Bryan Edgar Wallace - Der Würger von Schloss Blackmoor
Die Original-Wallace-Kinoserie wurde ja zum Teil von Maritim umgesetzt. Die Bryan Wallace-Filme von CCC sind sozusagen die kleine Schwester dieser Serie. Oder besser der Sohn, denn Bryan Edgar Wallace war bekanntlich der Sohn des berühmten Kriminalschriftstellers über den sonst wenig bekannt ist.
Nocturna hat im Auftrag von Eichborn Lido die ersten drei Filme hörspieltauglich gemacht. Und das ist wie schon einst bei "Dr. Mabuse" und Heinz Ehrhardt prächtig gelungen. Man hat auch diesmal nicht einen bekannten Erzähler aus anderen Reihen gewählt, sondern sich diesbezüglich etwas neues einfallen lassen. Norbert Langer (Magnum) ist der Erzähler, der den Hörern das Geschehen im Film dort erklärt, wo es nötig ist. Besonders interessant: Langer hat bereits 1988 die James-Bond-Filme (12 Folgen) von EUROPA erzählerisch begleitet. Es dürfte ihm also nicht schwer gefallen sein in altes Terrain einzutauchen.
Die Geschichte ist nicht wirklich toll. Ein Würger geht auf dem düsteren Schloß Blackmoor um. Anscheinend will er in den Besitz eines Diamantenschatzes gelangen. Doch in Wahrheit übt er Rache, wie Inspecktor Mitchell bald herausfindet. Es gibt während der Handlung allerhand Tote, wie bei Wallace üblich. Die Dialoge sind manchmal richtig schlecht. Für einen 63er Krimi vielleicht nicht ungewöhnlich, aber aus heutiger Sicht kaum noch nachvollziehbar. Eigentlich kaum zu glauben, das Menschen so miteinander sprechen.
Harry Riebauer ist der Inspecktor, Karin Dor die schöne Unschuld vom Lande. Wer Stephan Schwartz als Hörspielsprecher und Schauspieler kennt, der kann ihn nochmal als Kinderstar erleben. Wenn, wie in diesem Fall auch nur als Ton.
Die Gestaltung der CD ist fürstlich. Viele Filmfotos zieren den Innenteil. Die schöne Gestaltung allein macht Lust auf das Hörvergnügen.
Fazit: Nette Idee, die alten Filme aufzulegen und ein Hörspiel daraus zu machen, Ton und Story sind eher dürftig, aber eben nur auf der Höhe ihrer Zeit.