Hard Case Crime - Neues aus der HCC-Küche
Neues aus der HCC-Küche
Der HCC-Verlag befindet sich noch immer im Dornröschenschlaf. Dies wird bis Ende März so bleiben. Wenn ich aber meinen Schrank mit den ungelesenen Büchern anstarre und dabei innerlich zusammenzucke, dann hat der vorübergehende Publikationsstopp der HCC-Bücher auch sein gutes: man kann aufholen. Oder könnte, wenn mich in der Zwischenzeit (seit Juli 2009, um genau zu sein) nicht der Science-Fiction-Käfer gebissen hätte. Das ist aber ein anderes Thema. Nur soviel dazu: es ist relativ ungefährlich, nur zeitaufwendig.
Nichts desto trotz meldete sich der Herausgeber am zweiten Neujahrstag per Mail an die Fans, einesteils um ein glückliches neues Jahr zu wünschen, und andererseits ein paar Dinge los zu werden. Bevor ich zu diesen Neuigkeiten komme, werfen wir noch einen Blick auf eine Veranstaltung, die Ende November 2009 über die Bühne ging.
Zum Erscheinen des Buches The Corpse wore Panties am 24. November (Erscheinungsdatum Dezember 2009) wurde eine Live-Show am Bleeker Street-Theater in New York ins Leben gerufen, die das Buch auf spezielle Weise zelebrieren sollte. Es gab davon nur zwei Vorstellung und beim Erscheinen dieses Artikels sind diese längst Verlagsgeschichte.
In der aufgeführten Handlung ging es darum wie Johny Porkpie (Autor des Buches) ermordet wurde, nachdem all seine Freunde herausgefunden hatten, wie er sie in seinem Roman dargestellt hatte. Fans des Buches bekamen eine Burleskenummer geboten, mit einer ganzen Reihe von Girls, darunter auch die zwei Umschlagsmodels, GiGi LaFemme und Nasty Canasta.
Wer jetzt meint ich sei dabei gewesen, der irrt ganz gewaltig, obwohl ich mir das ganz gerne angeschaut hätte.
Eine weitere Veranstaltung war gerade im Januar am laufen. In der Tradition der Naked Boys Singing, wurde eine Alternative ins Leben gerufen: Naked Girls Reading. Das Thema im Januar lautet Naked Girls Reading Pulp Fiction. Die angesprochenen Mädchen/Frauen (und sie sollen wirklich nackt sein, gemäss der Aussage von Charles Ardai. Okkayyy, habe ich da gesagt. Wie will das prüde Amerika das auf die Reihe bringen?) lesen aus einem reichhaltigen Angebot und Schatz an Krimis aus der Pulpzeit, unter anderem auch aus The Corps wore Panties. Die zu besuchenden Städte waren Chicago und Seattle, mit einem Abstecher nach Key West, über Dallas und Denver bis nach New York, wo die Besucher vom Autor und GiGi persönlich begrüsst wurden. Auch hier: wäre toll gewesen, dabei zu sein.
2009 galt bei HCC als ein sehr gutes Jahr. Noch nie waren 13 Bücher in einem Jahr veröffentlicht worden. Mehr zu den letzten Veröffentlichungen selber zu einem späteren Zeitpunkt, an dieser Stelle.
Das als ein kleiner Rückblick. Wenden wir uns nun der Vorschau zu. Anbei ein paar Impressionen, was in den nächsten paar Monaten von HCC zu erwarten ist:
Ende März 2010 erscheint der allerletzte Roman Memory des Verstorbenen Donald E. Westlake. Ein Buch, das Lawrence Block glücklicherweise unter seinen Papierbergen fand. Danach gibt es definitiv keine neuen Bücher mehr von ihm
Im folgenden Monat kommt Nobodys Angel von Jason Clark in die Läden. Das Buch handelt von einem New Yorker Taxifahrer während der Nachtschicht, und was da alles so passieren kann und auch wird
Murder is my Business ist als nächstes dran. Ein Roman geschrieben von Brett Halliday, der nach über 20 Jahren erstmals wieder aufgelegt wurde. Mike Shayne, die Hauptfigur, hat in über 70 Büchern mitgewirkt, einem dutzend Filmen, einer TV-Serie, Radioprogrammen, Comics und lieferte sogar den Namen zum Mike Shayne Mystery Magazine, und ich habe peinlicherweise keine Ahnung, wer diese Figur ist. Man(n) hat eben nie ausgelernt!
