Auf Distanz - Töten um zu Leben

Auf DistanzAuf Distanz - Töten um zu Leben
(La Distancia)
mit Miguel Angel Silvestre, Jose Coronado, Federico Luppi, Belen Lopez, Lluis Homar, Julio Velez, Carlos Kaniowsky, Jose Manuel Seda, Andres Herrera, Enrique Villen, Jose Yebes Moza, Alfonso Sanchez, Sergio Castano, Victor Rivas, Sabrina Praga
Regie: Inaki Dorronsoro
Drehbuch: Inaki Dorronsoro
Kamera: Daniel Aranyo
Musik: Keine Informationen
FSK 16
Spanien / 2006

Als ein junger Boxer für einen Mord inhaftiert wird, den er nicht begangen hat, ist er den Machenschaften eines korrupten Polizisten hilflos ausgeliefert. Er wird dazu gezwungen, einen Mitinsassen zu töten. Der Aufenthalt im Gefängnis macht aus dem defensiven Kämpfer einen potentiellen Champion.
 
Seine Schuld kann er nur noch im Ring vergessen und in den Armen seiner Freundin Raquel, die Witwe des Mannes, den er zu töten gezwungen war. Auf der Suche nach Erlösung findet er den Triumph. Doch die Schatten der Vergangenheit holen ihn wieder ein.

"Auf Distanz" ist ein wirklich sehr gelungener spanischer Thriller, der sehr schön aufzeigt, wie schnell man in eine Sache hineingezogen werden kann, mit der man eigentlich rein gar nichts zu tun hat. So ergeht es auch dem Boxer Daniel (Miguel Angel Silvestre), der wegen Raubes im Knast sitzt und nur wenige Tage vor seiner Entlassung steht. Doch auf einmal soll ihm ein Mord angehängt werden, den er nicht begangen hat, wenn er sich nicht bereit erklärt, einen Mitinsassen zu töten. Warum er das tun soll, wird ihm allerdings nicht gesagt. Daniel tötet den Menschen und wird ganz normal entlassen, ohne jedoch zu ahnen, das er ohne sein Wissen in eine Geschichte hineingeraten ist, aus der es anscheinend kein Entkommen gibt.

Regisseur und Drehbuchautor Inaki Dorronsoro hat es hier geschickt verstanden, Thrillerelemente mit denen des Dramas zu vermischen. Das Endprodukt ist ein wirklich gelungener Film, in dem die Spannung konzinuierlich gesteigert wird und sich eine Stimmung entwickelt, die phasenweise extrem bedrohlich auf den Zuschauer wirkt. Hauptsächlich entwickelt sich die Bedrohlichkeit aus der Tatsache, das man bis kurz vor dem Ende nicht genau weiss, warum die korrupten Polizisten Daniel in dieses perfide Katz-und Mausspiel einbezogen haben und welche Rolle die Witwe des Mannes spielt, den er töten musste. Man wird lediglich mit eher spärlichen Informationen gefüttert, bevor sich am Ende das ganze Rätsel lösen lässt.

So wird die ganze Laufzeit über dafür gesorgt, das die Aufmerksamkeit und das Interesse des Betrachters aufrechterhalten wird und zu keiner Zeit Langeweile aufkommt. Und ganz nebenbei bekommt man auch noch einige gar nicht schlecht in Szene gesetzte Boxkämpfe präsentiert, die einen durchaus realistischen Eindruck hinterlassen. Daniel entwickelt sich hier zu einem wahren Champion und erlangt Kämpfer-Qualitäten, die ihm vorher nicht unbedingt angeboren waren.

Doch etwas Tragik mischt sich dann auch noch in die Story ein, denn die aufkeimende Liebesbeziehung zwischen ihm und der Witwe steht unter keinem besonders guten Stern. Ob die entstehende Liebe der beiden am Ende dennoch siegt, soll aber an dieser Stelle nicht verraten werden, um keinem die Spannung zu nehmen. Wenn man "Auf Distanz" als Gesamtwerk ansieht, dann kann man getrost feststellen, das dieser Film zwar kein absoluter Überflieger ist, aber auf jeden Fall ein äusserst interessanter Thriller, dem man unbedingt eine Chance geben sollte, denn die hat der Film mehr als verdient. Es müssen nicht immer die großen Blockbuster sein, manchmal sind es gerade die etwas kleineren Produktionen, die einem ein qualitativ hochwertiges Filmerlebnis bescheren.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Spanisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1 (anamorph / Widescreen)
Laufzeit: 104 Minuten
Extras: Making of, Originaltrailer, Bildergalerie

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