Leichenpuzzle von Irren - Mord in Serie (32) Gemini
Leichenpuzzle von Irren
Mord in Serie (32) Gemini
Ihre Bemühungen bleiben nicht unbemerkt und schon bald schweben die Ermittler selbst in tödlicher Gefahr… (1)
Wenn Geisteskranke irre mordend durch die Thriller-Landschaft ziehen, ist das schon gar nichts Besonderes mehr. Serienmörder mit Hang zum Bizarren und Absurden gab es spätestens seit dem sensationellen Erfolg der Hannibal-Lector-Filme zuhauf. So wird eine gute Idee, etwas Ungewöhnliches und spannendes viel zu oft um des Kommerzes willen tot geritten. Eigentlich war ich vielleicht deshalb bei dieser Serienmord-Zerstückelungs-Geschichte gar nicht auf eine Solche gefasst. Eventuell war es deswegen ein unerwartet spannendes und unterhaltsames Hörerlebnis, obwohl es inhaltlich in der Tat nicht viel Neues bot. Aber die Variante, dass zwei Verrückte da aufgrund eines Kindheits-Traumas unterwegs sind und Frauen töten - um sich aus den einzelnen Leichenteilen, die sie Ihnen abschneiden, einen neuen, ihren Vorstellungen entsprechenden, makellosen Frauenkörper zu basteln - ist zugegeben crazy. Wolpertinger lässt grüßen und im Hörspiel wird dieses Fabelwesen sogar erwähnt.
Doch am neuen Hörspiel aus der Reihe "Mord in Serie" aus dem Hause Contendo-Media stimmt noch etwas anderes. Die Sprecher sind es, die diesmal viel aus der Geschichte machen und die Dialoge sind gut und maßvoll ohne allzu viele Kraftausdrücke und Fluchereien (wie in vergangenen Folgen) ausgestattet.
Dagmar Bittner überzeugt als Besonnene und ruhig agierende Ermittlerin mit einem Hauch Unsicherheit. Ihr zur Seite steht der Hamburger Kollege gespielt von Detlef Tams mit einem eher groben und ungehobelten Auftreten. Zusammen mit Harald Schwaiger als Gerichtsmediziner Pfaffmann dominieren diese Rollen das Hörspiel. Die Musik ist passend und ausdrucksstark unter die Szenen gemischt ohne auch nur einen Moment aufdringlich und zu laut zu wirken.
Vom Beginn an ist dem Zuhörer klar, wer die Mörder sind und was die Motivlage ist. Doch das tut dem Hörgenuss keinen Abbruch.
Das Cover ist ein Hingucker hat aber nicht viel mit der eigentlichen Story zutun.
Fazit: Ein altes, eigentlich schon abgedroschenes Thema in einer frischen und unterhaltsamen Bearbeitung.