Point Whitmark - 25 - Die fiebrigen Tränen
Das Vermächtnis der Familie Goodwinter verwickelt Jay, Tom und Derek in die unaussprechlichen Gräuel der Vergangenheit. Bringen die fiebrigen Tränen tatsächlich den Tod? Zu Später begreifen die Jungen, dass der verbotene Fund niemals in die falschen Hände gelangen darf. Als der Himmel sich verdunkelt, ist die Katastrophe unausweichlich.
1727.
Kilian Weaver (Gerald Paradies) und Samuel Goodwinter (Dirk Müller) waren durchs Land gezogen um mit Hilfe ihrer fiebrigen Tränen, faustgroßen Bernsteinen, der Landbevölkerung die Zukunft vorauszusagen. Sie konnten gut davon leben und hatten einige Freunde, doch dort wo sie als Scharlatane verteufelt und vertrieben wurden, warfen sie den Menschen einen solchen Stein vor die Füße und verfluchten sie, woraufhin eine unheimliche Seuche Mensch, Tier und Ernte gänzlich dahinraffte.
Nun waren nur noch zwei dieser Steine übrig, und Samuel wollte dem Spuk ein Ende setzen, doch Kilian war dagegen. Als während eines schweren Bebens auf dem Dorfplatz des mittelalterlichen Point Whitmark ein gewaltiger Spalt aufreißt, sieht Goodwinter seine Chance gekommen und schleudert die verbliebenen Bernsteine in den Abgrund hinab. Kilian, blind vor Gier und Unverständnis klettert hinterher und findet zu seiner Überraschung sogar noch mehr der seltsamen Steine, die millionen Jahre alte Einschlüsse enthalten. Bevor er diese aber bergen kann, wird er verschüttet und auch Samuel stürzt in den Spalt und stirbt.
Jahrhunderte später will Kathy Goodwinter (Esther Münch), Samuels Nachfahrin, das 25. Jubiläum ihres Restaurants feiern. Weil das Lokal seit einiger Zeit nicht mehr ganz so gut läuft plant sie die Feier auf den Tag der bevorstehenden Sonnenfinsternis zu legen, an dem auch in der Stadt ein großes Fest gefeiert werden soll. So befindet sich ganz Point Whitmark auf den Beinen, und auch Jay (Sven Plate), Tom (Kim Hasper) und Derek (Gerrit Schmidt-Foß), die drei Jungs vom Radio-Sender Point Whitmark sind dabei und helfen Kathy bei den Vorbereitungen im Restaurant.
Als Derek mit Sera (Isabella Lewandowski), Kathys Tochter, den Keller aufräumt, zeigt diese ihm zwei hübsche Bernsteine, die sie ihrer Mutter als Jubiläumsgeschenk überreichen will. Sie werden von einer seltsamen, knochigen Frau überrascht die nach den fiebrigen Tränen verlangt und sie flüchten ängstlich nach oben. Dort angekommen berichten sie Jay, Tom und Kathy davon, die kennt aber die Steine bereits. Da Kathy die Steine auf den Müll werfen will, Mrs. Wakefield vom Museum aber angeboten hatte sie zu kaufen, beschließt Kathy den Jungs die Tränen gleich mitzugeben, da sie sowieso noch einen Termin bei der Dame vom Museum haben. Ohne Umschweife machen sich die drei auf den Weg, doch Kathy Goodwinter erhält schon wieder neuen Besuch. Vor ihr steht ein Mann mit kanadischem Akzent, der sich als Regierungsbeamter ausgibt. Sein Name: Bakerman.
Auf dem Weg dorthin betrachten Jay, Tom und Derek die Bernsteine noch einmal genauer, und entdecken daß die Einschlüsse darin Insekten oder Würmer sein müssen. Sie sind sicher, daß sie für das Museum sicher wertvoll sind.
Auf dem Marktplatz herrscht derweil reges Treiben. Diverse Touristen sind extra zur Sonnenfinsternis angereist, darunter natürlich auch diverse Weltuntergangstheoretiker und Alien-Fans.
Endlich im Museum angekommen, müssen sie auf Mrs Wakefield noch ein Weilchen warten, weil diese sich gerade mit einer Dame unterhält, die die Museumsleiterin als Miss Kramer (Bianca Krahl) von der Regierung vorstellt. Während sie warten sehen sie sich im Museum um, und betrachten die Ausstellungsstücke der demnächst neu startenden Ausstellung über Point Whitmark und das große Beben von 1727. Sie bemerken eine untersetze Gestalt, von der sie glauben es wäre der Putzmann, und noch einen weiteren hinter einer Vitrine mit langem Haar und Anzug. Es ist Larry Newman (Björn Schalla), der gemeinsam mit Bakerman und Joyce Kramer aus Kanada angereist ist. Als dieser plötzlich zusammenbricht und die Jungs wieder von der unheimlichen Frau aus dem Keller angegriffen werden, machen sie sich durch die Hintertür aus dem Staub und hetzen hinunter ins Hafenviertel, daß vor Menschen nur so wimmelt.
