DER ALTE - Die Fälle des Leo Kress - Folge 147: Die Braut ohne Gedächtnis
Folge 147:
Die Braut ohne Gedächtnis
Es ist eine eiskalte Winternacht. Frau Sanders befindet sich auf dem Weg nach Salzburg, als sie eine Reifenpanne hat und auf einem Parkplatz auf den ADAC warten muss. Mechaniker Werner behebt den Schaden rasch, doch der LKW mit laufendem Motor, in dem das Fenster zur Fahrerkabine offen ist und in dem niemand sitzt, macht die beiden stutzig. Werner öffnet die Ladefläche und macht eine grausame Entdeckung: ein junger Mann sitzt mit einer Schusswunde im Kopf in der Ecke, an ihm lehnt eine junge Frau im Brautkleid, die noch lebt. Wie Hauptkommissar Leo Kress allerdings rasch feststellen muss, hat die Frau das Gedächtnis verloren. Sie wird in die Klinik Peter & Paul eingewiesen, wo sie zunächst mit Beruhigungsmitteln vollgestopft wird. Unterdessen machen sich Kress und Heymann auf zur Spedition Oldenburg, wo sie von einem gewissen Herrn Sobonitz in Empfang genommen werden, der berichtet, dass der tote junge Mann ein Student namens Michael Gröner war. Er war kurzerhand für den eigentlichen Fahrer, den Sohn des Chefs, für die Fahrt nach Venedig eingesprungen war. Wenig später schlägt der Täter nochmals zu und schießt auf die Braut ohne Gedächtnis durch das Fenster des Krankenhauses. Henry Johnson kann ihn zwar verfolgen, aber nicht stellen… (1)
Wenn man in der Stabliste nachschaut und liest, dass Bruno Hampel der Autor ist, so kann ich für mein Teil von einer spannenden und unterhaltsamen Story ausgehen. Das ist auch in diesem Film so. DIE BRAUT OHNE GEDÄCHTNIS ist ein durchweg spannender Krimi. Auch wenn Hampel für ihn schon fast untypisch auf verzwickte Personenkonstellationen verzichtet und eher einen klassischen Krimi im Whodunit-Stil liefert. Etwas störend - beinahe wie ein lästiges Anhängsel - wirkt jedoch der Beginn des Films. Dieser verrät fast zu viel. Effektvoller wäre es gewesen, wenn man als Eingangsszene einfach die Stelle gewählt hätte, an der der Kühllaster auf der Raststätte entdeckt wird - und damit auch der Tote.
Auch die Auflösung ist nicht ganz so wendungsreich wie bei Hampel üblich, sondern erwartbar, aber dennoch unterhaltsam im alten Stil von Fernsehkrimis inszeniert. Weidenmanns schnörkellose und temporeiche Regie trägt zum guten Gesamtbild bei.
Der überstrapazierte Sven Eric Bechtholf ist zum fünften Mal innerhalb der Kress-Ära zu Gast. Andere Gesichter wie Tuschka Bergen und der urige Dirk Dautzenberg als Speditionschef wirken dagegen erfrischend. Helmut Zierl ist zum dritten Mal dabei, wird die Reihe aber noch sieben weitere Male beehren.
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(1) = Die Krimihomepage (GP)