Rees, Matt Beynon - Der Verräter von Bethlehem
Der Verräter von Bethlehem (Gebundene Ausgabe)
Es ist erdrückend und lähmend zu verfolgen, wie verfahren die Situation in Palästina ist, wie alles unausweichlich erscheint, und es dabei immer wieder Menschen gibt, die diese Situation nicht hinnehmen und versuchen sie ohne Gewalt zu verändern. Omar Jussuf lebt in dieser Ohnmacht, die er nicht zu akzeptieren bereit ist. Am Ende sitzt er da, in einer Mischung aus Hilflosigkeit und Träumen, denkt darüber nach, ob er sich durch ein Detektivbüro in Bethlehem weiter gegen die Welt um ihn herum stemmen kann und will.
In einer solchen Welt ist es kaum möglich, einen reinen Krimi zu konstruieren, der nicht stark von Politik, Weltanschauung und alltäglicher Überlebensproblematik geprägt ist. Dies ist bei einem Krimi nie der Fall, auch in den Geschichten von Arthur Canon Doyle wird man mit den Fakten einer ungerechten Welt konfrontiert, aber selten gehen sie so nah wie hier. Dessen muss (und zweifelsohne wird) man sich bewusst sein, wenn man zu einem Krimi im zeitgenössischen Palästina greift.