Radio-Tatort: Gewehr bei Fuss
Gewehr bei Fuss
Wie viele Folgen dieser Reihe, versucht man auch hier viele lokale Bezüge mit einzubauen. Hier gibt es zum Beispiel viel Wissenswertes über die Geschichte Lothringens zu hören. Auch die Typen und Landschaften rund um Saarlouis erhalten Einzug in das Hörspiel. Manchmal ist das zu dick aufgetragen, weil es letztlich um einen Krimi geht, und nicht um einen Reiseführer. Hier wurde damit übertrieben. Dennoch bleibt eine interessante Krimihandlung mit einer gut durchdachten Auflösung übrig. Und obwohl auch hier Spannung kaum vorhanden ist, so ist es doch wieder einmal die Geschichte mit ihren eigenbrödlerischen Figuren, die den Hörer fesselt. Das Team der beiden Ermittler besteht aus Kathrin Krämer (40) und Michel Paquet (50)
Die Dialoge sind manchmal etwas einschläfernd. Besonders Marie-Lou Sellem wirkt in jeder so ruhig wie eine Schlaftablette. Das scheint allerdings gewollt zu sein. Aber die Regie hätte lieber besser aufpassen sollen, denn auch Szenen in denen mehr Dramaturgie von Nöten ist, fallen allzu gemütlich aus.
Marie-Lou Sellem (bekannt aus Notruf Hafenkante) hat zwar Qualitäten, doch in dieser Episode ist sie etwas fehlerhaft derigiert wurden. André Jung passt sich ihrem Sprecherstil offenbar etwas an. Irgendwie passt das Ganze aber trotzdem zur sehr ruhigen Machart dieser Inszenierung.
Auch hier gibt es musikalisch keine Höhepunkte. Dafür wird etwas mehr mit Stimmeffekten gearbeitet, was mal ein ganz neues Hörerlebnis ist.
Wieder ist das Booklett ist sehr ansprechend, und gleicht sich dem der anderen Folgen dieser Reihe an. Es gibt zahlreiche Fotos von den Studioaufnahmen und Infos zur Serie und zu den Sprechern im Innenteil. Farblich ist jede Folge etwas anders gestaltet, ohne den Stil der Serie zu vernachlässigen.