Der Kommissar und seine Mörder: Folge 5 - Ein Mädchen meldet sich nicht mehr
Folge 5
Ein Mädchen meldet sich nicht mehr
Kommissar Keller entdeckt erstaunliche Einzelheiten über das Studenten-Leben. Er findet aber auch eine Spur, die ihn in eine zwielichtige Kneipe führt. (1)
Herbert Reinecker nimmt das Leben der Studenten unter die Lupe. Zum ersten Mal spielt dabei das Thema Drogen eine Rolle. Die Inszenierung dieser Folge ist bis zum Schluss etwas behäbig, obwohl die Geschichte spannend ist. Dies ist jedoch Regisseur Theodor Grädler anzulasten, der zwar viel Wert auf Details legte, aber dafür die Spannung lahmen ließ.
Lustig ist es wieder dem Kommissars-Team bei den Ermittlungen zu zuschauen. Kommissar Keller, der immer mehr zu wissen scheint als seine Mitarbeiter - es aber nie sagt. Harry, der ständig von seinen älteren Kollegen geneckt wird und noch so vieles mehr, machen diesen Graustuben-Krimi dennoch sehenswert.
Als Gaststars erlebt man Günther Ungeheuer in einer seiner typischen Rollen und Monika Peitsch.
Gedreht 1968, Erstsendung 14.3.1969, wurde als vierte Folge gedreht
Arbeitstitel: Ein Mädchen (2).
mit Erik Ode, Günter Schramm, Reinhard Glemnitz, Fritz Wepper, Helma Seitz, Emely Reuer, Monika Peitsch, Till Erwig, Günther Ungeheuer, Rudolf Schündler u.a.
Buch: Herbert Reinecker Regie: Theodor Grädler - Musik: Herbert Jarczyk - Neue Münchner Fernsehproduktion im Auftrag des ZDF
(1)= 3sat
(2)= Freundeskreis Der Kommissar
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Vorheriger Fall: Kommissar Keller und seine Mörder: Folge 4 - Die Tote im Dornbusch
Nächster Fall: Der Kommissar und seine Mörder: Folge 6 - Die Pistole im Park
Kommentare
Aber man muss auch Respekt für die stets so gescholtenen, damaligen ZDF-Redakteure haben. Die haben bei derartigen Produktionen das letzte Wort, und sie hätten viele der Geschichten auch ablehnen können oder Änderungen verlangen.
Was für eine dumme Räuberpistole.
Was hier über Drogen zusammengefaselt wird, vor allem über Pot, während man einen Hochprozentigen nach dem anderen im Dienst kippt, ist schon grotesk.
Tiefpunkt - oder Höhepunkt - ist das LSD oder was auch immer das sein sollte - im "Reefer". Sind eben Flatrate-Drogen, kostet alles das Gleiche
Klasse auch der rüde Umgangston der Beamten mit dem Vater des Opfers. Da ist die Tote gerade abtransportiert, da wird der arme Mann auch schon geradezu genüsslich mit den Sünden seiner Tochter konfrontiert. Sie hat - o mein Gott! - Alkohol im Schrank stehen. Das hat sie in ihren täglichen Briefen aus der bösen großen Stadt aber nicht erwähnt.
Allerdings hielt sich mein Mitgefühl dann doch in Grenzen, als der Herr Schuldirektor den Spruch von sich gab: Unmoral ist schlimmer als Unredlichkeit. Bei dem Vater würde ich auch zum Cognac greifen.