Mörder in vielen Masken - »Die Totenliste«
Mörder in vielen Masken
»Die Totenliste«
Denn neben Kirk Douglas prangten seinerzeit auch die Namen der Top-Stars Tony Curtis, Burt Lancaster, Robert Mitchum und Frank Sinatra auf dem Plakat und den Werbematerialien zum Film. Doch selbst den beinhartesten Fans dieser Schauspieler dürfte es beim ersten Ansehen schwergefallen sein, diese in ihren Rollen zu erkennen. Aufwändig gestaltete Masken von Bud Westmore, einem der profiliertesten Make-up-Designer Hollywoods, ließen die charakteristische Physiognomie der Darsteller gänzlich verschwinden, so dass die am Ende vor laufender Kamera durchgeführte Demaskierung der fünf Stars für so manche Überraschung gesorgt haben dürfte. Insbesondere Lancaster als zänkische Tierschützerin oder Mitchum als vermeintlich kriegsversehrter Veteran dürfte kaum jemand im Film erkannt haben.
Adrian Messenger (John Merivale) ist einer Art Verschwörung auf der Spur und übergibt seinem Freund General Anthony Gethryn (George C. Scott) eine geheimnisvolle Liste, die zehn Namen umfasst. Zehn ganz unterschiedliche Männer in den verschiedensten Berufen, die in ganz Großbritannien beheimatet sind. Nachdem Messenger bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt und Gethryn gemeinsam mit Sir Wilfred (Herbert Marshall) von Scotland Yard die Nachforschungen aufnimmt, muss er erkennen, dass die meisten Männer auf der Liste ebenfalls bei Unfällen ums Leben gekommen sind. In Raoul Le Borg (Jacques Roux), der den Flugzeugabsturz als einziger überlebt und die letzten Worte Messengers vor seinem Tod vernommen hat, erhält Gethryn zusätzlich Unterstützung. Derweil schleicht sich der mysteriöse Mann (Kirk Douglas), der einen Koffer mit einer Bombe in das Unglücksflugzeug geschmuggelt hatte, ins Vertrauen des Marquis von Gleneyre (Clive Brook) und dessen verwitweter Schwiegertochter Lady Jocelyn Bruttenholm (Dana Wynter).
„Die Totenliste“ wurde in den frühen 1960er Jahren von der Filmkritik weltweit größtenteils euphorisch gefeiert, wenngleich der Film sicherlich nicht zu den besten seines Regisseurs John Huston zu rechnen ist. Zuviel Trara wird um das Starratespiel gemacht, das eigentlich nur ein Beweis für das außerordentliche Talent der Maskenbildner ist, zur Story aber nur wenig beizutragen hat. Außer dem Maskenspiel von Kirk Douglas hätte man darauf eigentlich komplett verzichten können. Dieser steht für den Zuschauer schon recht früh als Mörder und Übeltäter fest, weswegen sich die Spannung des Films dann, ähnlich wie später in der Fernsehserie „Columbo“, auf die Überführung des Täters konzentriert. Im letzten Drittel gibt es hier auch einige inszenatorische Durchhänger, ansonsten bleibt man an dem mittlerweile gut 55 Jahre alten Film durchweg interessiert dran. Die BluRay-Erstveröffentlichung bietet ein sehr gutes Bild (im Widescreen-Format 1,85:1), das keinen Grund zu Beanstandungen liefert. Der Ton liegt wahlweise auf Deutsch oder Englisch im DTS HD Master Audio 1.0 vor (optional sind englische Untertitel verfügbar). Als Extras gibt es den englischen Original-Kinotrailer, den isolierten Soundtrack von Komponistenlegende Jerry Goldsmith sowie eine hübsche animierte Bildergalerie.