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Der Alte - Erwin Kösters Fälle: Folge 97 - Der Sohn

Der Alte: Erwin Kösters FälleFolge 97
Der Sohn

Prosk und Schäfer sitzen im Fahrerhaus ihres Geldtransporters, während ihr älterer Kollege Bart im Transportraum die Geldkoffer bewacht. Plötzlich taucht auf der vor ihnen liegenden Landstraße ein Umleitungsschild auf. Nach kurzer Diskussion zwischen Schäfer und Prosk, der heute offenbar unter starkem psychischem Druck steht, folgen sie dem Schild, das in den Wald führt - und fahren geradewegs in eine von Gangstern gestellte Falle. Die mit Sprechfunkgeräten und Maschinenpistolen ausgerüsteten Männer fühlen sich zwar bei dem nach bekanntem Muster laufenden Raubüberfall sicher, doch diesmal läuft alles völlig anders. (1)

Heinz Reincke und Siegfried LowitzVolker Vogeler, der in der Köster-Ära die mitunter schlechtesten Fälle schrieb, bereitet dem Zuschauer mit Der Sohn seinen letzten großen Ausfall innerhalb der ersten 100 Folgen. Das Vogelers Stil zuweilen sehr bizarr sein kann, hat sich schon oft gezeigt. Noch grotesker und noch schlechter wurden seine Fälle aber, wenn er mit Regisseur Zbynek Brynych zusammentraf. In dieser Folge ist das wieder der Fall. Man kann diese Folge nun also in seine Bestandteile zerlegen und Stücken für Stücken sezieren, aber das Ergebnis bliebe das selbe, wie bei einer ganz groben Betrachtung. Die Folge ist ganz einfach schlecht. Hier stimmt einfach nichts.

Die Geschichte ist belanglos und unspannend. Zwar hat Vogeler wieder sein Lieblingsthema "Geldtransportüberfall" verarbeitet und ein weiteres Lieblingsthema von ihm, nämlich "Gangsterfehde" damit vermischt, doch herausgekommen ist der so ziemlich schlechteste Fall neben "Teufelsküche" (57) zu Köster-Zeiten und dazu noch langweilig bis dorthinaus. Da helfen auch nicht die paar Schusswechsel, die diesmal nicht zum Wildwest-Stil ausarten, und die bei Vogeler fast nie fehlen.

Vogeler schrieb mit "Tödlicher Bumerang" sein letzten Köster. Unter Leo Kress wird er viel mehr Fälle schreiben und in seiner Hochphase auch sehr gute Fälle. Zwischen den Folgen 251 und 286 bestreitet er die Drehbücher sogar ganz alleine. Von seinem Wildwest-Stil kommt er bei Kress ganz und gar ab. Sein letztes Drehbuch schreibt er 2005 für den ALTEN; "Himmel und Hölle" (309). Er stirbt kurz darauf.
 
Darsteller: Siegfried Lowitz, Michael Ande, Jan Hendriks, Wolfgang Zerlett, Dieter Schidor, Thomas Schücke, Heinz Reincke, Dirk Galuba, Sabi Dorr, Uli Kinalzik,  Peter von Strombeck, Werner Asam, Gaby Herbst, Gerhardt Acktun u.a.
 
Buch: Voler Vogeler Titelmusik: Peter Thomas Musik: Eberhard Schoener Produzent: Helmut Ringelmann, Regie: Zbynek Brynych. Eine Produktion der Telenova Film und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Erstausstrahlung: 08.11.1985 (ZDF)

Diese Folge ist enthalten auf der DER ALTE-Collector´s Box Vol .4
MORE Home Entertainment GmbH & Co. KG
 
(1) Quelle 3sat

Kommentare  

#1 Frechdachs75 2018-01-17 18:13
Es ist schon erstaunlich das eine Der Alte Folge mit
So vielen hochkarätigen Schauspielern so schlecht
werden kann. Wie schon oben erwähnt es stimmt einfach nichts. Total verworrene Story.
#2 Markus Badberg 2020-06-07 09:27
Was ist das denn? Die ganze Folge ist eine einzige Katastrophe. Eine Zumutung für den Zuschauer und auch für die Schauspieler. Aber das war man von Volker Vogeler ja leider gewohnt. Wenn er das Drehbuch schrieb, war ich immer skeptisch.
#3 ehren69 2021-02-12 19:17
Hallo, der Kritiker sollte aber auch die Grammatik der dt. Sprache beachten: man sage "Man kann diese Folge nun also in ihre Bestandteile zerlegen" (statt: in "seine" Bestandteile...). Weil "die Folge" ist feminin. (Dieser Kommentar kann meinetwegen nach einer entsprechenden Korrektur gelöscht werden) Danke, Ehr.
#4 Sir Hilary 2024-10-28 00:03
Bei G.Walt scheint jeder Schusswechsel, selbst wen nur 2 Schüsse fallen, an einen Western zu erinnern. Ich glaube G.Walt kennt nur ziemlich lahme Western. Aber bei zwei Schüssen und einer Explosion ist es bei ihm ja auch gleich eine Actionfolge... :lol:

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