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Derrick und seine Fälle: Folge 67 - Unstillbarer Hunger

Derrick und seine FälleFolge 67
Unstillbarer Hunger

Hin und wieder gehört es zu Oberinspektor Derricks beruflichen Pflichten, Angehörige von Verbrechensopfern traurige Nachrichten zu überbringen. Helga Wichmann, eine junge, lebenslustige Frau, wurde nach Zeugenaussagen beim Verlassen einer Bar vor ein vorbeifahrendes Auto gestoßen. Eine nähere Beschreibung des mutmaßlichen Täters fällt, wie in solchen Fällen üblich, nicht zur Zufriedenheit der Polizei aus. Es wundert Derrick, dass die Mitteilung vom Tod ihrer Schwiegertochter bei Frau Wichmann keine sonderlich betroffene Reaktion auslöst. Noch weniger bei dem Ehemann der Verunglückten. Wie die polizeilichen Ermittlungen bald ergeben, hat der offensichtliche Mord an der jungen Frau eine im Familienleben der Wichmanns begründete Vorgeschichte.


Die Leiche im MittelpunktVor allem waren es vermutlich die ganz persönlichen Wünsche und Sehnsüchte von Helga Wichmann, auf die ihr Mann nur mit Unverständnis und Ablehnung reagierte. Noch allerdings kommen Oberinspektor Derrick Zweifel, ob sich dahinter das alleinige Motiv des Verbrechens verbirgt ... (1)

Eiskalt
Manches mal frage ich mich,speziell bei dieser Ausgabe: Was ist das nur für eine Folge? Hier ist so einiges schief gegangen. Die Grundstory ist klasse. Das Seelenleben einer jungen Frau zu beleuchten, die ganz offensichtlich unter Depressionen leidet. Dahinter steht ein eiskalter Ehemann (wie oft in solchen Rollen: Peter Fricke). Er liebt seine frau nicht, duldet sie nur. Für ihn sind Menschen so etwas wie Gegenstände. Auch seine Mutter betrachtet er nur als Nutzobjekt. "Mama, hol mir dies, Mama bring mir das". Ganz besonders kalt ist er gegenüber seinem Halbbruder, obwohl er mit diesem wenigstens redet. Doch auch Ralf kocht ihm Essen, zündet ihm sogar auf Bitten die Zigarette an.

Dem Zuschauer kommt schnell der Verdacht, dass der Ehemann wenigstens der Auftraggeber des Mordes ist. Leider sind alle Figuren sehr lieblos gezeichnet. Vieles von den Abgründen in der Familie wird nur oberflächlich beleuchtet - und das trotz langer und sich ständig wiederholenden Dialogen im Stile von Herrn Reinecker.

Am Ende ist tatsächlich der Ehemann der Auftraggeber, doch er gibt es nicht zu. Somit bleibt der Fall nur halb geklärt. Denn auch dem Zuschauer wird nicht vollends klar, ob der nun den Mordauftrag gegeben hat, oder wie er sagt den Täter einfach nur inspiriert hat. Jedenfalls wird nur der Halbbruder verhaftet.

Auch seltsam ist, dass die Mutter den eigenen Sohn töten will, und einen Schuss abfeuert. Derrick kann diesen Mord gerade noch verhindern. Aber auch sie wird nicht verhaftet, obwohl das mindestens versuchter Mord wäre.

Blasses Ensemble
Schauspielerisch sieht auch dieser Fall mau aus. Peter Fricke liefert  eine seiner vielen Glanzrollen ab. Sascha Hehn ist als Liebhaber will zu blass und viel zu kurz in Szene und so umpassend besetzt wie sonst selten. Pierre Frankh spielt wie fast immer den labilen Sohn des Hauses. Diana Körner kann auch nicht so auffallen wie in anderen Rollen.. Allerdings beweist Maria Wimmer beweist etwas Farbe als resolute Mutter eines Sohnemannes, der voller Hass ist.

Sehr mäßige Folge.

Besetzung: Horst Tappert (Oberinspektor Derrick), Fritz Wepper (Inspektor Klein), Willy Schäfer (Berger), Diana Körner, Peter Fricke, Maria Wimmer, Pierre Franckh, Sascha Hehn, Helma Seitz, Klaus Wildbolz, Veit Relin, Wolfgang Wahl und andere
Stab: Buch: Herbert Reinecker, Titelmusik: Les Humphries, Musik: Frank Duval, Kamera: Dietmar Graf, Szenenbild: Wolf Englert, Herstellungsleitung: Gustl Gotzler, Redaktion: Claus Legal, Produzent: Helmut Ringelmann. Eine Produktion der Telenova Film und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG 1980 ,Regie: Helmuth Ashley. Erstausstrahlung: 25.01.1980 (ZDF)

(1) ZDF

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