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Nicht nur Polizist, auch Mensch - »Der Fahnder« Staffel 3-6

Der FahnderNicht nur Polizist, auch Mensch
»Der Fahnder« Staffel 3 - 6

Für Klaus Wennemann (1940-2000) stellte seine Titelrolle als Kommissar Faber in der Vorabend-Krimiserie „Der Fahnder“ fraglos die Rolle seines Lebens dar, noch heute wird der aus dem Ruhrgebiet stammende Schauspieler in erster Linie mit dieser Figur assoziiert. Geradezu inflationär hat man beim Label Pidax nun noch vier weitere Serien-Staffel-Boxen der Kultserie als DVD-Wiederveröffentlichungen auf den Markt geworfen.

Der Fahnder, Staffel 3Waren in den Vormonaten mit den Staffelboxen 1 und 2 die ersten 51 Folgen der Serie noch im Monatsrhythmus erschienen, sind nun im Mai auf einen Schlag die Staffeln 3-6 wiederveröffentlicht worden, mit denen die Fans nun sämtliche 90 Folgen mit Klaus Wennemann in DVD-Amaray-Cases in ihre Regale stellen können. In Staffel 6 gibt es dann einen Wechsel bei der Besetzung der Hauptrollen, da nicht nur Faber und seine Dauerfreundin Susanne (Barbara Freier) ab dann nicht mehr mit von der Partie sind, sondern auch Hans-Jürgen Schatz alias Max Kühn die Serie verlässt. Nachfolger werden dann Thomas Becker (Jörg Schüttauf) und Gregor Salomon alias „Solo“ (Jophi Ries), der Streifenpolizist Otto Schatzschneider (Dieter Pfaff) darf in Staffel 6 zum zivilen Kriminalbeamten aufsteigen. Unverändert als Einsatzleiter der Fahndungsabteilung fungiert weiterhin Hauptkommissar Norbert Rick (Dietrich Mattausch), der der Serie bis zu ihrem Ende im Jahr 2005 erhalten blieb und es somit mit rund 200 Einsätzen zu den meisten Auftritten in „Der Fahnder“ bringt.

Der Fahnder, Staffel 4Die in den Jahren 1988-1990 produzierte dritte Staffel zeigt uns das Fahndungsteam in der fiktiven Stadt Gleixen in zwölf neuen, rund 50minütigen Episoden, in denen wieder die unterschiedlichsten Sujets von wahren Genreprofis überzeugend in Szene gesetzt wurden. Gleich zu Beginn geht es um einen Mordfall unter Stadtstreichern, später stehen ein Punker-Trio und dann ein Saxophonist, der sich auf Kosten seiner tablettensüchtigen Frau bereichern möchte, im Mittelpunkt. Eine der spannendsten Episoden der Staffel heißt „Ottos Alptraum“ und zeigt uns den gutmütigen, doch reichlich naiven Polizisten Otto (Dieter Pfaff) in der Bredouille. Durch seine stetigen Schnäppchengeschäfte, mit denen er nicht nur Hauptkommissar Rick auf die Nerven fällt, ist er in einen Fall hineingeraten, bei dem er schließlich sogar zu einem der Hauptverdächtigen wird. Ein weiterer netter Running Gag der Serie besteht im Dienstwagen Fabers, einem grünen Ford Granada, der immer mal wieder unter Startschwierigkeiten leidet und deswegen höchst hinderlich sein kann bei einer effektiven Verfolgung der Gangster. Als roter Faden zieht sich Susannes Schwangerschaft durch diese Staffel, und in der letzten Folge ist es dann soweit – Faber wird Vater.

Der Fahnder, Staffel 5Diesen Umstand haben die Drehbuchautoren in den weiteren Folgen dann sehr effektvoll in ihre Bücher einfließen lassen. Nachdem der Fahnder nun Familie und Kind hat, wird er natürlich auch als Polizeibeamter angreifbarer. In der Folge „Kleine Fische“ werden Susanne und das Baby von einem psychopathischen Gangster (Diether Krebs) in ihrer eigenen Wohnung als Geiseln genommen. Faber setzt alles daran, dass das Sondereinsatzkommando nicht die Sicherheit seiner Liebsten aufs Spiel setzt. Mit „Baal“ hat wieder einmal Dominik Graf eine der gelungensten Episoden dieser vierten Staffel inszeniert. Auch hier vergreift sich ein gerade aus der Haft entlassener Krimineller (Hannes Jaenicke) an Fabers Familie, um sich an diesem zu rächen und ihn dort zu treffen, wo es am Schmerzhaftesten ist. Am Ende von Staffel 5 erbt Susanne ein Häuschen in Irland, wodurch sie Faber vor die Wahl stellen kann, mit ihr und ihrem Baby auszuwandern, oder weiterhin im Team von Hauptkommissar Rick Kopf und Kragen zu riskieren.

Der Fahnder, Staffel 6Ab Staffel 3 merkt man deutlich, dass die Popularität der Serie enorm angestiegen war und man mehr Geld für die Realisierung in die Hand nehmen konnte. Aufwändige Autostunts gehören nun häufiger mal mit dazu, aber in erster Linie schlägt sich das Niveau in besseren Drehbüchern nieder, bei denen es nur noch selten zu krassen Ausschlägern nach unten kommt und meist eine hohe Spannung garantiert werden kann. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, und wird auf die eher grobschlächtigere Art von Dieter Pfaff verkörpert, wohingegen Dietrich Mattauschs konsternierte Blicke und süffisante Kommentare feinere Nuancen ermöglichen. In technischer Hinsicht sind auch diese vier DVD-Staffelboxen nicht zu beanstanden, Bild (im Vollbildformat 1,33:1) und Ton (Deutsch in Dolby Digital 2.0 Stereo) entsprechen dem damaligen Fernsehstandard. Auf der ersten Scheibe von Staffel 4 sind die Episoden im Menü zwar den falschen Folgen zugeordnet, es fehlt jedoch nichts, weswegen dieses kleinere Manko zu verschmerzen ist. Bonusmaterial ist keines vorhanden.


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