Derrick und seine Fälle: Folge 248 - Kostloffs Thema
Folge 248
Kostloffs Thema
Meiner Meinung nach ist sie die meisten verkorkste Folge der Serie, die gleichzeitig das meiste Potenzial der verkorksten Folgen insgesamt hat.
Ein verrückter (offenbar homosexueller) Theaterregisseur macht sich an junge Männer heran - und tötet sie anschließend. Ein sexuell motivierter Serienmörder also. Leider kommen die Motive nicht richtig zum Vorschein. Am Ende wird ein junger Polizist als Lockvogel genutzt um dem Mörder zu stellen. Die Folge wird zerredet und zerfasert - und das wegen des hohen Dialogpotenzials welches Herrn Reinecker ganz allein anzulasten ist. Die theatralischen Einlagen des Hauptdarstellers Gerd Anthoff sind dabei nicht das Schlimmste, da sie zur Figur gehören, schlimm ist das soviel spannendes an Stoff einfach vergeben wurde. Es hätte die Beste aller Derrick-Folgen werden können.
Für Maria Becker war es der Einstand bei Derrick. Für Gerd Anthoff der Ausstand.
Darsteller: Horst Tappert, Fritz Wepper, Gerd Anthoff, Maria Becker, Nikolaus Gröbe und andere
Stab: Musik: Frank Duval Titelmusik: Les Hmphries, Regie: Dietrich Haugk Produzent: Helmut Ringelmann. Eine Produktion der Telenova Film- und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Erstsendung: 23.06.1995
(1) ZDF
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Kommentare
Zur Bewertung einer Folge frage ich mich am Ende immer, ob ich sie mir nochmal anschauen würde. Das kann ich klar bejahen. Schon allein wegen der tollen Schauplätze und wegen des eindrücklichen Schlusses. Der Abspann ohne Musik und mit den Geräuschen des Steinbruchs hallt noch eine Weile nach. So wie ein guter Theaterabend.
Schnitt.
Ein Theater. Ein Regisseur (Intendant, Eigentümer?), redend, sichtlich kein Thema habend.
Schnitt.
Ein Ermittler, mitleidig-skeptisch schauend. Keine Rolle mehr, fast Entsetzen.
Ja, das machte Derrick auch aus. Wenn man sich auf Besetzung, Präzision in einzelnen Einstellungen einzulassen vermag, ist es immer noch kurios-vergnügliche Unterhaltung.