Geismar, Werner: Mallorca-Krimis 1 und 2

Mallorca Krimis 1 und 2Wer stirbt schon gerne auf Mallorca
Mallorca-Krimis 1
von Werner Geismar
erschienen: Herbst 2009 (Deutschland)
237 Seiten; 9,90 €
ISBN: 978-3-939337-65-2

Die Mallorca-Mafia
Mallorca-Krimis 2
von Werner Geismar
erschienen: Herbst 2009 (Deutschland)
253 Seiten; 9,90 €
ISBN: 978-3-939337-66-9

beide im:
Schenk Buchverlag

»Mallorca-Krimis«. So lautet der Name einer neuen Krimi-Reihe, die in diesen Tagen beim Passauer Schenk-Verlag an den Start gegangen ist. Den Auftakt der Reihe machen gleich zwei Romane aus der Feder von Werner Geismar. »Wer stirbt schon gerne auf Mallorca« und »Die Mallorca-Mafia« sind die ersten Bücher um den abgebrühten Kölner Ex-Polizisten und jetzigen Privatermittler Pepe Rogalzky, der bei seinen Ermittlungen die unschönen Seiten des Urlaubsparadieses kennen lernt.

Der Klappentext beider Romane lässt spannende Krimikost erwarten:
Ein Banker auf der Flucht. Mit einem Koffer voller Geld und brisanten Unterlagen. Sein Ziel: Mallorca. Doch hier erwartet ihn keine Urlaubsidylle, vielmehr eine Meute von Jägern, die es auf seinen Koffer und sein Leben abgesehen haben.

Pepe Rogalzky, der Ex-Bulle aus Köln und nun Privatdetektiv auf der Insel, kommt ins Spiel. Seine guten Kontakte zur mallorquiner Szene helfen ihm schnell, die Hintergründe zu durchschauen. Aber wenn alles so einfach wäre: ein verzweigtes Netz von undurchsichtigen Hintermännern, Interessensgemeinschaften und brutalen Mördern machen ihm das Leben schwer. Rogalsky wird selbst zum Gejagten.Ein gefährlicher und riskanter Wettlauf beginnt ...

(Band 1, »Wer stirbt schon gerne auf Mallorca«)

Zwei unbekannte junge Männer bedrohen die Geschäftswelt in Mallorcas Hauptstadt Palma durch brutale Schutzgelderpressung ... Ein Mann ertrinkt in einem Aufzug ... Die Edelnutte Valeria liegt - mit der Visitenkarte des Chilenen im Mund - tot in dessen Swimmingpool ... Der Wagenpark einer Autovermietung wird über Nacht demoliert ... Bedrohte deutsche Geschäftsleute, eine bulgarische Artistengruppe, ein polnischer Drogendealer, eine wild gewordene Katze ... und mittendrin Pepe Rogalzky, der Ex-Bulle aus Köln, der diesen verwirrenden Fall lösen muss.

(Band 2,»Die Mallorca-Mafia«)

Leider halten die Romane schlussendlich nicht, was die spannungsverheißenden Covertexte verkünden. Weder inhaltlich noch von der Ausarbeitung her wissen die Bücher zu überzeugen.

Um beim Inhalt zu bleiben: Die Handlung als solche ist sicher nicht verkehrt, geht es doch deutlich bodenständiger zu als bei so vielen anderen Krimis. Was hingegen stört ist die Art und Weise, wie das Geschehen vermittelt wird. Dreckig und zynisch lässt Geismar die Geschichte ablaufen. Was andere Autoren nutzen, um stimmungsvolle, düster Erzählungen mit finsterer Atmosphäre wiederzugeben, verkommt bei Geismar leider zum Selbstläufer. Immer noch ein bisschen trister, immer noch ein bisschen schmutziger, das scheint sein Motto beim Schreiben gewesen zu sein. Hauptsache, man kann die dunklen Seiten von Protagonisten und Schauplätzen zum Vorschein bringen. Story und Atmosphäre, hat man das Gefühl, sind dem Autor weniger wichtig gewesen als der nächste Schmutzfleck, auf den er sich begeistert stürzt und in aller Ausführlichkeit beschreibt. Für eine stimmungsvolle Geschichte ist das viel zu wenig, weshalb die ersten beiden Mallorca-Krimis eher abschreckend denn emotional aufrührend wirken.

Besonders schwer zum Tragen kommt der Stil Geismars bei der Zeichnung seines Hauptprotagonisten Pepe Rogalzky. Lakonisch und vom Leben gezeichnet, aber dennoch irgendwie souverän sollte die Figur wohl wirken. Stattdessen hat man einen einfach gestrickten, zynischen, vollkommen unsympathischen Charakter vor sich, der allenfalls bemitleidenswert wirkt, dem man die meiste Zeit aber relativ gleichgültig gegenübersteht. Ob Geismar versucht hat, so eine Art „Dr. House“-Verschnitt auf Privatermittler-Ebene zu schaffen? Wenn ja, ist es ihm nicht gelungen – dafür ist Pepes Charakter einfach zu flach, zu uninteressant geworden.

Um noch kurz auf die Aufbereitung zurückzukommen: Insbesondere die Dialogszenen der Romane enttäuschen. Zu oft wirken Gespräche hölzern und unnatürlich. Im zweiten Roman hat sich in dieser Hinsicht zwar einiges gebessert, doch wirklich zufriedenstellend ist es immer noch nicht.

»Wer stirbt schon gerne auf Mallorca« und »Die Mallorca-Mafia« sind zwei schwache Krimis, die allenfalls von der Grundidee her zu überzeugen wissen. Spannung und Spaß an der Lektüre kommt beim Lesen nicht auf, allenfalls mildes Interesse ob des Plots, der sich jedoch alsbald in Schmutz und Dreck verliert. Man kann nur hoffen, dass sich die kommenden Romane der Reihe deutlich steigern und Handlung sowie Atmosphäre eine Chance bekommen, sich zu entfalten.

Schade, die gelungene Aufmachung der Bücher hat mehr erwarten lassen. Viel mehr.

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