A Crime
A Crime
Das es immer wieder Menschen gibt die für ihr persönliches Glück
wirklich alles tun würden ist sicherlich keine weltbewegende Neuigkeit.
Da wird dann auch gern einmal über das eventuell damit verbundene
Schicksal anderer hinweggesehen und eine Eiseskälte an den Tag gelegt,
die für manch einen unvorstellbar erscheint. Wie weit würde man wohl
selbst gehen, um dem eigenen Glück auf die Sprünge zu helfen und wäre
man sogar dazu bereit, sprichwörtlich über Leichen zu gehen? Diese
Fragen spielen in Manuel Pradal's Werk aus dem Jahre 2006 eine ziemlich
große Rolle, denn ist es doch die bildhübsche Alice (Emmanuelle Beart),
die einen nahezu perfiden Plan schmiedet, um nach 3 Jahren endlich ihr
persönliches Glück mit ihrem Nachbarn Vincent (Norman Reedus) finden
will, der immer noch von der Idee besessen ist, den brutalen Mörder
seiner Frau zu finden, die 3 Jahre zuvor ermordet wurde. Das in diesem
Plan ein scheinbar vollkommen unschuldiger sein Leben verlieren soll,
scheint Alice dabei nicht sonderlich zu stören, ist sie doch vollkommen
auf ihren eigenen Vorteil focusiert, weshalb sie auch vollkommen kühl
und absolut berechnend vorgeht, um ihr Ziel zu erreichen.
Es ist gar nicht einmal so leicht eingehender auf diesen Film einzugehen, ohne dabei zuviel zu verraten, deshalb kann und darf man auch nicht mehr über den Inhalt dieser wirklich spannend umgesetzten Geschichte erzählen. Denn was sich dem Zuschauer als scheinbar leicht durchschaubare Story offenbart, nimmt insbesondere im letzten Filmdrittel wendungsreiche und überraschende Züge an, die man wirklich nicht zwangsweise vorhersehen konnte. Die ganz große Stärke des Filmes sind mit Sicherheit die 3 Hauptcharaktere, wobei man allerdings anmerken sollte, das im Prinzip keiner von ihnen die absolute Hauptrolle in diesem eher ruhigen Thriller spielt, denn sind doch die schauspielerischen Anteile recht gleichwertig verteilt worden. Wenn man eine bestimmte Figur in den Vordergrund rücken will dann kann es sich eigentlich nur um Alice handeln, die in meinen Augen der heimliche Star dieser Inszenierung ist. Emmanuelle Beart verleiht diesem Charakter durch ihr ausdrucksstarkes und authentisches Schauspiel sehr viel Überzeugungskraft und schafft es, das Alice trotz ihres perfiden Planes jederzeit unglaublich symphatisch erscheint und so auch beim Betrachter jede Menge Pluspunkte zu sammeln. Andererseits ist da ein brillant aufspielender harvey Keitel, der in der Figur des ahnungslosen Opfers eine Kostprobe seines schauspielerischen Könnens zum Besten gibt, die allein schon eine Sichtung dieses Filmes rechtfertigt. Lediglich die Rolle von Norman Reedus als rachebesessener Witwer gerät in der Geschichte teilweise etwas zu sehr in den Hintergrund, was vor allem in der ersten Stunde der Story äusserst stark auffällt. Hier wirkt sein Auftreten doch eher sehr sporadisch, was sich erst in den letzten Minuten etwas ändert.
Nun ist A Crime sicherlich kein Thriller, der eine rasante Erzählweise an den Tag legt oder der durchsetzt ist mit actionreichen Passagen, vielmehr handelt es sich um ein Werk mit einem eher bedächtigen und ruhigen Erzähltempo, was jetzt aber keineswegs als negative Kritik aufgefasst werden sollte. Vielmehr präsentiert sich ein Szenario der eher ruhigen Töne, das aber gerade durch diese Tatsache eine äusserst intensive Wirkung auf den Zuschauer hinterlässt. Ganz besonders die ersten 60 Minuten mögen hierbei einen auf manche Leute schon fast zähflüssigen Eindruck hinterlassen, jedoch dürfte man bei genauerer Betrachtung erkennen, das hier der Grundstein für ein überraschendes und sehr wendungsreiches letztes Filmdrittel gelegt wurde, das die Gesamtzusammenhänge der Geschichte erst ganz am Ende erkennen lassen. Mir persönlich hat gerade der bedächtige Story-Aufbau ausnehmend gut gefallen, bekommt man doch auch eine ziemlich tiefgehende Charakterzeichnung der Hauptfiguren geboten, die es einem sichtlich leicht macht, sich mit den einzelnen Personen zu identifizieren und auch einen intensiven Einblick in das jeweilige Seelenleben der Charaktere zu erhaschen. Dabei wird man mit der kompletten menschlichen Gefühls-Palette konfrontiert, die sämtliche positiven wie auch negativen Nuancen beinhaltet.
