Besuch erzählt hatte, darüber recherchiert.
: Der von Dir angesprochene Mix spielt bei meinen Anthos immer eine Rolle. Den findet man auch immer darin.
Bei dieser Anthologie habe ich mal wieder einen völlig neuen Weg beschritten, und bis auf einen Autor (Vincent Voss) bewusst Autoren meiner Agentur angesprochen, weil ich auch diese einmal in einem Projekt vereinen wollte.
: Bis auf, dass sich die Geschichten um die KNOCHENKIRCHE ranken sollten, waren die Autoren frei.
: Das entscheide ich immer intuitiv nach dem Lektorat. Das geht nicht nach Schema F. Ist also bei jedem Projekt anders. Daher kann ich das nicht wirklich beantworten
: Das kann ich so pauschal nicht beantworten, weil jede Anthologie anders ist, aber meist habe ich bei meinen Anthos einen Vorlauf von 1-2 Jahren und man ist daher in der Zeit immer wieder damit beschäftigt, weil man ja in der gesamten Zeit mit den Autoren und dem Grafiker in Kontakt und in Kommunikation steht. Und bei mir laufen ja immer etliche Anthologien parallel. Da ich recht viele herausgebe. Neben meinen anderen Tätigkeiten in der Branche.
: Hehe, wo soll ich anfangen, wo aufhören?
Es wird mich wieder auch als Autorin geben, mit dem ersten Band einer “Tot aber feurig”-Trilogie bei Amrun, meine neue Vampirreihe “Edition Mortifera” startet im Arunya-Verlag mit der Anthologie “Blutjung – Der Vampir, der mich liebte”, es wird neue Romane in meinen Reihen “SteamPunk” und “Meisterdetektive” im Fabylon-Verlag geben, meine Pfoten-Reihe startet mit der Antho “Meerkatzen” und meine Seifenblasen-Reihe” mit der Antho “Bunte Welt” im Arunya-Verlag und und und - da lohnt sich immer ein Blick auf meine Autorenseite oder ich bin auch rege auf Facebook mit meinen “Alisha Bionda” und “Alisha Bionda-Autorin” Profilen, da gibt es immer alle Infos zu mir und meinen Projekten.