Nicht tot zu kriegen ist Max Allan Collins Killer Quarry, der mit einem weiteren Buch an den Start geht. Der Titel lautet Quarrys Ex. Anderen Lesern muss es wie mir ergehen: Sie können nicht genug von Quarry bekommen!
Weiter lässt sich selbst Charles Ardai nicht in die Karten blicken, womit er auch gut tut. Es sollen den treuen Lesern, trotz Mails und dem World Wide Waste of Time, immer noch ein paar Überraschungen erwarten. Trotzdem kann er es nicht unterlassen und der aufgeregte Fan dringt bei ihm durch, wenn er in der Mail von ein paar coolen Dingen spricht, die im Jahr 2010 am kochen sind. Dazu wird er sich dann zu einem späteren Zeitpunkt äusseren. Ich bin auf jeden Fall gespannt und bleibe am Draht.
Gemäss Max Allan Collins ist der Zeichner Terry Beatty gerade daran eine Fortsetzung zu Road to Perdition zu zeichnen. Der Comic diente als Vorlage für den Film mit selbigem Namen. Tom Hanks war da in der Hauptrolle zu sehen, Paul Newman und Daniel Craig in Nebenrollen.
Die ersten paar Seiten zu Return to Perdition hätten ihn aus den Socken gehauen, teilte MAC auf seiner eigenen Internetseite mit. Zudem sei er überzeugt, dass diese Arbeit ihre bislang beste sei. Ich werde da auf jeden Fall reinschauen und mich dazu äußern.
Das wars für dieses Mal wieder. Viel Spass mit der nachfolgenden Rezension.
Ein paar Zeilen zum Buch:
Richard Aleas Detektiv-Figur John Blake erscheint hier in seinem zweiten Abenteuer. Das erste Buch (Tod einer Stripperin/Little Girl Lost) war ein Überraschungserfolg, der zu Begeisterungsstürmen führte. Leider gelang es dem Werk nicht eine Auszeichnung einzuheimsen, doch der Roman wird sich unbestritten durchsetzen und bestehen bleiben als eine der besten Geschichten über das Genre. Auf eine wunderbare Art und Weise wurde darin die Atmosphäre der Vergangenheit eingefangen, aber auch die Gegenwart klang an, mit der der heutige Leser vertraut ist.
Wie geht es nun weiter? Kann sich der Überraschungserfolg von Richard Aleas wiederholen?
Drei Jahre nachdem John Blake den Mord an seiner Ex-Freundin/Stripperin löste, hat er sich aus dem Business zurückgezogen und die Detektivarbeit an den Nagel gehängt. Die ganze Sache kostete ihn zuviel Substanz. Als jedoch eine Freundin von ihm mit dem Buch Final Exit tot in der Badewanne aufgefunden wird und die Polizei automatisch an einen Selbstmord denkt, kommt Blake zu einem anderen Schluss: Es war ein Mord. Dorrie Burke und Blake hatten einen Pakt geschlossen, mit dem Versprechen, einander anzurufen, wenn sie jemals so tief fallen sollten, dass sie sich etwas antun würde.
Mir hat der Nachfolgeband um die Figur John Blake während dem Lesen sehr gut gefallen. Wenn man aber dann über die Handlung etwas genauer nachdenkt, fällt bald einmal auf, dass Aleas den Plott aus dem ersten Roman recycelt hat und sich die Hauptfigur auch im neuen Band damit herumschlägt, den Mord an einer Freundin aufzuklären. Soweit kann man das noch verschmerzen, doch die Ähnlichkeiten sind damit noch nicht fertig.
Erschwerend kommt bei den Ermittlungen hinzu, dass niemand Interesse an einer Aufklärung zeigt. Der Fall scheint für die Polizei klar und die Beweisführung bald einmal abgeschlossen. Blake findet heraus, dass auch Dorrie Burke eine dunkle Vergangenheit hatte, die sich am Rande der Erwachsenenunterhaltung abspielte, was bereits bei Little Girl lost/Tod einer Stripperin die Rahmenhandlung ausmachte.
