Brubaker & Phillips: Criminal 3 - Grabgesang
Criminal 3 - Grabgesang
Wie bereits erwähnt sind es zunächst die Zeichnungen von Sean Phillips, der es versteht, stilistisch ähnlich wie in der großartigen Sleeper-Serie, die passende Atmosphäre zu Brubakers Texten zu erschaffen, die dem Leser auffallen. Doch schnell verschmelzen Texte und Zeichnungen zu einer wirklich erstklassigen Geschichte, die jedem, der Spaß an klassischen Krimi-Geschichten hat, in ihren Bann zu ziehen vermögen.
Ed Brubaker, dies lässt sich nicht verleugnen hat ein Faible für Gangster- und Kriminalgeschichten. Waren es in Sleeper und seinen Daredevil-Ausgaben allerdings jeweils Krimigeschichten im Superheldenmilieu, so kommt Criminal gänzlich ohne glänzende Heldentypen in bunter Unterwäsche aus. Vielmehr handelt es sich bei den hervorragend von Sean Phillips (Sleeper, Marvel Zombies) in Szene gesetzten Storys um eine gelungene Mischung aus Film-Noir-Geschichten und den Gangster- und Actionfilmen der späten sechziger und siebziger Jahre. So ist es auch kein Zufall, das alle drei Geschichten in eben jener Zeit, genauer gesagt zwischen 1967 und 1973 spielen.
Auch die Auswahl der Charaktere strotzt nur so vor Klischees, die neben den bereits erwähnten Quellen auch gut und gerne einem Film von Quentin Tarantino entsprungen sein könnten. So finden wir im vorliegenden Band beispielsweise einen farbigen Boxer, der als Sohn eines Gangsters auf die Welt gekommen ist, und sich nun bemüht, dem Schatten seines Vaters zu entkommen, damit er ein Leben außerhalb der Unterweltkreise führen kann, denen er entstammt.
Des Weiteren treffen wir auf einen Vietnam-Veteranen, der die Erlebnisse aus dem Krieg mit nach Hause bringt und erst versuchen muss, seinen Platz in der Heimat wieder zu finden und auf eine junge Frau, die unschuldig in die Kreise von Gangstern gerät und in einen Strudel aus Gewalt und Drogen gerät, aus dem es kaum ein entrinnen zu geben scheint.
Wie bereits erwähnt sind es zunächst die Zeichnungen von Sean Phillips, der es versteht, stilistisch ähnlich wie in der großartigen Sleeper-Serie, die passende Atmosphäre zu Brubakers Texten zu erschaffen, die dem Leser auffallen. Doch schnell verschmelzen Texte und Zeichnungen zu einer wirklich erstklassigen Geschichte, die jedem, der Spaß an klassischen Krimi-Geschichten hat, in ihren Bann zu ziehen vermögen.
Criminal lebt in erster Linie von den interessanten Charakteren, die Brubaker trotz (oder vielleicht gerade wegen) der Klischeehaftigkeit, die ihnen innewohnt, zum Leben erweckt. Jede Geschichte für sich liest sich schon wirklich spannend und interessant, doch als besonderen Kniff hat Brubaker alle drei noch miteinander verwoben, so dass zwar jede Geschichte für sich auch allein bestehen könnte, das Gesamtbild des Bandes jedoch erst entsteht, wenn man alle Geschichten zusammen betrachtet gerade bei diesem Punkt, kommen einem fast automatisch Erinnerungen an Pulp Fiction in den Kopf.
Insgesamt ist Ed Brubaker und Sean Phillips mit Criminal Grabgesang erneut eine tolle Crime-Noir-Story gelungen. Wer schon an Brubakers Sleeper-Veröffentlichungen seinen Spaß hatte, sollte auf jeden Fall zugreifen, doch auch Comic-Leser, die auf Storys ohne Superhelden stehen, sind hier an der richtigen Adresse.
Insgesamt ist Ed Brubaker und Sean Phillips mit Criminal Grabgesang erneut eine tolle Crime-Noir-Story gelungen. Wer schon an Brubakers Sleeper-Veröffentlichungen seinen Spaß hatte, sollte auf jeden Fall zugreifen, doch auch Comic-Leser, die auf Storys ohne Superhelden stehen, sind hier an der richtigen Adresse.