Wenn die Lollo dem bösen Bond erliegt.. ...oder wenn das Opfer zu früh verstirbt
Wenn die Lollo dem bösen Bond erliegt...
...oder wenn das Opfer zu früh verstirbt
Der Plan scheint zunächst aufzugehen, bis sich die Ereignisse anders entwickeln als ursprünglich vorgesehen. (1)
Es dauerte nur zwei James Bond-Filme lang, da sehnte sich Sean Connery schon nach einer richtigen Schurkenrolle. Ein richtig mieser Typ sollte es sein, der mal verkörpern möchte. Die Story von Cathrine Arley scheint dabei wie geschaffen für einen charmanten Bösewicht und eine rassige Schöne. Für Connery hieß es nach "Dr. No" und "Liebesgrüße aus Moskau" mal in etwas ruhigeren Gewässern zu schippern - also ohne Actionszenen. Denn Die Strohpuppe ist ein Krimi in Reinkultur. Es geht um das perfekte Verbrechen. Doch wie sagte schon Professor Augustus van Dusen "Das perfekte Verbrechen gibt es, aber nicht den perfekten Verbrecher". Das trifft wohl auch auf diese Story zu, die jedoch in den ersten 55 Minuten kaum in Fahrt kommt.
Es gibt schöne Außenaufnahmen von London und Mallorca. Somit entstand das Werk fast ausschließlich an Originalschauplätzen. Selbst die Yacht, die im Film eine große Rolle spielt wurde in echt geliehen.
Doch der Film selbst? Nun, der ist schnell aus den Gedächtnissen der Zuschauer entschwunden. Nicht mal regelmäßige Wiederholungen im TV gab es. Und trotz der Top-Stars Connery Gina Lollobrigida. Letztere wirkt in diesem Film gar sexy wie kaum sonst. Und das trotz ihrer angedichteten Fresslust am Set. Der Regisseur macht ich sich ernsthaft Sorgen um Ihr Gewicht. Denn die Dame aß wie Walfisch. Eine tägliche Gewichtskontrolle ergab jedoch, dass sie nicht ein Gramm zunahem. Dem Film tat sie gut und sie brilliert hier mehr als Connery. Ist sie doch die eigentliche Augenweide und das Schönste am Film. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Achtung Spoiler: Die Handlung des Thrillers wirkt allzu hanebüchen, um zu überzeugen. Der reiche alte Mann soll nachdem er geheirtat hat, getötet werden. Soviel ist klar. Und schon deshalb lahmt die Spannung in den ersten 65 Minuten gewaltig. Doch dann kommt es so, dass die beiden Protagonisten den Toten als lebend verkaufen und mit der Leiche von Mallorca kommend wieder direkt nach London einschiffen. Erst dort lassen sie die Katze aus dem Sack und wollen behaupten, dass der Alte erst in London starb. Der Grund: Der geldgierige Neffe will erst das Testament beim Anwalt hinterlegen. Doch er spielt ein eigenes Spiel.
Man sollte gerichtsmedizinisch erkennen, wie lange jemand schon tot ist. Damals als die Story entstand vielleicht noch nicht, aber eben darum kommt die Geschichte auch heute so unglaubwürdig daher.
Leider lebt der Streifen nur von seinen Darstellern - allen voran die Lollobrigida. Der Rest ist Durchschnittsware aus Großbritannien.
Die Strohpuppe
Pidax-film.de
(1) Pidax-Film, Klappentext
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