Diese Fakten bringen Blake dann ein weiteres Mal in Kontakt mit undurchsichtigen Figuren aus der Unterwelt, was auch sehr bekannt ist.
Wenn man dann schon ins studieren gekommen ist, dann fällt weiterhin auf, dass zu viele Zufälle passieren. Blake findet weniger etwas heraus, als dass vielmehr Ereignisse passieren und er so durch die Handlung gerissen wird. Er agiert nicht, sondern reagiert auf das Geschehen. Die gesamte Handlung ist zusammengewürfelt, als hätte der Autor Szene an Szene geschrieben, ohne genau zu wissen, wo es ihn genau hintreibt.
Was die Handlung trotzdem nicht zu Treibholz verkommen lässt, ist die tolle Schreibe und der überraschende Schluss. Richard Aleas ist ein begabter Autor, der weiss, wie lange sich sein Detektiv an einem gegebenen Ort aufzuhalten hat, ohne den Leser zu ermüden. Seine Geschichten sind stimmungsvoll und es herrscht Atmosphäre, auch wenn der Plott schon mal und das gerade erst und vom selben Autor/der selben Figur dagewesen war.
Das Ende der Geschichte ist hart, unerwartet und überraschenderweise befriedigend, auch wenn es schockiert. Ein Umstand, der einem dem Autor vieles vergeben lässt.
Fazit:
Hoffentlich versucht sich Aleas auch weiterhin an dieser Art von Büchern, denn sie wissen zu unterhalten. Und das ist die Hauptsache. Wenn nach der Lektüre dann parallelen auftauchen zu bereits gegangenen Pfaden, dann existieren die nun mal, aber was ist schon wirklich neu unter der Sonne? Ich erwarte jedenfalls noch viele gute Geschichten von ihm.
Wer sich mit einem guten Buch hinsetzen will, der soll den Roman getrost lesen. Doch eine so uneingeschränkte Empfehlung wie bei Tod einer Stripperin/Little Girl lost kann ich hier nicht abgeben.
Richard Aleas:
Hinter dem Pseudonym verbirgt sich der Herausgeber und Mitbegründer von Hard Case Crime Charles Ardai, geboren 1969.
Er lebt und schreibt in New York.
Bereits erschienene Bücher:
Little Girl lost/Tod einer Stipperin,
Songs of Innocence/Lieder der Unschuld (August 2009),
Fifty-to-one und
Gabriel Hunt Through the Cradle of Fear (August 2009).
Das Buch im Original:
Nichts desto trotz meldete sich der Herausgeber am zweiten Neujahrstag per Mail an die Fans, einesteils um ein glückliches neues Jahr zu wünschen, und andererseits ein paar Dinge los zu werden. Bevor ich zu diesen Neuigkeiten komme, werfen wir noch einen Blick auf eine Veranstaltung, die Ende November 2009 über die Bühne ging.
Zum Erscheinen des Buches The Corpse wore Panties am 24. November (Erscheinungsdatum Dezember 2009) wurde eine Live-Show am Bleeker Street-Theater in New York ins Leben gerufen, die das Buch auf spezielle Weise zelebrieren sollte. Es gab davon nur zwei Vorstellung und beim Erscheinen dieses Artikels sind diese längst Verlagsgeschichte.
In der aufgeführten Handlung ging es darum wie Johny Porkpie (Autor des Buches) ermordet wurde, nachdem all seine Freunde herausgefunden hatten, wie er sie in seinem Roman dargestellt hatte. Fans des Buches bekamen eine Burleskenummer geboten, mit einer ganzen Reihe von Girls, darunter auch die zwei Umschlagsmodels, GiGi LaFemme und Nasty Canasta.
Wer jetzt meint ich sei dabei gewesen, der irrt ganz gewaltig, obwohl ich mir das ganz gerne angeschaut hätte.
