Preston, Douglas/Child, Lincoln: Maniac - Fluch der Vergangenheit

Preston, Douglas/Child, Lincoln: Maniac - Fluch der VergangenheitManiac – Fluch der Vergangenheit
(The Book of the Dead)
von Douglas Preston und Lincoln Child
aus dem Amerikanischen von Michael Benthack
erschienen: Herbst 2008 (Deutschland), 2006 (USA)
576 Seiten, 8.95 €
ISBN: 978-3-426-63654-1
DroemerKnaur (Knaur Taschenbuch)

Der Ruf des Museum of Natural History in New York hat in letzter Zeit viel gelitten. Schuld sind eine ganze Reihe unerklärlicher Verbrechen, brutaler Mordserie und rätselhafter Geschehnisse, die mit der altehrwürdigen Institution in Verbindung gebracht werden. Das jüngste Trauma, das es zu verkraften gilt, ist der Diebstahl einer großen Zahl wertvoller Edelsteine sowie deren Vernichtung durch einen der gefährlichsten Menschen der Welt: Diogenes Pendergast, ein soziophatischer Krimineller der schlimmsten Sorte.

Um die Reputation des Museums zu retten, planen die Verantwortlichen etwas Außergewöhnliches. In den Tiefen der Lagerräume des Museums ruht ein besonderer Schatz: das Grabmal des Senef aus dem Tal der Könige. Nicht nur, dass die Artefakte einen einmaligen Anschauungswert besitzen; zudem war das Grabmal das erste Ausstellungsstück, das jemals im Museum gezeigt wurde.

Nun sollen die historischen Funde erneut der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Sache hat nur einen Haken: Das Grab ist anscheinend verflucht. Während der ersten Ausstellung kam es in seiner Umgebung zu einer Reihe bizarrer Mordfälle, in deren Gefolge das Grabmal weggeschlossen und vergessen wurde.

Als diese Geschichte bekannt wird, hat der ein oder andere Funktionär Bedenken, was die neue Ausstellung angeht. Doch die Lage ist verzweifelt, weshalb die Kritik allenfalls verhalten ausfällt. So kommt es, dass alle Beteiligten schon bald emsig an der neuen Show arbeiten, nicht ahnend, dass eine dunkle Macht die Eröffnungsgala zur Verwirklichung eines schrecklichen Plans nutzen will. Es gibt nur einen Mann, der diesen durchkreuzen könnte: Aloysius Pendergast. Doch der sitzt zur Zeit in einem Hochsicherheitsgefängnis ein...

»Maniac – Fluch der Vergangenheit« ist ein weiterer Roman um den exzentrischen FBI-Agenten Aloysius Pendergast und der dritte und somit finale Teil der so genannten »Pendergast-Trilogie«, die mit »Burn Case – Geruch des Teufels« und »Dark Secret – Mörderische Jagd« ihren Auftakt nahm. Es empfiehlt sich, vor der Lektüre des Romans seine beiden Vorgänger zu lesen. Das Buch ist zwar auch eigenständig verständlich, doch fast alle Handlungsbögen, die in »Maniac – Fluch der Vergangenheit« eine Rolle spielen, nehmen in den genannten Werken ihren Anfang.

Doch zur eigentlichen Besprechung. Wie es sich für den abschließenden Band einer Trilogie gehört, ist der Thriller der mit Abstand beste und fesselndste Roman der Reihe. Douglas Preston und Lincoln Child haben eine düstere und spannungsgeladene Geschichte geschaffen, die durchweg zu überzeugen weiß. Fans des FBI-Agenten Pendergast werden sich über die vielen Erkenntnisse freuen, die so manches Rätsel auflösen, das in den vorangegangenen Romanen aufgetaucht ist,. Freunde dramatischer Thriller dürfen sich auf eine ebenso rasante wie packende Handlung freuen.

Und diese Handlung hat es wirklich in sich. Eine grauenhafte Mordserie, ein mysteriöser Fluch, ein Gefängnis-Ausbruch à la »Prison Break«, eine Tragödie altgriechischen Ausmaßes – das sind nur einige der Elemente, die Preston und Child zu einer mitreißenden Story verbinden. Eine Vielzahl abwechslungsreicher Handlungsstränge sorgt für beste Unterhaltung und macht den Roman zu einem echten Page-Turner.

Die Charaktere des Thriller sind so, wie man sie von anderen Büchern des Autorenduos her kennt: Gut gezeichnet, mit Ecken und Kanten und immer für eine Überraschung gut .Wäre die Story auch nur halb so interessant, schon dank des erstklassigen Figurenensemble mit seinen eigenwilligen Protagonisten wäre der Roman die Lektüre wert.

Wissenschaftsthriller? Mystery-Roman? Charakterdrama? Wie bei fast allen Romanen der beiden Amerikaner fällt es schwer, »Maniac – Fluch der Vergangenheit« genau einzuordnen. Macht aber eigentlich auch nichts; die Hauptsache ist, dass das Buch spannend und enorm kurzweilig ist. Wer auf fesselnde Thriller mit durchdachter Handlung und starken Charakteren steht, der wird an der »Pendergast-Trilogie« nicht vorbeikommen.

Zum Abschluss noch eine gute Nachricht für alle Fans von Aloysius Pendergast: Die Geschichte des eigensinnigen Ermittlers ist noch lange nicht erzählt. Mit »Darkness – Wettlauf mit der Zeit« erscheint bei Droemer in Kürze der nächste Roman in deutscher Erstausgabe, in dem der FBI-Agent eine zentrale Rolle spielt. Gute Zeiten also für alle Freunde dramatischer Unterhaltung.

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