40 Jahre Tatort: KOMMISSAR BIENZLE
Kommissar Bienzle
Aus seiner Feder stammen auch die Fernsehkommissare PALU und CASSTORFF sowie Kommissarin ROSA ROTH. Anfang der 1990er-Jahre kreierte er aus seiner Romanfigur einen Kommissar für die Krimi-Reihe TATORT für den Süddeutschen Rundfunk (ging 1998 zusammen mit dem Südwestfunk im neuen Südwestrundfunk auf).
Felix Huby war es auch, der den Theaterschauspieler DIETZ-WERNER STECK, der bereits einige Auftritte im TATORT absolviert hatte, für die Rolle des Kommissars Bienzle 'entdeckte' und Steck danach die Rolle des Kommissars auf den Leib schrieb. Felix Huby verfasste zwischen 1992 und 2007 insgesamt 23 Bienzle-Drehbücher für die Tatort-Reihe.
"Es hieß immer, es gäbe keinen schwäbischen Schauspieler, der den Bienzle spielen könne. Irgendwann hab ich den Dietz-Werner Steck auf der Bühne gesehen, von dem ich wusste, dass er ein schönes Schwäbisch spricht. Ich bin zu den Fernsehleuten gegangen und habe gesagt: Die Ausrede mit dem Schauspieler gilt nicht mehr. Ich hab' einen." (1)
Am 6. Dezember 1992 gab DIETZ-WERNER STECK mit BIENZLE UND DER BIEDERMANN sein Debüt als TATORT-Kommissar.
Kommissar Bienzle ermittelt gegen Dr. Dreher, einen Anwalt und Fachmann für EG-Wirtschaftsrecht, der im Verdacht steht, für seine Klienten durch Subventionsbetrügereien eine beträchtliche Menge Geld 'ergaunert' und dabei selber kräftig abkassiert zu haben. Als Bienzles Kollege Gächter an einem Grenzübergang nach Österreich in Notwehr einen LKW-Fahrer erschießt, der in Dr. Drehers Auftrag subventioniertes Fleisch mit gefälschten Papieren ins Ausland verschieben sollte, muss Bienzle befürchten, dass ihm der Fall entzogen wird. Doch der Kommissar gibt nicht auf und recherchiert trotz des Zwischenfalles weiter.
Bei seinen weiteren Ermittlungen stößt er auf seinen alten Jugendfreund Paul Stricker, der es vom einfachen Metzgerssohn zum angesehenen Fleischgroßhändler gebracht hat. Äußerlich gibt Stricker den biederen Geschäftsmann. Doch der Schein trügt. Denn damit der Betrieb floriert, nimmt Stricker die kriminellen Dienste von Dr. Dreher in Anspruch. Zudem besucht Stricker von Zeit zu Zeit ein Domina-Studio in der Stuttgarter Innenstadt und ist dadurch erpressbar geworden.
Nicht ahnend, an welchem Fall Bienzle arbeitet, lädt Stricker den Kommissar zu seinem alljährlich stattfindenden Reh-Essen ein. Zu den Gästen zählen ranghohe Vertreter aus Politik und Verwaltung, und nicht zuletzt auch Dr. Dreher, der ein Verhältnis mit Strickers Tochter Cordula hat ...
Der Stuttgarter Kommissar kam bei den Fernsehzuschauern so gut an, dass bis 2006 vierundzwanzig weitere BIENZLE-Filme für die TATORT-Reihe gedreht wurden. Doch nach 14 Jahren endete die Bienzle-Ära, da der Südwestrundfunk den Kommissar absetzte, vermutlich auch aus dem Grund, weil der Schauspieler Dietz-Werner Steck mit seinen 70 Jahren aus der Sicht der Verantwortlichen zu alt für die Rolle geworden war.
„Der Bienzle war ein Teil von mir. Mein Freund Felix Huby hat mir die Figur förmlich auf den Leib geschrieben. 25 Mal habe ich ihn gespielt, über 15 Jahre lang. Die Zuschauer waren begeistert. Plötzlich setzte 2007 der SWR mir nix, dir nix einen Schlusspunkt.“ (2)
So gab Dietz-Werner Steck am 25. Februar 2007 mit BIENZLE UND SEIN SCHWERSTER FALL seine Abschiedsvorstellung als Kommissar Bienzle in der ARD.
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(1) Felix Huby
(2) Dietz-Werner Steck
Kommentare
Habe es auch bereits ausgebessert!
Einmal machte ich keine detektivische Namensabgleichung - schon blieb der falsch geschriebene Name stehen! In diesem Sinne: mea culpa.
Aber wäre es nicht möglich, dass die Autoren bei ihren Artikeln darauf zu achten beginnen, dass sie die Namen richtig schreiben? In einer Großzahl aller von mir korrigierten Beiträge habe ich darauf zu achten, dass die Namen der beschriebenen Personen richtig geschrieben werden.
Das ist oftmals recht mühsam und müsste eigentlich wirklich nicht sein, würde ich mal meinen ...