Eine weitere Veranstaltung war gerade im Januar am laufen. In der Tradition der Naked Boys Singing, wurde eine Alternative ins Leben gerufen: Naked Girls Reading. Das Thema im Januar lautet Naked Girls Reading Pulp Fiction. Die angesprochenen Mädchen/Frauen (und sie sollen wirklich nackt sein, gemäss der Aussage von Charles Ardai. Okkayyy, habe ich da gesagt. Wie will das prüde Amerika das auf die Reihe bringen?) lesen aus einem reichhaltigen Angebot und Schatz an Krimis aus der Pulpzeit, unter anderem auch aus The Corps wore Panties. Die zu besuchenden Städte waren Chicago und Seattle, mit einem Abstecher nach Key West, über Dallas und Denver bis nach New York, wo die Besucher vom Autor und GiGi persönlich begrüsst wurden. Auch hier: wäre toll gewesen, dabei zu sein.
2009 galt bei HCC als ein sehr gutes Jahr. Noch nie waren 13 Bücher in einem Jahr veröffentlicht worden. Mehr zu den letzten Veröffentlichungen selber zu einem späteren Zeitpunkt, an dieser Stelle.
Das als ein kleiner Rückblick. Wenden wir uns nun der Vorschau zu. Anbei ein paar Impressionen, was in den nächsten paar Monaten von HCC zu erwarten ist:
Ende März 2010 erscheint der allerletzte Roman Memory des Verstorbenen Donald E. Westlake. Ein Buch, das Lawrence Block glücklicherweise unter seinen Papierbergen fand. Danach gibt es definitiv keine neuen Bücher mehr von ihm
Im folgenden Monat kommt Nobodys Angel von Jason Clark in die Läden. Das Buch handelt von einem New Yorker Taxifahrer während der Nachtschicht, und was da alles so passieren kann und auch wird
Murder is my Business ist als nächstes dran. Ein Roman geschrieben von Brett Halliday, der nach über 20 Jahren erstmals wieder aufgelegt wurde. Mike Shayne, die Hauptfigur, hat in über 70 Büchern mitgewirkt, einem dutzend Filmen, einer TV-Serie, Radioprogrammen, Comics und lieferte sogar den Namen zum Mike Shayne Mystery Magazine, und ich habe peinlicherweise keine Ahnung, wer diese Figur ist. Man(n) hat eben nie ausgelernt!
Nicht tot zu kriegen ist Max Allan Collins Killer Quarry, der mit einem weiteren Buch an den Start geht. Der Titel lautet Quarrys Ex. Anderen Lesern muss es wie mir ergehen: Sie können nicht genug von Quarry bekommen!
Weiter lässt sich selbst Charles Ardai nicht in die Karten blicken, womit er auch gut tut. Es sollen den treuen Lesern, trotz Mails und dem World Wide Waste of Time, immer noch ein paar Überraschungen erwarten. Trotzdem kann er es nicht unterlassen und der aufgeregte Fan dringt bei ihm durch, wenn er in der Mail von ein paar coolen Dingen spricht, die im Jahr 2010 am kochen sind. Dazu wird er sich dann zu einem späteren Zeitpunkt äusseren. Ich bin auf jeden Fall gespannt und bleibe am Draht.
Gemäss Max Allan Collins ist der Zeichner Terry Beatty gerade daran eine Fortsetzung zu Road to Perdition zu zeichnen. Der Comic diente als Vorlage für den Film mit selbigem Namen. Tom Hanks war da in der Hauptrolle zu sehen, Paul Newman und Daniel Craig in Nebenrollen.
Die ersten paar Seiten zu Return to Perdition hätten ihn aus den Socken gehauen, teilte MAC auf seiner eigenen Internetseite mit. Zudem sei er überzeugt, dass diese Arbeit ihre bislang beste sei. Ich werde da auf jeden Fall reinschauen und mich dazu äußern.
Das wars für dieses Mal wieder. Viel Spass mit der nachfolgenden Rezension.
Ein paar Zeilen zum Buch:
Richard Aleas Detektiv-Figur John Blake erscheint hier in seinem zweiten Abenteuer. Das erste Buch (Tod einer Stripperin/Little Girl Lost) war ein Überraschungserfolg, der zu Begeisterungsstürmen führte. Leider gelang es dem Werk nicht eine Auszeichnung einzuheimsen, doch der Roman wird sich unbestritten durchsetzen und bestehen bleiben als eine der besten Geschichten über das Genre. Auf eine wunderbare Art und Weise wurde darin die Atmosphäre der Vergangenheit eingefangen, aber auch die Gegenwart klang an, mit der der heutige Leser vertraut ist.
