Ein gutes Team - und ein Rückblick in alte Zeiten - Lewis - Der Oxford Krimi
Ein gutes Team - und ein Rückblick in alte Zeiten
Lewis - Der Oxford Krimi - Staffel 7
DI Robert Lewis, gespielt von Kevin Whately, ist (immer noch) in Oxford und Umgebung tätig, und noch immer ist Hathaway, gespielt von Laurence Fox, sein Kollege. Manches Mal erinnern die beiden an ein altes Ehepaar, das eingespielt ist und seine kleinen oder größeren Rituale hat. Neben der Aufklärung der Morde macht für mich gerade dieses Zwischenspiel einen Teil des Reizes der Serie aus. Lewis und Hathaway sind sehr unterschiedlich - nicht nur im Alter - und ergänzen sich großartig. Gemeinsam ist ihnen der überragende Spürsinn und ein feiner Sinn für Humor, der sich gerade in den Dialogen zwischen den beiden immer wieder zeigt.
Wie auch die anderen Fälle spielen "Stimmen aus dem Jenseits" (Down Among the Fearful), "Wer die Toten stört" (The Ramblin' Boy) und "Forschungsopfer" (Intelligent Design) mit den Milieus in Oxford, einer von Akademikern, Bildungsbürgern und Upper Middle Class geprägten britischen Universitätsstadt.
Die Morde geschehen eben nicht in den dunklen Gassen der heruntergekommenen Arbeiterviertel, sondern in (und um) Universitäten, gesitteten Kirchengemeinden und eleganten Häusern.
Anders als Hathaway, der aus der Region stammt und sich in dem Milieu auskennt, stammt Lewis aus Nordengland, und obwohl Lewis nicht erst seit der ersten "Lewis-Folge" in Oxford ermittelt, betrachtet er das ganze Milieu von noch immer sehr distanziert. Auch wenn er sich inzwischen natürlich sehr souverän darin bewegt.
Die Originalausstrahlung der Folgen in England war 2013. In einer siebten Staffel, mit inzwischen mehr als 30 Folgen ist es natürlich nicht mehr ganz einfach, Fälle so zu gestalten, dass sie immer natürlich fließen. Entsprechend kann einem ein Fall wie zum Beispiel "Forschungsopfer" etwas konstruiert vorkommen, vor allem weil sich die Geschichten auch nicht zu sehr ähneln dürfen. Dennoch gehört Lewis für mich zu den absolut besten englischen Kriminalserien.
Auch diese Serie wird in Deutschland von edel:motion auf den Markt gebracht. Die Qualität der Produktion ist gut, wenn auch auf "Kinkerlitzchen" wie zusätzliche Cover, Beilagen etc. verzichtet wurde. Das wirkt sich natürlich positiv auf den Preis aus und sorgt dafür, dass ein Case mit 4 DVD's für .... verkauft werden kann.
Wer die Geschichten in der Originalsprache genießen möchte, kann das tun - und sollte es tun, denn die Stimme gerade von Laurence Fox unterscheidet sich nicht nur im Tonfall doch immer wieder ziemlich und macht den jungen Hathaway noch markanter. Am falschen Ende gespart erscheint es mir jedoch, dass bei den Untertiteln auf Englisch verzichtet wurde, Deutsch ist jedenfalls vorhanden.
Ein zusätzliches Goodie, das mir besonders gefallen hat, ist eine DVD mit einem der Fälle aus der Originalserie, in der Lewis ursprünglich auftrat: Inspector Morse.
In der Ursprungsserie ist Robert Lewis (auch da bereits dargestellt von Kevin Whately) der Assistent des DI Morse. Die Serie gehört zu den klassischen englischen Krimiserien und wurde über viel Jahre produziert, von 1987-93 und 1995-2000. In der Folge "Service of all the dead" (Eine Messe für alle Toten, 1997) einer relativ frühen Folge also, fällt Inspektor Morse und einer Beteiligten ein Priester auf den Kopf. Das ist nur einer von vielen Toten in der Folge. Morse darf sich in der Folge verlieben, bleibt aber - das ist sein Schicksal - doch allein. Es ist eine sehr gute Idee, in der Spin-Off-Serie auf das Original aufmerksam zu machen und einem einen Blick in diese Serie zu gönnen. Staffel 1 ist übrigens auch veröffentlicht über edel.
Lewis – Der Oxford-Krimi 7: