...Michael Maien über einen jovialen Filmboss, Spaß bei Facebook und Römer, die unbedingt Filmproduzenten sein wollten...
... Michael Maien ...
... über einen jovialen Filmboss, Spaß bei Facebook und Römer, die unbedingt Filmproduzenten sein wollten...
: Zur Schauspielerei kam ich durch meine Schwester, die Kostümbildnerin beim bayerischen Fernsehen war. Durch sie lernte ich früh bekannte Schauspieler kennen, die mich faszinierten. Wolfgang Kieling, Helmut Lange etc. Als ich mein Taschengeld als Kabelträger im Studio verdiente und die Atmosphäre schnupperte, fasste ich den Entschluss, die Aufnahmeprüfung in der Otto Falckenberg Schule zu machen. Während der Ausbildung verdiente ich mein Geld aber weiterhin, falls möglich, als Kabelträger, und bin mir sicher, im Studio mehr gelernt zu haben als in der Schauspielschule.
Ringelmann war so etwas wie ein Filmboss der alten Schule. Sehr jovial und treu, wenn er die Arbeit eines Schauspielers schätzte. Zuverlässigkeit stand im Vordergrund, darauf legte er als ehemaliger Aufnahmeleiter besonderen wert. Immerhin galt die Devise " Time is Money", also wurden selten totale Anfänger besetzt, selbst kleine Rollen wurden mit Schauspielern besetzt, die man wenigstens von Münchner Theatern kannte. Letztlich bestimmten natürlich, was heute nicht mehr unbedingt üblich ist, ausschließlich die Regisseure über ein Engagement. :
Da von der Produktion, was Namen betraf, relativ hoch besetzt wurde, ging es weniger um einen Karriereschub, sondern eher um eine Art Bestätigung dieser Karriere. Es war eine Ehre, in diesen Serien mitzuwirken, auch wegen den Regisseuren, die damals zu den gefragtesten gehörten, und nebenbei auch wegen den nicht unerheblichen Einschaltquoten. Es stellte sich eigentlich eher die Frage, wer nicht dabei ist und warum. :
Es gab enge Freundschaften, etwa zu Helga Anders, Gisela Uhlen und anderen, die aber leider schon lange von uns gegangen sind. Eine Freundschaft zu dem von mir verehrten Peter Fricke konnte über FB wieder aufgefrischt werden. :
Ringelmann war niemand, der jemand zu halten versuchte. Das lag einzig und allein in der Hand der Regisseure. Da Wolfgang Becker aber in Ungnade fiel, da er zuletzt sehr aufwendige und zu " teure" Vorstellungen hatte, fehlte mir mein wichtigster Regisseur, mit dem ich in vier Produktionen zusammenarbeitete, zudem verstarb Alfred Vohrer, kurz danach Günther Gräwert. Andere Regisseure hatten wiederum ihre eigenen Vorlieben für Schauspieler. :
In die sogenannte Sexfilm- Ära bin ich durch meinen Freund Oswald Kolle geraten, für dessen Wunder der Liebe Teil 2 ich mit ihm gemeinsam das Drehbuch entwickelte. Ich hatte nie ein Problem damit, mich zu zeigen, auch mal nackt, wobei ich die Grenzen meines Erachtens nie überschritt. Dazu war ich ja auch in nicht allzu schlechter Gesellschaft. :
Was das Ausland betrifft, drehte ich zwei italienische Produktionen, bzw. Co- Produktionen. Auf Elba und in Rom Lapos; occhio nel labirinto mit Rosemary Dexter, Adolpho Celi und Alida Valli. In Israel Salamandra del Deserto mit Ettore Manni. Danach noch einen Film mit Brett Halsey und Pascale Petit, dessen Fertigstellung aber wohl an finanziellen Gründen scheiterte, da eben jeder zweite Römer zu dieser Zeit ein Filmproduzent sein wollte. :
Curd Jürgens. Ja, das ist eine sehr besondere Erinnerung an einen Weltstar, der sich, wie alle Guten, nie als solcher gab. Er war kollegial, interessiert, lud uns fast jeden Abend nach Drehschluss zu seinen opulenten Abenden in Restaurants ein. Unvergessen für mich, dass er, obwohl an diesem Tag abgedreht , noch am Drehort verblieb, nur um mir seine Stichworte zu geben und zu sehen, wie ich diese Szene spiele. Wir blieben Freunde. :
Mein Rückzug war eigentlich eher eine Besinnung auf das, was mich zu diesem Beruf brachte. Die Lust, wieder konsequent Theater zu spielen, nicht nur als Gast. Deshalb ging ich ab 1989 an das Rheinische Landestheater. Zudem schrieb ich in der Zeitung meines Schwagers für den Kulturteil. :
Ich ärgere mich gar nicht über das Fernsehen, weil ich, wenn überhaupt, nur politische Diskussionen anschaue oder auch mal ab und an zum Teil hervorragend gemachte " Tatorte" :
So etwas wie ein Teenie- Idol war ich ganz sicher. Was aber hauptsächlich auf meinem kurzen Ausflug in die Schlagerbranche beruhte. Eine der schönsten Erfahrungen an offener Zuneigung und Bewunderung, aber auch die in mir schon längst geklärte Erkenntnis, wie wankelmütig der "Fan" als solcher ist, und es besser ist, durch solide Arbeit anzukommen, als durch das Trällern hübscher Songs. :
Nach der Veröffentlichung meines halbautobiografischen Romans 2002 hatte ich eine große Anzahl Lesungen. Arbeite nebenbei auch noch als Synchronsprecher und schreibe derzeit an meinem zweiten Roman, der sich um einen Kriminalfall im 18. Jahrhundert bewegt. :
FB macht mir Spaß, eine großartige Möglichkeit der Kontakte. Zudem fand ich dort wieder "Alt- Fans" im Freundeskreis Kommissar, Derrick Fanclub oder Fanclub Der Alte. :