Das wirkt sich letztendlich auch auf das eigene Sehverhalten aus, denn immer wieder ertappt man sich selbst dabei, wie man in die einzelnen Figuren hineinschlüpft und sich dabei vorstellt, wie man selbst in ihrer Situation reagieren würde. Man wird also fast schon zu einem Teil des Geschehens und nimmt praktisch eine Dreifach-Rolle ein, was einen die Ereignisse auch aus verschiedenen Sichtweisen betrachten lässt. So entsteht ein wirklich absolut faszinierendes Filmerlebnis das man durchaus als aussergewöhnlich bezeichnen kann und das zudem noch eine starke Symbolik beinhaltet, die man aber letztendlich erst ganz am Ende der Story erkennen und zuordnen kann. Diese Symbolik äussert sich durch ein australisches Wurfgerät (Boomerang), das Roger eigentlich immer bei seinen Treffen mit Alice bei sich führt und dessen Bedeutung man am Ende durchaus auf die stattfindenden Geschehnisse beziehen kann. Wer die Handhabung eines Boomerangs kennt, der wird sicherlich erkennen, auf was ich hinaus will, denn schlußendlich können sämtliche Geschehnisse, die man selber ausgelöst hat, auch wieder auf einen zurückfallen.
Manuel Pradal hat hier einen meiner Meinung nach absolut gelungenen Thriller abgeliefert, der vor allem durch seine leisen Töne und die herausragenden Hauptdarsteller zu überzeugen weiss. Trotz fehlender Action präsentiert sich ein Thriller, der durch seinen gekonnten Spannungsaufbau und die im letzten Drittel auftretenden Wendungen ein intensives Filmerlebnis garantiert. Teilweise überragendes Schauspiel und eine gewisse Symbolik runden das Ganze nahezu perfekt ab und offenbaren ein insgesamt in allen belangen überzeugendes Gesamtpaket, an dem jeder Thriller-Freund seine Freude haben dürfte.
Fazit: Das es nicht immer massenhaft Action sein muss, um einen äusserst gut zu unterhalten, wird in diesem Film eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Manchmal reicht schon eine gut erzählte Geschichte, die mit erstklassigen Darstellern besetzt ist und eine bedächtige Erzählweise, um den Zuschauer zu faszinieren. Sicherlich sollte man aber eine Vorliebe für Filme der ruhigen Art haben, denn für Action-Junkies ist "A Crime" ganz sicher nicht ausgelegt.
Es ist gar nicht einmal so leicht eingehender auf diesen Film einzugehen, ohne dabei zuviel zu verraten, deshalb kann und darf man auch nicht mehr über den Inhalt dieser wirklich spannend umgesetzten Geschichte erzählen. Denn was sich dem Zuschauer als scheinbar leicht durchschaubare Story offenbart, nimmt insbesondere im letzten Filmdrittel wendungsreiche und überraschende Züge an, die man wirklich nicht zwangsweise vorhersehen konnte. Die ganz große Stärke des Filmes sind mit Sicherheit die 3 Hauptcharaktere, wobei man allerdings anmerken sollte, das im Prinzip keiner von ihnen die absolute Hauptrolle in diesem eher ruhigen Thriller spielt, denn sind doch die schauspielerischen Anteile recht gleichwertig verteilt worden. Wenn man eine bestimmte Figur in den Vordergrund rücken will dann kann es sich eigentlich nur um Alice handeln, die in meinen Augen der heimliche Star dieser Inszenierung ist. Emmanuelle Beart verleiht diesem Charakter durch ihr ausdrucksstarkes und authentisches Schauspiel sehr viel Überzeugungskraft und schafft es, das Alice trotz ihres perfiden Planes jederzeit unglaublich symphatisch erscheint und so auch beim Betrachter jede Menge Pluspunkte zu sammeln. Andererseits ist da ein brillant aufspielender harvey Keitel, der in der Figur des ahnungslosen Opfers eine Kostprobe seines schauspielerischen Könnens zum Besten gibt, die allein schon eine Sichtung dieses Filmes rechtfertigt. Lediglich die Rolle von Norman Reedus als rachebesessener Witwer gerät in der Geschichte teilweise etwas zu sehr in den Hintergrund, was vor allem in der ersten Stunde der Story äusserst stark auffällt. Hier wirkt sein Auftreten doch eher sehr sporadisch, was sich erst in den letzten Minuten etwas ändert.
