Jericho Mansions

Cover zu Jericho MansionsJericho Mansions
(Jericho Mansions)
mit James Caan, Genevieve Bujold, Jennifer Tilly, Maribel Verdu, Peter Keleghan, Pierre Rioux, Bruce Ramsay, Susan Glover, Mark Camacho, Victoria Jane Allen, Joe Cobden, David Gow, John Bourgeois, David Attis, Roseanne Maloney
Regie: Alberto Sciamma
Drehbuch: Harriet Sand / Alberto Sciamma
Kamera: Alastair Meux
Musik: Dan Jones
FSK 16
Großbritannien / Kanada / USA / 2003


Der alte Leonard leidet unter Schlafwandlerei, Halluzinationen, Amnesie und Agoraphobie (mag nicht ins Freie) gleichzeitig, hat seine Schwächen aber noch soweit im Griff, dass er den Hausmeister geben kann im Mietshaus der tyrannischen, Gott, die Welt und am meisten Leonard hassenden Madame Melnick. Zu Leonards wenigen Verbündeten zählt die Jungmutter und Masseuse Cherry. Als deren gemeiner und obendrein untreuer Ehemann erschlagen im Mülleimer liegt, zählt auch Leonard zu den Verdächtigen.
 
Mit Jericho Mansions bekommt es der Zuschauer mit einem wirklich guten und auch überraschenden Thriller zu tun, der teilweise sogar etwas dramatische Züge trägt. Etwas gewöhnungsbedürftig könnte für manche Leute vielleicht die langsame, aber sehr interessante Erzählweise des Films sein, denn auch wenn man hier keine großen und temporeichen Action-Passagen erwarten darf, so geht es doch die ganze Laufzeit über sehr spannend zur Sache. Im Focus der Geschichte steht Leonard (James Caan), der in einem alten Wohnhaus als Hausmeister lebt und arbeitet. Doch gerade bei der Besitzerin des Hauses scheint er nicht gerade beliebt zu sein, denn diese schikaniert ihn, wo sie nur kann und möchte ihn am liebsten aus dem Haus werfen. Die Gründe für ihr Verhalten bleiben vorerst im Dunkeln und offenbaren sich dem Zuschauer erst zum Ende des Films.

Bis dahin erfährt man eine ganze Menge über Leonard, der immer wieder von rätselhaften Visionen geplagt wird, die ihn immer nur bruchstückweise und scheinbar zusammenhanglos überkommen. Hinzu kommt seine Agoraphobie, durch die er nicht in der Lage ist, das Haus überhaupt zu verlassen. Erst im Laufe des Films ergeben die Flashbacks immer mehr Sinn, doch die einzelnen Puzzle-Teilchen ergeben erst ganz kurz vor dem Ende einen wirklichen Sinn und fügen sich zu einem großen Ganzen zusammen. In der Zwischenzeit wird man hauptsächlich mit den Charakteren der ziemlich skurrilen Hausgemeinschaft konfrontiert, die phasenweise schon etwas grotesk wirken. Es wird gelogen und betrogen was das Zeug hält, und manche Passagen sind schon Situationskomik pur.

Doch auch in Sachen Spannung hat der Film meiner Meinung nach eine Menge zu bieten, denn allein durch die Tatsache, das man es mit einer Art Puzzle zu tun hat, entwickelt sich ein immer dichter werdender Spannungsbogen, der es auch schafft, den Zuschauer zu fesseln. Wie gebannt begibt man sich mit Leonard auf die Suche nach des Rätsels Lösung und taucht zwangsläufig immer tiefer in die faszinierende Geschichte ein, von der mittlerweile auch eine bedrohlich wirkende Atmosphäre ausgeht. Dabei wird immer die sehr ruhige und etwas langsame Erzählweise beibehalten, was in diesem Fall aber als sehr positiv auszulegen ist, da Jericho Mansions dadurch eine viel stärkere Intensität entwickeln kann, die sich auch auf einen selbst überträgt.

Auch im Bezug auf die hier gebotenen schauspielerischen Leistungen gint es nichts zu bemängeln, allen voran James Caan brilliert in seiner Rolle als Hausmeister, der eigentlich kaum etwas über sich selbst weiß und diesen Zustand erst zum Schluß des Films ändern kann. Aber auch Genevieve Bujold als exzentrische Vermieterin, oder Jennifer Tilly als Ehefrau des Mordopfers wissen vollkommen zu überzeugen.

So kann man letztendlich feststellen, das Regisseur Alberto Sciamma hier ein wirklich sehenswerter Thriller mit leicht dramatischen Zügen gelungen ist, der auch so manche Überraschung parat hat und ganzzeitig spannend und kurzweilig zu unterhalten weiß. Gute Darsteller und einige humorige, teils schon skurrile Einlagen tun ihr Übriges, um dem Betrachter ein gelungenes Filmerlebnis zu bescheren, das man getrost und ohne Bedenken weiterempfehlen kann, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu bekommen.

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