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Derrick und seine Fälle: Folge 81 - Kein Garten Eden

Derrick und seine FälleFolge 81
Kein Garten Eden

Im Büro von Oberinspektor Derrick steht ein unangemeldeter Besucher: Ingo Rolfs, ein junger, nervös wirkender Mann, der vorgibt, von Morddrohungen gegen seinen Stiefvater zu wissen. Schon zweimal seien anonyme Briefe eingegangen, in denen dieser bedroht würde. Zwar habe der Stiefvater die Briefe nicht ernst genommen, doch wenigstens für sich persönlich, so Rolfs zu Derrick, wolle er jedes Risiko ausschließen. Mit überraschender Offenheit nämlich gesteht er, aus seiner tiefen Abneigung gegen den Stiefvater, einen wohlhabenden Geschäftsinhaber, keinen Hehl gemacht zu haben. Und nun, fürchtet er, daß aller Verdacht sofort auf ihn fällt, sobald ihm tatsächlich etwas passiert.
 
Schon eine Stunde später erhält Derrick die Nachricht, dass die vermeintlichen Morddrohungen zur schrecklichen Gewissheit wurden. Rudolf Voss, dem der eingestandene Hass des Stiefsohnes galt, ist tot. Im Wohnzimmer seines Hauses finden Ingo Rolfs und Inspektor Klein die Leiche des Erschossenen. Für Derrick stellt sich die Frage, ob nicht ein Schuldiger in seiner Verzweiflung geglaubt hat, mit seinem Gang zum Polizeipräsidium die Flucht nach vorn antreten zu müssen. (1)
 
Fritz Wepper und Horst TappertDies ist ein fast schon gewöhnlich gestrickter Krimi nach Reinecker-Art. Er tut aber ganz gut nach der beschwerlichen Folge 80. Auch wenn schon der Titel "Kein Garten Eden" nichts Gutes ahnen lies. Doch mit moralistischen Geplänkel hält sich Reinecker dann doch erstaunlich gut zurück. Lediglich der Schlusssatz Derricks, dass alle Beteiligten in der Geschichte nur nach Zuneigung und Liebe suchten geben dem Titel seine Bedeutung. Die Auflösung ist nur einigermaßen überraschend, da nur eine Handvoll Tatverdächtige in Frage kamen. Doch das Personenspiel ala Agatha Christie hat Spaß gemacht.

Rita Russek, die 14 Jahre später als Kommissarin in der Reihe Wilsberg auftreten sollte hat hier einen interessanten Auftritt als betrügerische Ehefrau. Wirklich recht sehenswert.
Es gab eine Zeit, da habe ich zu Fritz Wepper gesagt: Wenn du aufhören willst, dann hält dich keiner. Du bist noch jung, kannst noch andere Rollen haben. Also geh ruhig, wenn du es für richtig hälst. Ich bin nicht böse. Er ist nicht gegangen und hielt bis zum Ende durch. Wäre er wirklich gegangen, dann hätte ich ihn sehr vermisst. (2)
 
Stab: Horst Tappert , Fritz Wepper ,  Willy Schäfer , Markus Boysen, Ellen Schwiers, Thomas Holtzmann, Rita Russek, Michael Degen, Holger Petzold und andere 
Buch: Herbert Reinecker, Titelmusik: Les Humphries, Musik: Roy Etzel, Produzent: Helmut Ringelmann, Regie: Günther Gräwert. Eine Produktion der Telenova Film und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Erstausstrahlung: 13.03.1981 (ZDF)
 
Diese Folge ist enthalten auf Die Derrick Collector´s Box Vol.6
MORE Home Entertainment GmbH & Co. KG 2009
(1) ZDF
(2) Horst Tappert "Derrick und ich" (Heyne, 1998)
 

Kommentare  

#1 Andreas81 2022-05-10 16:24
Ich finde diese Folge auch sehr gelungen. Ein Haus, mehrere Verdächtige und der Sohn wird wunderbar seltsam dargestellt.
Nur der Vater wirkte etwas verstörend. Er durfte nichts sagen und es wird suggeriert, dass er als Musiker natürlich drogensüchtig ist.
#2 G. Walt 2022-05-11 10:20
eine der wenigen Derrick-Folgen mit dem kürzlich verstorbenen Michael Degen.

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