Edgar Wallace (3) Der unheimliche Mönch
Der unheimliche Mönch
Edgar Wallace (3)
Der unheimliche Mönch ist keine so unbeliebte Gruselgestalt. Nachdem Edgar Wallace ihn 1929 erstmals in seinem Roman "The Terror" spuken ließ, hat er in der Folge so manchen Literaturgeist beflügelt. Schließlcih bekamen es auch die "Fünf Freunde" mit einem unheimlichen Mönch zutun und auch John Sinclair kämpfte gegen einen solchen in einem Roman gleichen Titels. Leicht abgewandelt ließ Dan Shocker den Mönch mit einer Teufelskralle versehen und morden. Und das in einem bekannten Larry Brent-Roman und Hörspiel. Wallace hatte aber auch Gefallen an dieser Figur. Bereits 1926 erfand er den "schwarzen Abt", der sich ähnlich spukend und Angst verbreitend über ein herrschaftliches Anwesen bewegte. In beiden Fällen war es so, dass die Gestalt einen Schatz hüten musste.
Auch im unheimlichen Mönch war es so. Dabei schien Wallce die Story wohl nicht so ganz gut von der Hand zu gehen. Denn am Ende war sie gar so kurz, dass er flugs noch eine zweite Geschichte erfand und in den Band unterbrachte. "Der Club der Vier" handelte aber nur von einer Verbrecherbande, die mit ganz irdischen Mitteln agierte. Maritim vertonte beide Geschichten 1982 in einer Hörspielfolge. Der Hörplanet macht es diesmal besser. Man schmückt die eigentliche Geschichte etwas aus und stellt die Figur der Miss Redmayne in den Vordergrund. Damit wird der Schatz zwar zur Nebensache, aber das ist egal. Roman und Handlung bekommen etwas mehr Sinn und Tiefe. Im Original sind die Beweggründe des Geistes O`Shea nicht so ganz logisch. Auch die Auflösung überrascht hier im Gegnteil zum Originalroman.
Mit Dick Martin holt man sich den Ermittler von der "Tür mit den sieben Schlössern" wieder in eine Geschichte. Auch das ist eine Abweichung zum Roman.
Die Sprecher wirken professionell und routiniert. Die Erzählerin finde ich weiterhin unpassend und mit zuviel Text ausgestattet. Geschmackssache.
Auch die Musik ist nicht jedermanns Sache und sie wirkt sehr antiquiert und angestaubt. Irgendwie versprüht sie nicht das gewollte schwarzweiss-Flair, sondern vielmehr Kammerspielatmosphäre.
Fazit: Wallace ist immer ein Hörspiel wert und der Hörplanet zeigt wie eine bereits vertonte Version auch mal ganz anders klingen kann.
(1)= Klappentext Hörplanet