Kurz und knackig - SOKO 5113 – Staffel 19
Kurz und knackig
SOKO 5113 (19. Staffel)
Gerade einmal fünf Monate waren vergangen, seit die sechszehn Episoden der vorangegangenen Staffel 18 im ZDF Anfang 1999 ausgestrahlt worden waren (veröffentlicht wurden diese vor wenigen Wochen als „Staffel 18“ ebenfalls bei One Gate), da ließen die Mainzer mit acht weiteren Folgen bereits die nächste Staffel folgen. Ungewöhnlich kurz war diese Staffel geraten, was angesichts der geringen Wartezeit zwischen den Ausstrahlungen jedoch nicht allzu sehr verwundert. Man sieht den meisten dieser Episoden an, dass sie in einem ziemlich kalten Winter in München gedreht wurden, denn häufig liegen am Straßenrand größere Schneemassen, wenn es nicht sogar bei den Außenaufnahmen selbst heftig schneit. Personell hat sich auch in dieser Staffel nichts verändert, das gewohnte Viererteam, bestehend aus dem „SOKO 5113“-Leiter Horst Schickl (Wilfried Klaus) und seinen kompetenten Mitstreitern Manne Brand (Hartmut Schreier), Theo Renner (Michel Guillaume) und Maja Cramer (Cay Helmich), geht auch in diesen acht neuen Fällen wieder erfolgreich gemeinsam auf Verbrecherjagd. Wie bereits in etlichen vorangegangenen Episoden der Serie kommen auch in diesen Folgen immer wieder die privaten Probleme zur Sprache, die durch die undankbaren Arbeitszeiten der Kriminalbeamten hervorgerufen werden. Mannes Freundin Dr. Nina Lasker (Annette Kreft) ist in der zweiten Episode gezwungen, ihren Geburtstag alleine zu feiern – und geht schließlich mit einem ihrer Ex-Partner Tango tanzen. Und auch Majas Dauerfreund Conny Felsenstein (Wolfgang Krewe) leidet unter deren permanenter Abwesenheit und packt in der Folge „Argentinische Verlobung“ seine Koffer.
Diese privaten Komplikationen bilden einmal mehr das Salz in der Suppe der Serie, was deren Protagonisten für die Zuschauer greifbarer und menschlicher macht, und was zu den größtenteils wieder sehr spannend erdachten und flott inszenierten Kriminalfällen eine wirkungsvolle Ergänzung darstellt. Hier haben es die Sonderermittler dieses Mal u.a. mit einem skrupellosen Bauunternehmer (Hubert Mulzer), einem korrupten Richter (Arthur Brauss), einem toten Lottomillionär, einem ermordeten Au-pair-Mädchen (Eva Lorenzo), einem Anschlag auf einen Enthüllungsjournalisten (Joachim Raaf) oder einem Fuhrunternehmer zu tun, der in seinem Betrieb etliche illegale Machenschaften betreibt. Die ersten beiden Episoden inszenierte einmal mehr Carl Lang, bevor die Regie in den restlichen Folgen an die „SOKO 5113“-Newcomer Gloria Behrens („Jede Menge Leben“, „Aus heiterem Himmel“) und Johannes Grieser („Marienhof“, „SOKO Leipzig“) abgegeben wurde, die aber das nach wie vor hohe Unterhaltungsniveau der altgedienten Vorabendserie locker halten können.
Es ist etwas schade, dass erneut ein LKA-Beamter als korrupt entlarvt wird, da könnte man der Serie mittlerweile bereits eine Aversion gegen diese höher gestellten Kriminaler unterstellen. Aber davon abgesehen stimmt auch in diesen Episoden wieder der Spannungsgehalt, in der Folge „Tödliche Liebe“ kommt es auch wieder zu einigen gelungenen Actioneinlagen. Und darüber hinaus endet diese Staffel 16 mit einer Knaller-Folge: In „Ein verpfuschtes Leben“ wird Maja Cramer gegen die Geiseln eines Bankräubers (Stefan Reck) ausgetauscht und liefert sich mit diesem dann im Bankgebäude ein packendes Psychoduell. Cay Helmich, die ihre Figur bislang überwiegend leiernd-patzig angelegt hatte, kann hier endlich einmal ihr wahres schauspielerisches Talent zur Geltung bringen. Die DVD-Erstveröffentlichung der acht jeweils ca. 45minütigen Folgen auf zwei Scheiben bietet ein gutes Bild (im Vollbildformat 1,33:1) und einen stets gut verständlichen deutschen Originalton (in Dolby Digital 2.0). Bonusmaterial gibt es keines.