Die 80er - Die Filme: VON BULLEN AUFS KREUZ GELEGT
Sie stellen den verdatterten Jimmie in seinem Haus, als dieser sich gerade von den Anstrengungen des Tages erholen will, und schießen ihn nieder. Die beiden Polizisten erkennen erst nach der erfolglosen Durchsuchung, dass sie die falsche Adresse erwischt haben.
Als Jimmie das Krankenhaus wieder verlassen kann, setzen sich die Mühlen der Justiz unerbittlich in Bewegung. Gegen Falschaussagen und Beschuldigungen der beiden versierten Polizisten hat Jimmie nicht die geringste Chance und wird unschuldig zu sechs Jahren Haft verurteilt. Seine Frau verspricht ihm beim Abschied alles für den Beweis seiner Unschuld zu unternehmen, doch beide sind sich bewusst, dass darüber eine lange Zeit verstreichen wird.
Der Hochsicherheitstrakt des California State Prison ist eine fremde Welt für Jimmie. Eine Welt voller Brutalität und Enge.
Inzwischen versucht seine Frau Kate, alle Hebel in Bewegung zu setzen, damit ihr eine Wiederaufnahme des Verfahrens gelingt. Ihr bleibt schließlich nur die Hilfe des Detektivs Fitzgerald, der als einziger von der Unschuld Jimmies überzeugt ist. Er misstraut seinen beiden kriminellen Kollegen vom Drogendezernat, und sein Verdacht bestätigt sich, als diese erst Kate und schließlich ihn selbst bedrohen.
Die entscheidende Wende tritt ein, als Jimmie nach drei Jahren vorzeitig entlassen wird. Mit der Hilfe Kates und Fitzgeralds kann Jimmie die beiden korrupten Cops bei einer ihrer Aktionen beobachten. Mit einem Trick gelingt es ihm, an das von den beiden unterschlagene Kokain zu kommen und sie damit zu erpressen. Während der Übergabe des Stoffes kommt es zu einem dramatischen Gefecht, das Jimmie in letzter Sekunde für sich entscheiden kann.
Der Regisseur PETER YATES greift mit seinem Film VON BULLEN AUFS KREUZ GELEGT den Stil seiner früheren Filme wie Bullitt (1968) oder Die Freunde von Eddie Coyle" (1973) wieder auf und präsentiert dem Zuschauer einen gut konstruierten und spannenden Thriller.
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Als Hauptdarsteller für AN INNOCENT MAN wurde TOM SELLECK verpflichtet, dessen Ruhm als Star auf seine Rolle des Privatdetektivs MAGNUM beruht, den der Schauspieler achte Jahre lang in der gleichnamigen TV-Serie mimte. Anfangs hatte es Selleck etwas schwer, während und nach seiner Rolle als Magnum vom Kinopublikum anerkannt zu werden. Doch 1987 klappte es dann doch und Tom Selleck konnte mit Noch drei Männer, noch ein Baby unter der Regie von Leonard Nimoy seinen ersten Kinohit präsentieren.
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Oscarpreisträger F. MURRAY ABRAHAM, dessen markante Gesichtszüge wohl unverwechselbar sind, mimt Tom Sellecks Zellengenossen Virgil. Mit seiner Interpretation versucht der Schauspieler, Virgil trotz seiner kriminellen Vergangenheit so positiv wie möglich darzustellen und rüberzubringen.
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Das größte Problem bei der Produktion von AN INNOCENT MAN war das Finden eines geeigneten Drehortes für die Gefängnisszenen. Zunächst war geplant, sowohl Außen- wie auch Innenaufnahmen an demselben Ort abzuwickeln. Dies erwies sich leider als illusorisch, weil ein perfekter Drehort nicht gefunden werden konnte.
So wurden für die Innenaufnahmen schließlich das Old Workhouse"-Gefängnis von Cincinnati gewählt. Errichtet im Jahr 1869 wurde es 1980 geschlossen, aber als architektonisch wertvoll restauriert und ist heute der Öffentlichkeit zugänglich.
Die Außenaufnähmen entstanden um das Nevada State Penitentiary" in Carson City. Production Designer Stuart Wurtzel ergänzte die Szenerie durch Stacheldraht und zwei zusätzliche Wachtürme, um die nötige Atmosphäre für AN INNOCENT MAN zu erzielen.
Im Nevada State Penitentiary" stellte sich zudem die schwierige Aufgabe, einen Teil der Häftlinge (Lebenslängliche und Einzelhäftlinge ausgenommen) als Komparsen für den Film einzusetzen.
Die Arbeitsbedingungen im Gefängnis waren schwierig, aber trugen letztlich dazu bei, dem Film eine faszinierende Wirklichkeitsnähe zu vermitteln.
Wir konnten uns nicht einen Augenblick entspannen, denn im Gefängnis herrscht überall diese gewisse bedrohliche Aggression. Andererseits waren meine Gespräche mit den Häftlingen für meine Rolle natürlich sehr ergiebig. Soviel hätte ich mir allein gar nicht aneignen können." (4)
Alles in allem drehte Regisseur Peter Yates einen spannenden und authentisch wirkenden Thriller, in dem auch Schauspieler Tom Selleck unter Beweis stellen konnte, dass er sehr wohl in der Lage war, seiner Rolle die Nötige Intensität und Glaubwürdigkeit zu verschaffen, um den Zuschauer zu fesseln.
(1) Regisseur Peter Yates
(2) Produzent Robert W. Cort
(3) F. Murray Abraham
(4) Tom Selleck
© by Ingo Löchel
Kommentare
Heute wär man schlauer und würde einfach den Original-Titel nehmen.