Schimanskis Fälle (1) Duisburg-Ruhrort
Duisburg-Ruhrort
Sicher ist nur, daß Petschek Rauschgift geschmuggelt hat. Da wird ein zweiter Toter entdeckt. Es ist der türkische Gewerkschafter Celik. Petschek und Celik haben sich gekannt. Die beiden waren einem Waffenschmuggel auf der Spur. Ist Wittinger der Mörder? (1)
Ein rohes Eis zum Frühstück, ein altes Radio, eine heruntergekommene Küche und der Blick aus dem Fenster mit dem Stahlwer Krupp im Hintergrund. Das ist der erste Eindruck, den wir vom Tatort aus Duisburg bekommen. Dem neuen Tatort im Juni 1981. Die Kulisse ist so trist wie die Zeit damals. Schimanski zieht durch die Straßen und man bekommt einen ersten Eindruck von ihm. Ein Mann wirft seinen Fernseher aus dem Fenster. Schimanski nennt ihn einen "Idioten".
Ähnlich wie in klassischen Krimis geht es auch hier um eine Beziehungstat. Nur der Background mit dem Ruhr-Kohle-Milleu ist neu. Nach einigen Folgen beschwerten sich die Zuschauer. Man sollte auch mal die schönen Seiten von Duisburg zeigen. George meinte damals
"die Leute wollen Bad Duisburg sehen, aber Duisburg ist nunmal der Ruhrpott" (2)
Durch etwaige Slapstick-Einlagen in fast jeder Szene des Krimis, gerät die Krimihandlung aber mehr und mehr in den Hintergrund. Man verliert den Faden zum eigentlichen Fall. Schimanski ist die Hauptfigur. Ganz klar. Er lässt sich beim Verhör in der Wohnung eines Verdächtigen von dessen Kind auf die Hose kacken und zieht mitunter saufend durch die unschönen Kneipen der ebenfalls unschönen Hafengegend.
In der Rolle eines Assistenten von Schimanski sieht man Michael Lesch. Er wirkte in drei Folgen mit und wurde dann gestrichen. Ähnlich erging es ihm als er einige Jahre später den Assistenten Leverkühn bei Kommissarin Wiegand (Karin Amseln) ebenfalls im tatort speilte. Nach zwei Folgen war Schluss. Irgendwie hatte Lesch kein Glück mit dem Krimi, Im "Fahnder" übernahm die Rolle von Jörg Schüttauf und gab sie nach 40 Folgen aus gesundheitlichen Gründen wieder auf. Erfolgreicher war ein in Familienserien wie "Freunde fürs Leben" und "Ein Heim für Tiere".
Götz George war 43 Jahre als er die Rolle Schimanski übernahm. Eberhard Feik war 38 Jahre jung, wirkte aber schon damals wesentlich älter als Schimanski. Feik verstarb an einem zweiten Herzinfarkt im Jahr 1994. Drei Jahre nach dem letzten Schimanski im Alter von 51 Jahren.
Frau Poppinga wird in der Folge von Schimanski immer als "Poppinger" angesprochen, worauf diese ihn ständig verbessert. Dies ist nur einer der Gags, die immer wieder kehren und die Serie weiter begleiten werden.
In einer Szene schnürt sich Schimanski die Schuhe zu und steht dabei vor einem riesigen Plakat mit Werbung für Polarroid-Kameras. Darauf ist übergroß das Geischt von Hansjörg-Felmy abgebildet. Georges Vorgägnger im WDR-Tatort.
Der erste Schimanski war der 126. Tatort insegsamt. Die Reihe lief seit fast 10 Jahren. Im Schnitt wurden pro Jahr 1-4 Schimanski-Fälle gezeigt.
Besetzung:
(1)= Tatort-Fundus
(2)= Götz George
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