Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Derrick und seine Fälle: Folge 55 - Schubachs Rückkehr

Derrick und seine FälleFolge 55
Schubachs Rückkehr
 
Vor acht Jahren schlossen sich hinter Willi Schubach die Gefängnistore. Wegen guter Führung wird nun ein Teil seiner Strafe zur Bewährung ausgesetzt. Schon in der kommenden Woche soll er entlassen werden.Wie hat er diesen Tag herbeigesehnt, endlich wieder frei zu sein - und Rache zu nehmen! Das hat er seinem Zellengenossen Frank anvertraut. Schubachs immer näher rückender Entlassungstag steigert die Unruhe von Anwalt Dr. Homann. Der Anlaß, weshalb es ihm sein ehemaliger, wegen Totschlags verurteilter Klient endlich heimzahlen will, ist ihm nicht unbekannt. In seiner Bedrängnis sucht er Rat bei Oberinspektor Derrick, der seinem Kollegen Harry Klein einen Sonderauftrag erteilt:

Tappert, Buchegger, BiederstaedtEr soll persönlichen Kontakt zu Schubachs jüngerem Bruder Gerhard aufnehmen. Auf diese Weise hofft Derrick, die tödliche Gefahr von Dr. Homann doch noch abwenden zu können ... (1)

Zum Inhalt
Die Inhaltsangabe verschweigt, das sein ehemaliger Anwalt Hohmann, nun mit Schubachs ehemaliger Frau Helga verheiratet ist. Nicht ohne Grund haben sowohl Hohmann als auch Helga nun panische Angst vor dem Mann. Derrick sucht Willy Schubach bei dessen Bruder auf, wo er vorerst untergekommen ist. Doch Schubach ist äußerst liebenswürdig, und ruft gleich bei Hohmann an. Er beteuert, das er gar keine bösen Absichten hat und man möge doch einmal zu einem netten Abendessen zusammen kommen, um alle Zweifel aus dem Weg zu räumen.

Der einzige, der diesem Man seine Liebenswürdigkeit nicht abnimmt ist Derrick. Er ist sicher: Schubach wird sich rächen. Die Frage ist nur wie.
Schritt für Schritt erschleicht sich Schubach das Vertrauen der Hohmanns. Das geht schließlich so weit, das er sich auch mit Helga wieder allein trifft. Irgendwann schläft er sogar wieder mit ihr.
Harry hält Derrick an, sich aus dem Fall herauszuhalten. Wenn Schubach seine Frau zurück haben will, und diese mitspielt, ist das übel für Hohmann, aber bei Leibe kein Fall für die Polizei.
Doch eines Tages liegt Helga Hohman tot in ihrem Wohnzimmer. In Verdacht gerät Herr Hohmann. Kein Wunder - so rasend eifersüchtig wie er war. Doch Derrick glaubt nicht an Hohmanns Schuld und geht zu Schubach. Der scheint ein Alibi zu haben. Er war doch die ganze Zeit bei seinem Bruder - doch der war mit Harry Klein zusammen, womit Willy Schubach überführt ist.

Überraschende Wendungen
Der Krimi besticht durch überraschende Wendungen am Schluss. Doch ich bin immer der Meinung, dass ein Fall auch manchmal unaufgeklärt sein muss, wenn es der Dramaturgie dienlich ist. Mir hätte es gefallen, wenn man Schubach nicht überführt hätte und stattdessen Hohmann ins Gefängnis ging. Eine perfekte Rache. Oder aber dass es beim Erobern der Frau bleibt.
Aber solche Fälle sind eher etwas für Köster. Derrick hat den Fall natürlich lösen müssen, weil das Böse nicht siegen darf, und weil die Zuschauer das auch nicht mochten.


Besetzung: Horst Tappert (Oberinspektor Derrick), Fritz Wepper (Inspektor Klein), Willy Schäfer (Berger), Claus Biederstedt (Dr. Hohmann), Udo Vioff (Schubach), Christine Buchegger (Frau Hohmann), Christian Reiner, Rudolf Wessely und andere
Stab: Buch: Herbert Reinecker, Musik: Frank Duval, Kamera: Heinz Hölscher, Szenenbild: Wolf Englert, Herstellungsleitung: Gustl Gotzler, Redaktion: Claus Legal, Produzent: Helmut Ringelmann. Eine Produktion der Telenova Film und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Regie: Theodor Grädler. Erstausstrahlung: 19.03.1979 (ZDF)
 
(1) ZDF
Foto: ZDF
(c) by author
 
 

Kommentare  

#1 Markus Badberg 2020-06-21 15:34
Anscheinend hatte Derrick gerade nichts zu tun, dass er Tag und Nacht Zeit hatte, den Rechtsanwalt Homann auf Veranstaltungen zu begleiten und auch den Schubach geneauestens unter die Lupe zu nehmen. Im wirklichen Leben würde wohl kein Kriminalbeamter die Zeit dafür haben und auch keine Genehmigung von seinem Vorgesezten bekommen. Eigentlich gab es hier für Derrick nichts zu tun. Obwohl er sich derart in die Sache hineingesteigert hatte, konnte er die bittere Tragödie am Ende nicht verhindern.
#2 G. Walt 2020-06-21 18:15
Wie sagte Reinecker einmal: Entweder schreibst du spannend oder realistisch.
Irgendwie hatte er für sich wohl recht. Allerdings waren auch seine unrealistischsten Ergüsse nicht immer spannend.
#3 Doktor Römer 2023-08-23 00:07
Dass Derrick kein Privatleben, hat schon Renate erfahren müssen, und Ariane wird es nicht besser ergehen. Und scheinbar hat Derrick auch dienstlich nicht allzu viel zu tun, keinen Mord, der aufgeklärt werden muss, sodass auch Harry zunächst mal Privatleben hat, was dann Derrick aber rigoros unterbindet, sodass er Harry auf den jungen Schubach ansetzen kann, Zum Ende: Ich hätte es auch besser gefunden, wenn tatsächlich Hohmann zum einen vielleicht wirklich in rasender Eifersucht seine Frau im Affekt getötet hätte, und tatsächlich ins Gefängnis muss. Aber, ja, Derrick wird erst in Folge 200 einen "offenen Fall". Und in der Folge "Darf ich Ihnen meinen Mörder vorstellen?" wird ein Unschuldiger angeklagt, weil Derrick zwar ahnt, dass dieser unschuldig ist, kann aber in Ermangelung von Zeugen nichts dagegen tun kann.

EDIT: Als Kameramann wird hier Heinz Hölscher genannt, sondern Rolf "Tünnes" Kästel.

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.