Wallander (5) Der unsichtbare Gegner
Der unsichtbare Gegner
Eine Spur führt zu Martinssons Tochter, die verschwunden ist. Und Wallanders Tochter Linda verletzt sich schwer an einer manipulierten Waffe . Wer will der Polizei von Ystad schaden? Ein Katz- und Mausspiel mit dem Täter beginnt, doch die Ermittler sind stets einen Schritt zu langsam. Wallander und Martinsson fühlen sich mehr und mehr wie Gejagte .
Hörspielproduzent Sven Stricker setzt mit "Der unsichtbare Gegner" die Wallander-Krimireihe des Hörverlags fort. Es ist der nunmehr fünfte Fall. Die Geschichet beginnt sofort spannend und atmosphärisch sehr dicht, mit der Szene in der Kurt das Benzin für sein Fahrzeug ausgeht. Das dieses kleine Maleur maßgeblich mit dem beginnenden Fall zutun hat, ahnt er zu diesem Zeitpunkt freilich noch nicht. Und genauso spannend wie die Geschichte anfängt, so geht sie auch weiter. Ein wirklich gelungener Krimi mit allem was das Genre bieten kann, ohne groß zu übertreiben.
Was stört ist die Tatsache, dass alle Mitglieder im Wallander-Fall immer auch privat irgendwie in den Fall involviert sind. Das ist etwas unglaubwürdig. Es passiert auch immer eine Katastrophe. Hier wird zum Beispiel ein Attentat auf Wallanders Tochter verübt, und danach wird sie entführt. Solche Verwicklungen können ja vorkommen, doch bei Wallander ist das in fast jedem Fall so oder so ähnlich. Das gibt den Fällen eine gewisse Dramatik, die sicher gewollt ist, aber die man auch besser hätte dosieren können.
Andreas Fröhlich (Die drei ???) ist der Erzähler, und er witkt in der Rolle unglaublich gut. Zwar spricht er betont langsam und sehr leise, aber dies ist beabsichtigt, um der Handlung eine weitere düstere Note zu verleihen. Und das gelingt auch. Axel Milberg ist Kurt Wallander, und man nimmt ihm diesen Part auch ohne Weiteres ab. Er würde auch gut in die Wallander-Filme als Hauptdarsteller passen. Hier passt also nicht nur die Stimme, sondern auch das Äußere, was für ein Hörspiel eigentlich völlig unerheblich ist.
Ulrike C. Tscharre ist die Tochter des Kommissars und selbst als Erzählein hin und wieder im Einsatz. Dabei liegt die gleiche dunkele Betonung in Ihrer Stimme, wie bei Fröhlich. Ein weiteres Zeichen dafür, dass diese Interpretation bewusst angewendet wurde. Als böser Mörder ist kein geringerer als Stephan Schwartz zu hören.
Musikalisch könnte man mehr aus dem Hörspiel machen, aber schlecht, oder gar misslungen würde ich die musikalische Untermalung nicht bezeichnen. Höchstens etwas mager, denn viel tragen die Klänge diesmal nicht zur Atmopshäre bei.
Das Cover ist sehr schön und ausssagekräfig. Die Farben betonen die Grundstimmung, die diese Geschichte vermitteln soll. Im Innenteil gibt es Infos zu den Hauptpersonen und Schauspielern.
Fazit: Sehr spannend und mitreißend, und ohne Längen gut umgesetzt.