Sie treffen auf Billy (Luis Fischer), den örtlichen Dorftrottel und stoßen mit ihm zusammen. Sie vertreiben ihn, merken aber nicht daß sie beim Aufheben ihrer Taschen die Bernsteine mit Billys Einkauf vertauscht haben. Sie kämpfen sich weiter durch die Menschenmenge und werden getrennt - Derek wird von Joyce Kramer aufgehalten, die den Inhalt seiner Tasche sehen will. Der Junge kann sich losreißen und fliehen. Die Jungs beschließen nun der Sache näher auf den Grund zu gehen, besonders weil sie nun bemerken daß Billy mit den Bernsteinen auf und davon ist. Sie versuchen ihn telefonisch zu erreichen, doch Billy bleibt verschwunden.
Am nächsten Tag haben Jay, Tom und Derek bereits einige neue Erkenntnisse über die Goodwinter und die Weavers gewonnen. Früh Morgens hetzt Tom nach einer durch recherchierten Nacht zu Jays Haus und berichtet über erstaunliche Geschehnisse etwa 2 Wochen vor dem großen Beben in 1727. Eine rätselhafte Krankheit war ausgebrochen und brachte tote Menschen, Tiere und schwarze Felder mit sich. Die Hälfte der Bewohner von Point Whitmark waren gestorben, und Tom vermutet nun daß es sich bei den Einschlüssen in den Bernsteinen um gefährliche, gar tödliche Sporen handelt, die eine Katastrophe ausgelöst hatten.
Noch immer können sie Billy nicht erreichen, erfahren aber daß er unterwegs zu ihnen ist um die Taschen zurückzutauschen. Da Billy weiß, daß die Jungs vom Radio live vor Ort über die Sonnenfinsternis berichten wollten, gehen diese davon aus Billy dort zu treffen. Eilig machen sie sich auf den Weg, um die Bernsteine zurückholen um zu das Schlimmste verhindern zu können. Sie ahnen leider zu spät von der großen Gefahr die auf Point Whitmark zukommt, erhalten aber unerwarteter weise tatkräftige Unterstützung von den drei Kanadiern, die allerdings aus ihren eigenen, verworrenen Gründen hinter den fiebrigen Tränen her sind.
Die fiebrigen Tränen - ähnlich spannend wie eine Folge der drei???, weniger gruselig als John Sinclair, und deutlich verständlicher als Gabriel Burns. Was will man eigentlich mehr? Die Abenteuer der drei Jungen Jay, Derek und Tom (die alleine schon durch ihren in einem Leuchtturm stationierten Radiosender eine gewisse Ähnlichkeit zu den Fragezeichen-Ermittlern und ihrem Wohnwagen auf dem Schrottplatz aufweisen) sind durchweg unterhaltsam für Jugendliche und solche Erwachsene die auch gut und gerne mal auf Tiefsinn oder groben Horror verzichten können. Die Geschichte ist klar und durchgängig, trotz allem nicht leicht durchschaubar was die Auflösung am Ende angeht. Die Sprecher klingen sympathisch, und das allgemein ″nett″ aufgemachte Umfeld in Form des Küstenstädtchens Point Whitmark passt perfekt zu dem doch ungewöhnlichen Fall - passieren doch die besten Geschichten in kleinen, ruhigen Dörfern oder Vororten, wo man es am wenigstens erwarten würde.
In der 25. Jubiläumsfolge können sich Fans und Freunde der Sassenberg'schen Hörspiele auf eine besondere Überraschung freuen: Die Jungs bekommen Besuch aus Kanada. Joyce Kramer, Larry Newman und Mr. Bakerman haben sich persönlich auf den Weg gemacht, um in eigener Sache im Fall der fiebrigen Tränen in Point Whitmark zu ermitteln. Ich selbst hatte vorm Anhören noch gar nichts über die Folge gelesen und war dementsprechend positiv überrascht die aus Gabriel Burns bekannte Stimme von Ernst Meincke (Mr. Bakerman) zu hören.
Wie fast immer in meinen Rezensionen gibt eine Kleinigkeit die ich doch gestört hat. Wieder einmal gibt es vereinzelt Stellen im Spiel in denen ich es als unangenehm empfand daß musikalische Untermalung einer Szene, Stimmengewirr und Geräuscheffekte sich gegenseitig extrem überlagert haben. Dies mag, wie bei allen Hörspielen vielleicht effektiv sein, ich persönlich werde mich aber nie damit abfinden können. Es schmerzt einfach in den Ohren, auch wenn es wie gesagt nur teilweise vorkommt.
Trotz allem kann ich als völliger Neuling unter den PW-Hörern sagen, daß PW in mir einen neuen Mithörer gewonnen hat, dessen objektive Erwartungen positiv erfüllt wurden. Ich bin gespannt wie es weitergeht, und kann Point Whitmark - Die fiebrigen Tränen nur wärmstens weiter empfehlen!