Der Kommissar und seine Mörder - Folge 68 Domanns Mörder
Folge 68
Domanns Mörder
Vater und Sohn entschließen sich, die Leiche wegzuschaffen, aber die Haushälterin kommt nach Hause und da entscheiden sie sich dann, die Polizei zu verständigen. Kommissar Keller übernimmt die Ermittlungen. (1)
Familien-Konflikte
Reinecker greift mal wieder ein Familiendrama auf. Natürlich geht es dabei vorrangig um Sex. Die ach so feine Familie hat ein Problem mit dem Freund vom Sohn des Hauses. Der hat eine Affäre mit der Frau Mutter und gleichzeitig mit der Tochter. Das sorgt für Spannung und letztlich ist die kleinere Tochter die leidtragende und (Achtung Spoiler!) - die Mörderin.
Geschickt fädelt Reinecker die Mordgeschichte ein und lässt die Frage nach dem Mörder lange offen. Die Familienmitglieder verdächtigen sich gegenseitig und schützen sich gegenseitig mit fingierten Alibis. Am Ende gesteht die Hauswirtschafterin, die als einzige Zeugin des Dramas zugegen war.
Die Auflösung ist überraschend, da wohl jeder einen der erwachsenen Familienmitglieder vermutet hat. Doch wem? Der Sohn schien ein fast perfektes Alibi zu haben (aber nicht so ganz). Auch des Vaters Alibi hat Flecken. Tochter, Mutter und Hauswirtschafterin kommen wohl ebenso in Frage, aber die kleine Tochter hatte wohl niemand auf der Rechnung.
Gastrollen
In den Gastrollen diesmal die Grand-Dame des deutschen Krimis Gisela Uhlen als reife Ehefrau mit Hang zum jungen Blut, Michael Maien in einer seiner beinahe typisch anmutenden Playboy-Rollen und die "kleine" Irina Wanka, die noch später im Erwachsenenalter Krimiserien wie Derrick und Der Alte beehren sollte.
Musik steuert diesmal u.a. Deep Purple bei.
Die Villa Domann ist die Grünwald befindliche sogenannte Gereut-Villa in der gleichnamigen Straße. Sie fand in insgesamt 9 Folgen der Krimi-Reihe Verwendung. (2)
Gedreht 1973, Erstsendung 11.1.1974
mit Erik Ode, Günter Schramm, Reinhard Glemnitz, Fritz Wepper, H. Seitz, Erich Schellow, Gisela Uhlen, Gustl Halenke,Peter Chatel, Gitty Djamal, Michael Maien, Irina Wanka, Horst Sachtleben u.a.
Stab: Regie: Wolfgang Becker - Buch: Herbert Reinecker - Titelmusik: Herbert Jarczyk - Musik: Deep Purple: Fools, Dionne Warwick: A House Is Not A Home- Neue Münchner Fernsehproduktion 1973
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...Michael Maien über einen jovialen Filmboss, Spaß bei Facebook und Römer, die unbedingt Filmproduzenten sein wollten...
(1)= 3sat
(2)= Freundeskreis Der Kommissar
Foto: 3sat
Quelle der Stabangaben aus Freundeskreis Der Kommissar
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Kommentare
Das Schlussbild, das den ganzen langen Abspann hindurch stehen bleibt, bringt es visuell auf den Punkt - und der Schluss-Satz des Kommissars verbalisiert die Message des Films.
Bezeichnenderweise besteht das Happy-End dieses Krimis eben nicht aus dem Verhaften des Mörders nach seiner Überführung - im Gegenteil.
Viele der von Herbert Reinecker für das ZDF geschriebenen Drehbücher haben diesen konservativ-moralischen Aspekt - aber selten wurde er so unmissverständlich inszeniert wie in diesem Film.
Er ist damit durchaus als ein künstlerisches Meisterwerk anzusprechen und weit mehr als "nur" ein Krimi mit einer spannenden Rätsel-Lösungs-Geschichte, obwohl er das gewissermaßen nebenbei natürlich auch ist..Er fordert zu einer kritischen Selbstreflexion heraus - auch wenn man die formulierte Kritik inhaltlich nicht teilt.