Der Kommissar und seine Mörder - Folge 97 Tod im Transit
Folge 97
Tod im Transit
Doch nicht nur das äußerst nervöse Verhalten Herrn Eckerts kommt dem Kommissar verdächtig vor, auch einige andere Gäste im Hotel erregen sein Misstrauen.
Ehe sich der Kommissar und sein Mitarbeiter versehen, stecken sie in einer äußerst dramatischen und teilweise lebensgefährlichen Geschichte, die erst auf langen Umwegen zu einem glücklichen Ende geführt wird. (1)
Action im Finale
Am Schluss seiner Dienstzeit verabschiedet sich der Kommissar mit einer rasanten und spannenden Verfolgungsgeschichte wo es um Waffenhändler geht. Die ist wirklich gut geworden. Die Superverbrecher werden hier noch einmal von Udo Vioff und Peter Fricke gespielt. Und sie spielen dem Team um Keller übel mit. Ferner dabei: Arthur Brauss, Thomas Astan und der unvergleichliche Dirk Dautzenberg.
Grabert wird sogar in die Gewalt der Gangster genommen und lange ist nicht klar, ob er es überlebt. Denn schließlich ist dies die letzte Folge und da kann alles passieren. Darf aber nicht - und so wird am Ende alles gut - wie immer beim Kommissar.
Und Keller sagt fast beiläufig den letzten Satz der 97. Folge:
"Danke Jungs. Ich danke Euch für alles".
Schönere Abschiedsworte kann es für diese Serie wohl kaum geben. Deswegen sagte Derrick auch 22 Jahre später in "Das Abschiedsgeschenk" fast das gleiche. Auch wenn seine letzte Folge nicht mal annährend so gut war wie dieser Kommissar. Günter Schramm sagte es 2009 einmal ganz deutlich.
"Es ist gut, das wir damals im richtigen Moment Schluss gemacht haben. Wenn ich mir Derrick so angeschaut habe, der versteinert und vergreist den 281. Fall löste... Das wollten wir auf keinen Fall." (2)
Tja, da war es vielleicht gut auch noch auf 3 Folgen zu verzichten, die die 100 voll gemacht hätten.
Würdigung
Das Hamburger Abendblatt würdigte 1976 den Kommissar, als die letzte Folge Ende Januar lief. Er bescherte dem ZDF Traumquoten bis zu 90%. Und er verkaufte sich wie warme Semmel ins Ausland. Doch nun war es Zeit für kernigere Kommissare. Auch wenn der Maigret-Typ großen Erfolg hatte. Doch nun kamen Derrick, Der Alte, Haferkamp und bald sogar Schimanski. Der Krimiwelt sollte sich verändern. So weit sie sich bis heute veränderte.
Für den letzten Kommissar gilt allerdings, das ich mir so etwas Spannendes für die letzte Folge einer langlebigen und liebgewonnen Serie wünsche. Und ganz am Schluss darf auch Heines noch mal Held sein und seinen Chef vor dem Tode retten - mit einem Rettungsschuss.
Gedreht 1975, Erstsendung 30.1.1976
mit Erik Ode, Günter Schramm, Reinhard Glemnitz, Elmar Wepper, Helma Seitz, Udo Vioff, Peter Fricke, Dirk Dautzenberg, Arthur Brauss, Paul Muller, Petra Drechsler, Thomas Astan, Angela Hillebrecht, Hugo Panczak, Karl Obermeier, Minja Vojvodic u.a.
Stab: Regie: Theodor Grädler- Buch: Herbert Reinecker - Titelmusik: Hansjürgen Majewski- Musik: Hermann Thieme, JMozart: Serenade in G, K.525 "Eine kleine Nachtmusik" - Neue Münchner Fernsehproduktion 1975
(1)= 3sat
(2)= Günter Schramm
Foto: 3sat
© by author
Vorheriger Fall: Der Kommissar und seine Mörder - Folge 96: Der Held des Tages
Erster Fall: Der Kommissar und seine Mörder: Folge 1 - Toter Herr im Regen
Kommentare
Ich denke, wenn Erik Ode kein kleinerer Giftzwerg gewesen wäre, hätte locker die 100 vollgemacht werden können.
Interessehalber: Wieso war Ode ein kleiner Giftzwerg? Haben ihm die Reinecker-Bücher nicht mehr gefallen? Oder gab es Knatsch im Team? Probleme mit der Gage? "Derrick" lief ja schon über ein Jahr parallell, wenngleich sonntags. Lowitz wollte unbedingt, dass Köster am Ende der letzten Folge stirbt, damit niemand auf die Idee kam, ihn zur Rückkehr zu bewegen.
Ansonsten: Eine wirklich spannende, dramatische und gelungene Folge. Und das von Theodor Grädler, der ja eher für die ruhigen, psychologisierenden Krimis stand. Horst Tappert war das nicht vergönnt.