Wie geht es nun weiter? Kann sich der Überraschungserfolg von Richard Aleas wiederholen?
Drei Jahre nachdem John Blake den Mord an seiner Ex-Freundin/Stripperin löste, hat er sich aus dem Business zurückgezogen und die Detektivarbeit an den Nagel gehängt. Die ganze Sache kostete ihn zuviel Substanz. Als jedoch eine Freundin von ihm mit dem Buch Final Exit tot in der Badewanne aufgefunden wird und die Polizei automatisch an einen Selbstmord denkt, kommt Blake zu einem anderen Schluss: Es war ein Mord. Dorrie Burke und Blake hatten einen Pakt geschlossen, mit dem Versprechen, einander anzurufen, wenn sie jemals so tief fallen sollten, dass sie sich etwas antun würde.
Mir hat der Nachfolgeband um die Figur John Blake während dem Lesen sehr gut gefallen. Wenn man aber dann über die Handlung etwas genauer nachdenkt, fällt bald einmal auf, dass Aleas den Plott aus dem ersten Roman recycelt hat und sich die Hauptfigur auch im neuen Band damit herumschlägt, den Mord an einer Freundin aufzuklären. Soweit kann man das noch verschmerzen, doch die Ähnlichkeiten sind damit noch nicht fertig.
Erschwerend kommt bei den Ermittlungen hinzu, dass niemand Interesse an einer Aufklärung zeigt. Der Fall scheint für die Polizei klar und die Beweisführung bald einmal abgeschlossen. Blake findet heraus, dass auch Dorrie Burke eine dunkle Vergangenheit hatte, die sich am Rande der Erwachsenenunterhaltung abspielte, was bereits bei Little Girl lost/Tod einer Stripperin die Rahmenhandlung ausmachte.
Diese Fakten bringen Blake dann ein weiteres Mal in Kontakt mit undurchsichtigen Figuren aus der Unterwelt, was auch sehr bekannt ist.
Wenn man dann schon ins studieren gekommen ist, dann fällt weiterhin auf, dass zu viele Zufälle passieren. Blake findet weniger etwas heraus, als dass vielmehr Ereignisse passieren und er so durch die Handlung gerissen wird. Er agiert nicht, sondern reagiert auf das Geschehen. Die gesamte Handlung ist zusammengewürfelt, als hätte der Autor Szene an Szene geschrieben, ohne genau zu wissen, wo es ihn genau hintreibt.
Was die Handlung trotzdem nicht zu Treibholz verkommen lässt, ist die tolle Schreibe und der überraschende Schluss. Richard Aleas ist ein begabter Autor, der weiss, wie lange sich sein Detektiv an einem gegebenen Ort aufzuhalten hat, ohne den Leser zu ermüden. Seine Geschichten sind stimmungsvoll und es herrscht Atmosphäre, auch wenn der Plott schon mal und das gerade erst und vom selben Autor/der selben Figur dagewesen war.
Das Ende der Geschichte ist hart, unerwartet und überraschenderweise befriedigend, auch wenn es schockiert. Ein Umstand, der einem dem Autor vieles vergeben lässt.
Fazit:
Hoffentlich versucht sich Aleas auch weiterhin an dieser Art von Büchern, denn sie wissen zu unterhalten. Und das ist die Hauptsache. Wenn nach der Lektüre dann parallelen auftauchen zu bereits gegangenen Pfaden, dann existieren die nun mal, aber was ist schon wirklich neu unter der Sonne? Ich erwarte jedenfalls noch viele gute Geschichten von ihm.
Wer sich mit einem guten Buch hinsetzen will, der soll den Roman getrost lesen. Doch eine so uneingeschränkte Empfehlung wie bei Tod einer Stripperin/Little Girl lost kann ich hier nicht abgeben.
Richard Aleas:
Hinter dem Pseudonym verbirgt sich der Herausgeber und Mitbegründer von Hard Case Crime Charles Ardai, geboren 1969.
Er lebt und schreibt in New York.
Bereits erschienene Bücher:
Little Girl lost/Tod einer Stipperin,
Songs of Innocence/Lieder der Unschuld (August 2009),
Fifty-to-one und
Gabriel Hunt Through the Cradle of Fear (August 2009).
Das Buch im Original: