Fünf tote alte Damen

Fünf tote alte DamenFünf tote alte Damen
nach einem Roman von Hans Gruhl

Dr. Michael Klein übernimmt eine Arztpraxis von einem verstorbenen Kollegen. Gleich zu Beginn seiner neuen Karriere stirbt auch noch seine Patientin Jenny Herwig. Das ist aufgrund ihres Alters und Gesundheitszustand nicht überraschend, doch als ein Rechtsanwalt auftaucht, der sich die Zweifelsfreiheit eines unnatürlichen Todes bestätigen lässt, wirkt das schon seltsam. Kurz darauf stirbt die Großtante von Dr. Kleins neuer Sprechstundenhilfe.


In ihrer Wohnung findet sich ein Bild, das Dr. Klein auch schon in der Wohnung von Jenny Herwig gesehen hatte. Auf ihm sind die beiden Toten und drei weitere Frauen abgebildet.

Dr. Klein findet heraus, dass auch eine der anderen Damen inzwischen verstorben ist. Auch hier hatte sich der dubiose Rechtsanwalt schon gemeldet. Dr. Klein und sein alter Schulfreund, Kommissar Nogees, nehmen die Ermittlungen auf. Ein Wettlauf um das Leben der beiden übrigen alten Damen beginnt...

Hans Gruhls jüngster Klassiker liefert eine sehr innovative und gedankenreiche Story. Zunächst beginnt alles recht harmlos. Eine alte Dame stirbt. Nichts Ungewöhnliches. Doch dann meldet ein seltsamer Gast bei Dr. Klein ernste Zweifel am natürlichen Tod der Dame an. Alsbald kommt es zu einem weiteren Todesfall. Wieder eine alte Dame. Und Klein entdeckt eine Spur, die auf eine Verbindung der beiden Damen zueinander hindeutet. Als Klein alles dafür tut, um einen weiteren Mord zu verhindern, bahnt sich schon ein weiteres Unglück an. Der unheimliche Mörder ist dem Arzt immer einen Schritt voraus.

Nicht selten waren bei Hans Gruhl, Ärzte die Ermittler und Helden. Kein Wunder, denn er war selbst Arzt. Martin Hirthe mimte fast immer den Protagonisten. Immer in einer anderen Figur, doch stets wirkt er gleich. Und man könnte fast meinen, es handle sich um einen Serienhelden. Die Figur ist stets gleich gezeichnet. Ein Mediziner der wie zufällig in eine Reihe von Morden verwickelt wird, ermittelt aus Neugierde und eigenem Interesse selbst und er ist dabei immer gut gelaunt, hat lockere Sprüche auf der hohen Kante und ist dem weiblichem Geschlecht sehr zugeneigt.
Alle anderen Figuren werden fast zu Nebenfiguren. Der Side Kick an seiner Seite ist meistens eine aparte Sprechstundenhilfe oder Hilfsschwester. Ein Muster, welches Hans Gruhl in den fünf seiner bekanntesten Radiohörspiel-Mehrteiler fast immer durchzog. Doch das nur am Rande. Denn die Essenz dieses nun vorliegenden Hörspiels ist wesentlich interessanter. Vom Crime und der beschriebenen Gefahr, die durch den grausigen Mörder ausgeht, kann sich das Ganze durchaus mit Krimis heutiger Zeit messen. Zum Beispiel den allseits so beliebten Schwedenkrimis. Das Ganze dann in fünf Teilen á ca. 50 Minuten zu gestalten ist wieder Durbridge-Manier. Drei Teile hätten auch gereicht. Denn teilweise Längen sind schon vorhanden. Dennoch dürfte der Krimi-Fünfteiler so manches Sammlerherz erweichen. Die Geschichte, die aufgebaut wird ist nämlich sehr interessant. Zuerst gibt es nur eine vermeintlich gewöhnliche Tote. Erst allmählich schaukelt sich das Ganze zu einem Drma mit Spannung hoch. Und Stückchen um Stückchen wird das Rätsel gelöst.

Reinhören und durchhören lohnt sich also. Gepflegte Krimiunterhaltung für laue Abendstunden, in denen das Fernsehen nichts bietet.

Fünf tote alte Damen
nach einem Roman von Hans Gruhl
Kriminalhörspiel in fünf Teilen
mit Martin Hirthe, Arnold Marquis, Erika von Theilmann, Edith Wöber, Anna Maria Böhme, Manfred Grote, Dorothea Thiess u.a.
Autor: Hans Gruhl
Bearbeitung: Hans-Georg Berthold
Komponist: Hans Martin Majewski
Regie: Curt Goetz-Pflug
1 CD im Jewelcase (mp3)
Laufzeit: ca. 240 Minuten
Tonformat: Dolby 2.0 Mono
Eine Produktion des SFB (rbb) © 1965
Pidax-film.de 2013

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