Mafia Masterminds
Mafia Masterminds
Die Unterwelt hat eine Faszination an sich, die vor allem dadurch entsteht, dass man sich selbst so gar nicht darin bewegt, sie von Geheimnissen umgeben ist, man gerne ein bisschen "mit dem Feuer" spielen möchte.
Das Kartenspiel "Mafia Mastermind" von KrimiGames ist ein tolles Beispiel dafür, wie man sich die Spannung risikolos verschaffen kann.
"Mafia Masterminds" ist für Spieler über 14 Jahren gedacht, soll nach Herstellerangaben 30 bis 60 Minuten dauern und kann ab 2 Spielern gespielt werden, ab 3 Spielern ist es sinnvoll, die Erweiterungskarten mit zu benutzen, um dem Spiel noch ein wenig Pepp zu verleihen. Maximal ist es für sechs Personen angegeben.
Inhalt des Spieles ist der Kampf der verfeindeten Mafiafamilien in einer Stadt um die Vorherrschaft und - ultimativ - um den Sieg. Hierfür kämpft man um die einzelnen Stadtteile, die durch Gebietskarten wie "Vorort" oder "Flughafen" repräsentiert werden. Zu Beginn ist die Stadt ohne Mafiaeinfluss. Nun geht es darum, die einzelnen Gebiete mittels eines Mafioso zu erobern und zu halten. Unterstützungskarten wie "Pistole", "Hinterhalt", "Verstärkung" oder "Scharfschütze" verstärken die Kampfkraft des jeweiligen Verbrechers, die so illustre Namen wie "Die Gran Signora", "Der Vollstrecker" oder aber auch "Der Neuling" tragen.
Gibt es einen zweiten Aspiranten um die Vorherrschaft in dem Gebiet, kommt es unvermeidlich zum Kampf. Hier entscheidet nicht nur die Stärke des jeweiligen Mafiosi sondern eben auch jene Unterstützungskarten, die verdeckt gelegt werden und erst bei einem Angriff zum Tragen kommen.
Bei dem Foto links sieht man beispielsweise auf meiner Seite zwei Mafiosi meiner Familie, die beide in ein Gefecht verwickelt werden, da auf der Gegenseite jemand anderes eine Mafiosokarte platziert hat. Während der linke Mafiosi keine Verstärkungskarte bei sich hat, ist "Die Intrigantin" rechts daneben durch die noch nicht aufgedeckte Unterstützungskarte gestärkt. Zum Markieren des jeweiligen Mafioso auf dem Spielfeld hat man Familien-Marker in einer jeweils anderen Farbe, die man auf dem Mafioso platziert. Im nun folgenden Kampf der beiden Mafiosi, die einander auf den Gebieten gegenüberliegend platziert sind, wird sich zeigen, ob meine Auswahl der Unterstützungskarte sinnvoll war, und ich den Kampf gewinnen kann.
Damit das Ganze spannend bleibt und nicht allein von der Stärke der jeweiligen Mafioso-Karten abhängig ist, gibt es Aktionskarten, die zu Beginn einer Runde gespielt werden können. Aktionen wie "Giftanschlag", "Geldwäsche", "Überläufer" oder gerade die Karte "Wachwechsel" wirbeln die eigene Taktik gehörig durcheinander und machen gerade gefasste Pläne plötzlich obsolet und der eigene Mafiosi steht plötzlich im Regen da.
Die jeweilige Spielrunde endet, wenn alle Karten auf dem Nachziehstapel vorhanden sind. Dann wird Kassensturz gemacht, jeder erhält für jedes von ihm kontrollierte Gebiet einen "Einfluss-Marker" und die zweite Runde beginnt nach dem gleichen Schema.
Als nicht unbedingt glorreiche Taktikerin war das Spiel für mich eine echte Herausforderung, aber ein grandioser Spaß. Wir drei haben uns wirklich hervorragend amüsiert. "Mafia Masterminds" wurde aus dem Stand zu einem unserer Lieblingskartenspielen, da es durch die Anforderung an Taktik und Strategie zudem eine hervorrangende Ablenkung war.
Einzig die kleinen Marker haben uns etwas frustriert, da ständig die Gefahr bestand, sie irgendwie auf dem Spielfeld zu verkramen, sie in der Box drohen verschluckt zu werden oder in der Box herumfliegen. Aber dafür sind sie nicht aus Plastik (sehr lobenswert), sondern aus dicker Pappe.
Wer für Freund oder Familie noch ein Weihnachtsgeschenk sucht, ist damit gut beraten. Wir werden es unter Garantie noch öfter spielen.
