LAVIRINT (LABYRINTH) - Film

Plakat

LAVIRINT (LABYRINTH)
Regie: Miroslav Lekic.
Mit Dragan Nicolic (Petar), Maja Sabljic (Suzana), Branislav Lecic (Milan), Katarina Radivojevic (Tamara).
Farbe – 115 Minuten.
Serbien 2002 –

Nach zwanzig Jahren des Exils in der Schweiz kehrt Petar nach Belgrad zurück. Sein Vater, der ihn zur Flucht gezwungen hatte, ist tot. Petar sollte Priester werden und weigerte sich. Stattdessen erwählte sein Bruder Milan diesen Beruf. Durch ein Medium erfährt Petar, dass ein Freund, von dem er glaubte, dass dieser sich vor zwanzig Jahren selbst tötete, in Wahrheit umgebracht wurde - von Suzana Leuters, einer Nachfahrin deutscher Einwanderer. Überraschend lernt er die Frau kurze Zeit später kennen, versucht mit ihr eine Affäre zu beginnen, blitzt jedoch ab. Statt dessen freundet er sich mit ihrer rebellischen Tochter Tamara an. Mit der Zeit erhält er seltsame Briefe, in denen immer wieder die Zeichnung eines Labyrinthes erscheint. Als Tamara, die Todesangst vor ihrer Mutter hat, verschwindet, findet er sich auf der Suche nach ihr mit Milan in einem Labyrinth wieder, das seit mehr als tausend Jahren unter der Stadt Belgrad existiert. Dort offenbart sich ihm ein furchtbares Geheimnis.

Der Film, der über weite Strecken den Eindruck eines Mystery-Thrillers erweckt, entpuppt sich letztlich als tief greifendes Drama. Dabei gelingt Regisseur Lekic der erstaunliche Spagat, beides miteinander zu verbinden. Der Film ist schlüssig und glaubhaft erzählt.

Zu Beginn hat man einige Probleme, springt er doch immer wieder hin und her, arbeitet mit zeitfremden Szeneneinschüben und lässt so den Zuschauer lange Zeit im Regen stehen. Nach etwa einer halben Stunde fragt man sich zurecht, was der Film eigentlich von einem will? Dann aber beginnen sich die Fäden zu verknüpfen. Die scheinbar planlos eingeschobenen Bilder und auch der zunächst zusammenhanglose Prolog bekommen mehr und mehr Sinn. Beginnt man, sich mit diesen Erkenntnissen des Protagonisten zu beschäftigen, lässt die Handlung den Zuschauer nicht mehr los.

Dazu trägt viel der sehr charismatische und exzellent agierende Schauspieler Dragan Nicolic bei, der den Löwenanteil des Films zu tragen hat. Die Regie lässt ihm sehr viel Freiraum für ein fantasievolles Mienenspiel und konzentriert sich in erster Linie darauf, ihn und sein Umfeld stilvoll zu inszenieren.

Der Film glänzt mit einer satten Farbgebung und erstklassiger Ausleuchtung. Die Locations sind stimmig gewählt. Auch das trägt sehr dazu bei, dass der Film in der zweiten Hälfte wirklich spannend ist. Spätestens, wenn die Brüder durch das Labyrinth wandern, sitzt man absolut gebannt davor.

Ein Thriller der Sonderklasse, der tatsächlich ohne einen einzigen Toten und ohne Actionsequenzen auskommt, kompetent inszeniert und gespielt.

Ich weiß nicht, ob es den Film bei uns gibt. In Umlauf ist eine DVD der serbischen Firma VANS, die sogar ein deutsches Menü enthält und den Film im Original mit verschiedenen (auch deutschen) Untertiteln beinhaltet.

Empfehlenswert.

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