Nun ist A Crime sicherlich kein Thriller, der eine rasante Erzählweise an den Tag legt oder der durchsetzt ist mit actionreichen Passagen, vielmehr handelt es sich um ein Werk mit einem eher bedächtigen und ruhigen Erzähltempo, was jetzt aber keineswegs als negative Kritik aufgefasst werden sollte. Vielmehr präsentiert sich ein Szenario der eher ruhigen Töne, das aber gerade durch diese Tatsache eine äusserst intensive Wirkung auf den Zuschauer hinterlässt. Ganz besonders die ersten 60 Minuten mögen hierbei einen auf manche Leute schon fast zähflüssigen Eindruck hinterlassen, jedoch dürfte man bei genauerer Betrachtung erkennen, das hier der Grundstein für ein überraschendes und sehr wendungsreiches letztes Filmdrittel gelegt wurde, das die Gesamtzusammenhänge der Geschichte erst ganz am Ende erkennen lassen. Mir persönlich hat gerade der bedächtige Story-Aufbau ausnehmend gut gefallen, bekommt man doch auch eine ziemlich tiefgehende Charakterzeichnung der Hauptfiguren geboten, die es einem sichtlich leicht macht, sich mit den einzelnen Personen zu identifizieren und auch einen intensiven Einblick in das jeweilige Seelenleben der Charaktere zu erhaschen. Dabei wird man mit der kompletten menschlichen Gefühls-Palette konfrontiert, die sämtliche positiven wie auch negativen Nuancen beinhaltet.
Das wirkt sich letztendlich auch auf das eigene Sehverhalten aus, denn immer wieder ertappt man sich selbst dabei, wie man in die einzelnen Figuren hineinschlüpft und sich dabei vorstellt, wie man selbst in ihrer Situation reagieren würde. Man wird also fast schon zu einem Teil des Geschehens und nimmt praktisch eine Dreifach-Rolle ein, was einen die Ereignisse auch aus verschiedenen Sichtweisen betrachten lässt. So entsteht ein wirklich absolut faszinierendes Filmerlebnis das man durchaus als aussergewöhnlich bezeichnen kann und das zudem noch eine starke Symbolik beinhaltet, die man aber letztendlich erst ganz am Ende der Story erkennen und zuordnen kann. Diese Symbolik äussert sich durch ein australisches Wurfgerät (Boomerang), das Roger eigentlich immer bei seinen Treffen mit Alice bei sich führt und dessen Bedeutung man am Ende durchaus auf die stattfindenden Geschehnisse beziehen kann. Wer die Handhabung eines Boomerangs kennt, der wird sicherlich erkennen, auf was ich hinaus will, denn schlußendlich können sämtliche Geschehnisse, die man selber ausgelöst hat, auch wieder auf einen zurückfallen.
Manuel Pradal hat hier einen meiner Meinung nach absolut gelungenen Thriller abgeliefert, der vor allem durch seine leisen Töne und die herausragenden Hauptdarsteller zu überzeugen weiss. Trotz fehlender Action präsentiert sich ein Thriller, der durch seinen gekonnten Spannungsaufbau und die im letzten Drittel auftretenden Wendungen ein intensives Filmerlebnis garantiert. Teilweise überragendes Schauspiel und eine gewisse Symbolik runden das Ganze nahezu perfekt ab und offenbaren ein insgesamt in allen belangen überzeugendes Gesamtpaket, an dem jeder Thriller-Freund seine Freude haben dürfte.
Fazit: Das es nicht immer massenhaft Action sein muss, um einen äusserst gut zu unterhalten, wird in diesem Film eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Manchmal reicht schon eine gut erzählte Geschichte, die mit erstklassigen Darstellern besetzt ist und eine bedächtige Erzählweise, um den Zuschauer zu faszinieren. Sicherlich sollte man aber eine Vorliebe für Filme der ruhigen Art haben, denn für Action-Junkies ist "A Crime" ganz sicher nicht ausgelegt.