Psychoterror in New York - »Pater Brown lässt sich nicht bluffen«
Psychoterror in New York
»Pater Brown lässt sich nicht bluffen«
1934 entstand in den Vereinigten Staaten mit Walter Connolly in der Titelrolle die erste Verfilmung, in den 1950er Jahren zogen sich dann Alec Guinness in Großbritannien und Walter Janssen in Deutschland den Talar über. Unvergessen ist auch Heinz Rühmanns Interpretation, der in „Das schwarze Schaf“ und „Er kann’s nicht lassen“ für spannende Unterhaltung sorgte. In Serie gingen mit der Figur schließlich sogar Josef Meinrad (1966-1972), Kenneth More (1974), Mark Williams (seit 2013) und in frei adaptierter Form auch Ottfried Fischer („Pfarrer Braun“, 2003-2014). Gleiches war für Barnard Hughes vorgesehen, nachdem er mit „Sanctuary of Fear“ im Jahr 1979 eine nach New York verlegte Variante der Chesterton-Figur verkörpert hatte, aber „Pater Brown lässt sich nicht bluffen“ kam damals nicht über den Pilotfilm hinaus.
Die Schauspielerin Carol Bain (Kay Lenz) macht auf den Straßen von New York zufällig die Bekanntschaft mit dem warmherzigen Pater Brown (Barnard Hughes), der sie gleich ins Herz schließt. Als Carol kurze Zeit später im Central Park Zeuge eines Mordes wird, bei dem die Leiche jedoch auf mysteriöse Weise verschwindet, handelt ihr das Ärger mit Lieutenant Bellamy (Michael McGuire) ein, der Carol für eine neurotische Person hält. Der Eindruck wird verstärkt, als noch am selben Tag auch im Hotel, in dem Carol in einem Zweitjob arbeitet, ebenfalls eine Leiche auftaucht und kurz danach wieder verschwindet. Einzig in ihrem neuen Bekannten Pater Brown findet die verzweifelte Frau, um die herum in Folge noch etliche unheimliche und angsteinflößende Dinge passieren, ein verständnisvolles Ohr. Da der Geistliche sehr schnell erkennt, dass die Schauspielerin keineswegs verrückt ist, sondern selbst zur Zielscheibe eines Mordes werden könnte, nimmt er sich ihrem Schutz an und vernachlässigt darüber seine Verpflichtungen in seiner Gemeinde. Das wiederum bringt ihm bei seinem Vorgesetzten Monsignore Kerrigan (George Hearn) etliche Probleme ein.
Die berühmte Kriminalfigur G.K. Chestertons sollte hier zur Titelrolle einer amerikanischen Fernsehserie werden. Trotz eines ausgeklügelten Drehbuchs und einer spannenden Inszenierung kam das Projekt allerdings nie über diesen Pilotfilm hinaus. Was schade ist, denn Barnard Hughes ist in der Rolle des schlitzohrigen Geistlichen genauso überzeugend wie seine berühmten Vorgänger und „Pater Brown lässt sich nicht bluffen“ ist auch heute noch ein spannender Psycho-Kriminalfilm, der kurzweilig zu unterhalten versteht. Als Wink mit dem Zaunpfahl sei dem deutschen DVD-Label Pidax an dieser Stelle die Serie „Mr. Merlin“ ans Herz gelegt, in der Barnard Hughes ebenfalls in der Titelrolle zu sehen war, und die bislang auch noch auf eine Heimkinoveröffentlichung wartet.
„Pater Brown lässt sich nicht bluffen“ liegt hier in einem etwas grobkörnigen Vollbildformat (1,33:1) vor, der Ton (Deutsch und Englisch in Dolby Digital 2.0) ist recht verrauscht, aber dennoch durchweg gut zu verstehen. Extras sind keine vorhanden.