Das indische Tuch - Ein Krimiklassiker

Das indische TuchDas indische Tuch
Krimi-Klassiker nach Edgar Wallace

Ein Halstuch-Mörder, der seine Opfer stets mit einem indischen Seidentuch stranguliert, treibt sein Unwesen auf dem düsteren Schloss Marks Priory.

Die adelsstolze Lady Lebanon, ihr Sohn Lord Willie und ihre Angestellten, scheinen eine Menge vor Scotland Yard zu verheimlichen ...

Wer von ihnen ist der unheimliche Halstuch-Mörder und wer das nächste Opfer?


Wallace im Hörspiel funktioniert immer. Leider kamen bisherige Adaptionen nie über 12 Folgen hinaus (siehe EUROPA 1982 oder MARITIM 1982) oder sie wurden nur halbherzig verwirklicht (siehe Karussell 1981 oder MARITIM 2007). Die für mich würdigste Umsetzung vollbrachte EUROPA 1982-1983. Maritim machte 1982 eine ganz eigene Variante, die teils an den Filmen angelehnt war und teils für Kinder geeignet war. Eine eindrucksvolle Mischung. Die EUROPA-Variante litt zum Teil stark unter den Kürzungen, obwohl sie sehr nahe am Original waren. Doch Folgen wie "Der schwarze Abt" und "Das Verrätertor" hätte man sich gern etwas länger gewünscht.

Auch andere Folgen hätten ruhig 3-4 Minuten Draufgabe verdient. Umso erfreuter war ich, als TITANIA-Medien 2003 Wallace aufgriff. Unter dem Seriennamen "Krimi-Klassiker" wollte man sich jedoch nicht nur auf Wallace allein beschränken. Stattdessen beschränkte man sich nachher doch, allerdings auf Sherlock Holmes. Wallace und Holmes für sich waren zu stark. Allein hätten sie ohne Mühe eine Serie gefüllt. Doch beides zusammen biss sich ein wenig zu stark.

Doch zunächst stand 2003 TITANIA Medien´s Erstlingswerk an. Mit "Das indische Tuch" wollte man den Hörspielmarkt entern. Und selten hat ein Wallace-Hörspiel soviel Beachtung gefunden. Warum? Weil es sich zum ersten Mal um eine zwar nicht ungekürzte, aber doch in weiten Teilen vollständige Umsetzung des Wallace-Spätromans aus dem Jahre 1928 handelt. Auf 2 CD´s liefert das Hörspiel 100 Minuten Wallace-Spannung. Das hätte ich mir kürzer gewünscht, könnte ich jetzt ketzerisch sagen, doch ich habe den Akteuren gern bei Ihren Dialogen zugehört.

Die Stimmen der Presse waren damals begeistert:

„Erstklassig.“
(Welt am Sonntag)


„Atmosphärisch dicht wie wenig Hörspiele zuvor!“

(Piranha)

„Hochspannend und nostalgisch gruselig.“
(Journal für die Frau)

„Thriller de Luxe.“
(Woman)

Die spitzzüngige und stolze Lady Labenon in einer glänzenden Darstellung von Dagmar von Kurmin. Die Hörspiellegen der frühen Jahre wurde eigens von TITANIA Medien für dieses Projekt wieder reaktiviert. Dazu gesellt sich Christian Rode als schmieriger Dr. Amersham. Eine Idealbesetzung.

Die Handlung spielt vorwiegend auf Schloss Marks Priory. Ideal für ein Kammerspiel. Und die vom Theater geprägten Regisseure tun sich keinen Zwang an. Leben tut das Hörspiel von den Dialogen. Denn anders als im Film, passieren in diesem Hörspiel lediglich drei Morde. Der Kreis der Verdächtigen ist klein gehalten, so dass von Anfang an nicht viel Auswahl bleibt, was den Täter betrifft. Aber wer den Film von 1963 mit Heinz Drache und Hans Clarin gesehen hat, der weiß sowieso wer es war.

1982 war MARITIM eine wesentlich temporeichere Fassung des Stoffes gelungen, die ebenfalls nahe am Original weilte. Einige Dialoge aus dieser Produktion sind auch hier zu finden. Dort sprachen damals Gerda Gmelin, als Lady Labanon (ebenfalls düster und genauso brillant wie von Kurmin) und Rolf Jülich als Ermittler.

TITANIA Medien überzeuget vollends mit ihrem Debüt und heute rangiert das Label mit ihrem Gruselkabinett zu Recht weit oben bei den Hörern. Leider ist der Krimiklassiker verkommen. Es folgten einige Holmes-Abenteuer und auch mit "Die blaue Hand" noch wenigstens ein Wallace. Holmes erfand dann in eigenen Serie verdientermaßen eine Wiederbelebung - doch ich frage mich: Was ist mit Wallace?

Das Cover ist klassisch gehalten und vereint alle Elemente der Story auf perfekte Weise: Indien, Halstuch, Mörder.

Das indische Tuch
Krimi-Klassiker nach Edgar Wallace
mit Lothar Didjurgis, Herbert Schäfer, Dagmar von Kurmin, Christian Rode, Manja Doering, Dörte Lyssewski, Daniel Werner, Jürg Löw, Gero Wachholz, Jens Hajek
Regie und Buch: Marc Gruppe
Produktion: Stephan Bosenius, Marc Gruppe
Layout: Alice Kaiser
TITANIA MEDIEN 2003

 

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