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Derrick und seine Fälle: Folge 241 Nachtgebete

Derrick und seine FälleFolge 241
Nachtgebete

Ulrike Berger wurde ermordet. Sie hinterlässt einen Brief, in dem sie den Ägyptologen Dr. Roth als Vater ihrer 17-jährigen Tochter Marianne angibt.

Dr. Roth kann nachweisen, dass er nicht Mariannes Vater ist. Er sei Ulrike Berger bei einem Kuraufenthalt vor einem Jahr zum ersten Mal begegnet.


SzenenfotoDann nimmt die 17-Jährige zu ihrem angeblichen Vater Kontakt auf.

Kein Krimi
Eigentlich kein Krimi, sondern eher eine Schnulze. Ein Mann nimmt sich eines Mädchens an, das zur Waise geworden ist. Und obwohl längst erwachsen, sucht sie auch die Nähe des Mannes als Vater. In ihm werden Vaterinstinkte geweckt und er glaubt schon von Anfang an, Schutzbefohlener zu sein. Als dann zwei Gangster Jagd auf die junge Frau machen, kommt etwas Krimifeeling auf. Aber letztlich dominiert der andere Part der Handlung. Schwach, sehr schwach für einen Derrick. Aber auch hieraus hätte man mehr machen können, wenn man dem Krimiaspekt mehr Raum gelassen hätte.

Abschiede
In acht Derrick-Folgen war Monika Baumgartner zu Gast. Erstmals 1978 in Ute und Manuela. Letztmalig tritt sie in dieser Folge auf. Hanno Pöschl verabschiedet sich nach vier Gasteinsätzen. Auch Doris Schade beehrt die Serie letztmalig. Ihre Rollen waren meist sehr eindrucksvoll. Angefangen 1979 als hilflose Mutter des Mörders in Anschlag auf Bruno bis hin zu ihrer Mörderrolle in Die Nacht des Jaguars.

Helmut Trunz liefert m. E. die schlechteste seiner Derrick-Musiken ab.

Darsteller: Horst Tappert, Fritz Wepper, Willy Schäfer, Gerd Anthoff, Doris Schade, Hanno Pöschl, Robert Jarczyk, Monika Baumgartner und andere
Stab: Musik: Helmut Trunz, Titelmusik: Les Humphries, Regie: Theodor Grädler, Produzent: Helmut Ringelmann. Eine Produktion der Telenova Film- und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Erstsendung: 04.11.1994 

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Kommentare  

#1 Luserke 2020-06-07 01:56
Die Folge ist mir ans Herz gewachsen, weil sie so irre ist. Diese Versteigerung - grotesk. Dass der Mann sich zum Vater berufen fühlt - genauso absurd wie die Tatsache, dass das Mädel den fremden Mann Vater nennt.. auch dass der Zuhälter ihn ermorden lassen will, ergibt gar keinen Sinn. Warum denn? Aus verletztem Stolz? Auch der Titel passt nicht zur Folge, der Schlusssatz ebensowenig. Trotzdem kann ich mir die Episode immer wieder angucken!!
#2 Mark 2020-12-03 20:13
Geht mir genauso. Das ist so ein typischer Reinecker, aber hier macht der mir irgendwie Spaß. Sympathisch-verschüchtertes Muttersöhnchen mit Herz findet sich durch eine reichlich unwahrscheinlische Wendung in einer Vaterrolle und mitten in ungewohntem kriminellem Milieu wieder. Sicher kein Whodunnit-Krimi, sondern eher ein typisches etwas abstruses Reinecker-Charakterstück, aber irgendwie dennoch unterhaltsam anzuschauen, wie der "Held" mit der Einstellung "Andere Menschen gehen mich nichts an" sich nach und nach wandelt.
#3 Mark 2020-12-04 15:33
Eine Ergänzung zu meinem Kommentar: Irgendwie erinnerte mich "Nachtgebete" an die Reinecker-Geschichte "Der kleine Riese". In diesem TV-Film spielt Hans Clarin einen unscheinbaren Kellner im Rotlichtmillieu, der die Tochter einer verstorbenen Prostituierten als sein Kind anerkennt. Das Problem: Der biologische Vater ist ein brutaler Zuhälter, dargestellt vom Raimund Harmstorf, und Clarin muss sich diesem stellen. "Nachtgebete" hat mich etwas daran erinnert, ich wünschte, ich könnte den TV-Film noch mal irgendwo finden, Clarin vs Harmstorf war ein wenig wie David gegen Goliath.
#4 Frank Reichelt 2020-12-04 18:17
Der Film "Der kleine Riese" ist bestimmt eine Perle der deutschen Fernsehgeschichte. Leider gibt es den wohl nicht auf DVD oder sonstwie zu sehen. Ich habe nur ein paar Szenenfotos gefunden, schade!
#5 Mark 2020-12-05 12:05
Ja, war nichts zu finden. Vielleicht legt Pidax den ja mal irgendwann auf. Ich habe den TV-Film noch so gut in Erinnerung, weil Herbert Reinecker in der Programmzeitschrift HÖRZU damals mehrere Ideen präsentierte. Die Leser durften dann abstimmen, welche Vorlage fürs Fernsehen produziert werden sollte. "Der kleien Riese" gewann die Abstimmung und lief dann Jahre später tatsächlich im Fernsehen.

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